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Preußen schmeißt Lore raus und erstattet Anzeige

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Zitat von szenekenna 1906 am 20. August 2025, 11:38 Uhr

Ist Euch schon mal in den Sinn gekommen das der Verein unter Druck gesetzt wurde?

Vor kurzem durfte Lore   noch das Auswärtstrikot präsentieren. Obwohl er offiziell verletzt war. Damit beide unversehrt aus der Geschichte raus kommen,  werden sie sich außergerichtlich einigen. Für Lore Karriere ENDE. Und der Verein wird es unten links verkünden.

Die Präsentation des Auswärtstrikot war am 29.07., also zu dem Zeitpunkt wird im Verein noch gar nix bekannt gewesen sein...

 

Und warum sollte Lorenz sich auf außergerichtlich einigen?

In der BILD sagt er ja, das es ein Fall fürs Arbeitsgericht wird...

Zitat von Kleini am 20. August 2025, 10:03 Uhr

...
Deswegen wiederhole ich das, was ich am Montag hier schrieb, als gerätselt wurde warum Lore fehlt: Ich wünsche ihm Kraft!

Ich wünsche ihm natürlich auch viel Kraft.

Aber auch die Einsicht, dass er Fehler gemacht hat und der Verein so handeln musste.
Leider befürchte ich, dass er dass vor Gericht klären lassen wird. So verstehe ich zumindestens seine Aussagen.

otte, Kleini und Macke99 haben auf diesen Beitrag reagiert.
otteKleiniMacke99
Zitat von ratatouille am 20. August 2025, 11:37 Uhr
Zitat von Kleini am 20. August 2025, 10:03 Uhr
Zitat von Tobias am 20. August 2025, 08:55 Uhr
Zitat von Gradivus am 20. August 2025, 06:54 Uhr

Ich befürchte, dass das hier eine ganz üble Geschichte für alle Beteiligten wird. Der Image-Schaden ist auf jeden Fall für beide Seiten riesengroß.

In den sozialen Medien wird bereits der Vergleich zu Robert Enke gezogen und behauptet, der Verein hätte sich nicht gekümmert und würde durch die Veröffentlichung den Spieler noch weiter in die Erkrankung treiben. Eine ganz schlimme Unterstellung, die ich absolut nicht teilen kann und möchte. Wir haben einen Sportpsychologen in der Geschäftsführung und nah an der Mannschaft. Ich bin mir sicher, dass so etwas im Verein niemals auf die leichte Schulter genommen würde!

Ich habe selbst jahrelang unter Depressionen gelitten und weiß, wie schwierig es ist, das Leben aufrecht zu halten. Aber ich weiß auch, wenn man sich auf Hilfe einlässt, und das hat Lore nach eigener Aussage ja auch getan, kann man auch in der Krankheit vieles am Laufen halten. Auch der Verein wusste ja angeblich schon länger über die Krankheit Bescheid, also wird es da mindestens rund um die Vertragsverlängerung auch Gespräche gegeben haben. Hinzu kommt das Lore ja auch nicht alleine ist. Er hat einen Berater, er hat Familie. Also zu sagen, ich war krank und habe es nicht geschafft, ist für mich zu einfach und als selbst von der Krankheit Betroffenen auch nicht ganz fair.

Zuletzt bleibt bei mir die Hoffnung, dass die Sache irgendwie sauber aufgeklärt wird und kein weiterer Schaden dem Verein und vor allem auch dem Menschen Marc Lorenz entsteht. Ich hoffe, dass er seinen Weg geht und wieder gesund wird! Die Situation ist einfach mal richtig Scheiße für alle Beteiligten!

Vielen Dank für das Teilen! Ich finde es sehr wertvoll, da dadurch diese Erkrankung aus einer Tabuzone geholt wird. Psychische Erkrankungen sind die zweithöchste Ursache für Fehlzeiten.

Jemand, der es nicht selbst erlitten hat, kann das kaum nachvollziehen. Wie denn auch.

Ich kenne diese Erkrankung ebenfalls. Selbst und beim Begleiten von Menschen.
Meine Erkenntnis: Du siehst es niemandem an.
Viele leiden still, schleppen sich zur Arbeit, sofern möglich, funktionieren, lächeln sogar.

Sich das selbst einzugestehen, ist oft ein langer Prozess.

“Verstehe ich gar nicht. Wirkt überhaupt nicht antriebslos!“ Verstehe ich als Äußerung sehr gut. Die Schutzmauern sind hoch, die Tarnung ausgezeichnet, oft für Führungskräfte kaum bis gar nicht erkennbar.

Uns allen - davon gehe ich jedenfalls aus - liegt der SCP am Herzen. Fehler machen wir alle.

Auch, wenn es schwer fällt: letztlich wissen wir fast nichts. Wir wissen nicht einmal ob ML tatsächlich unter Depressionen leidet. Wir wissen nicht, welche Gespräche geführt wurden, wir kennen maximal Mosaiksteinchen.

Das ist unbefriedigend.Eine gerichtliche Klärung wird es wohl geben. Befriedend ist sie selten.

Wie wir menschlich damit umgehen, liegt allerdings bei uns. Weder der VF noch ML will und kann ich vor dem derzeitigen Kenntnisstand irgendeinen Vorwurf machen.

Juristisch höchst komplex, menschlich tragisch und traurig- egal wie es ausgeht. Niemanden in dieser Situation beneide ich.
Bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich davon aus, dass alle nach bestem Wissen und Gewissen handeln und gehandelt haben.

Da kann ich leider mitreden. Ich habe in jungen Jahren einen schweren Verlust erlitten, meine große Liebe ist an Leukämie gestorben. Dabei war es noch nicht einmal ihr Tod, der mich seitdem quält, dieser war für sie eine Erlösung. Sondern eher die Erinnerung an die Qualen, die sie durchleben musste und meine Hilflosigkeit, das miterleben zu müssen und nicht helfen zu können. Die Jahre danach waren dunkel. Ich war hochgradig Selbstmord gefährdet, hab mich mit Alkohol zu geschüttet. Gottseidank hatte ich Freunde, die mir geholfen haben. Und Menschen, mit denen ich reden konnte. Fünf Jahre danach kam ich mit meiner jetzigen Frau zusammen, sie gab und gibt mir den Halt den ich brauche, sie ist mein Fels. Und trotzdem bin ich die Dämonen nicht los geworden, quälen mich die Träume. Da wird dann gesagt: "du bist doch so lange glücklich verheiratet, was trauerst du noch" - tja, man sieht es einem nicht an, wie es drinnen aussieht. Was soll ich auch sagen? Das ich mich jeden Morgen zusammen reißen muss um aufzustehen? Das ich jeden Abend Schiss habe vor den Träumen? Das ich seit 40 Jahren um sie trauere?

Ich bin der letzte, der Menschen mit einer psychischen Erkrankung verurteilt. Leider wird so etwas von viel zu vielen Menschen immer noch als Schwäche bezeichnet.

Deswegen wiederhole ich das, was ich am Montag hier schrieb, als gerätselt wurde warum Lore fehlt: Ich wünsche ihm Kraft!

Danke, Kleini.
Hatte dich eigentlich für einen vor Selbstsicherheit strotzenden Zeitgenossen gehalten.
Habe wieder was dazugelernt.

Damit hat das ganze Trauerspiel um Lorenz zumindest für mich doch noch eine gute Seite.

Erstens halte ich es für unmöglich, Leute anhand von Foren Beiträgen einzuschätzen. Eine Persönlichkeit macht viel mehr aus.

Zweitens bin ich, das kann jeder bestätigen der ähnliche Probleme hat, froh, wenn ich die Möglichkeit bekomme auf andere Gedanken zu kommen, raus aus dem Grübeln, dem Trauern, der Antriebslosigkeit, der Einsamkeit, dem Chaos im Kopf... Das ich dann mitunter überdrehe - dafür bitte ich um Verzeihung. Man baut so' ne Art Rüstung auf, im Gedanken unverwundbar zu sein. Aber wie' s drinnen aussieht...

Danke für deine Worte.

Kangoroo, Marius und 8 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
KangorooMariusMarkus579Ich1906DerSteinfurterlaTulpenKlockeaurelratatouilleGradivusTobias
Zitat von Ich1906 am 20. August 2025, 11:42 Uhr
Zitat von szenekenna 1906 am 20. August 2025, 11:38 Uhr

Ist Euch schon mal in den Sinn gekommen das der Verein unter Druck gesetzt wurde?

Vor kurzem durfte Lore   noch das Auswärtstrikot präsentieren. Obwohl er offiziell verletzt war. Damit beide unversehrt aus der Geschichte raus kommen,  werden sie sich außergerichtlich einigen. Für Lore Karriere ENDE. Und der Verein wird es unten links verkünden.

Die Präsentation des Auswärtstrikot war am 29.07., also zu dem Zeitpunkt wird im Verein noch gar nix bekannt gewesen sein...

 

Und warum sollte Lorenz sich auf außergerichtlich einigen?

In der BILD sagt er ja, das es ein Fall fürs Arbeitsgericht wird...

Weil ein Richter zwischendrin schon sagen kann, ich empfehle ihnen ihre Klage zurückzuziehen oder an ihrer Stelle würde ich mich außergerichtlich einigen. Das sind gute Hinweise einen Prozeß nicht durchzuziehen.

Je nachdem wie sehr ein Staatsanwalt scharf drauf ist einen strafrechtlichen Prozeß vor Gericht zu bringen, kann ein Arbeitsrichter auch sagen, wir warten den strafrechtlichen Teil hier ab.

In solchen Angelegenheiten was vorherzusehen, ist völlig unmöglich und hängt vor allem an Dingen die wir nicht wissen

Kleini, szenekenna 1906 und Tobias haben auf diesen Beitrag reagiert.
Kleiniszenekenna 1906Tobias

 

 

Und warum sollte Lorenz sich auf außergerichtlich einigen?

In der BILD sagt er ja, das es ein Fall fürs Arbeitsgericht wird...

Weil ein Richter zwischendrin schon sagen kann, ich empfehle ihnen ihre Klage zurückzuziehen oder an ihrer Stelle würde ich mich außergerichtlich einigen. Das sind gute Hinweise einen Prozeß nicht durchzuziehen.

Je nachdem wie sehr ein Staatsanwalt scharf drauf ist einen strafrechtlichen Prozeß vor Gericht zu bringen, kann ein Arbeitsrichter auch sagen, wir warten den strafrechtlichen Teil hier ab.

In solchen Angelegenheiten was vorherzusehen, ist völlig unmöglich und hängt vor allem an Dingen die wir nicht wissen

Trifft absolut zu. Mich berührt das Thema auch emotional. Vielleicht hilft aber allen, die es interessiert, ein nüchterner Blick auf das Verfahren – gerade, um Spekulationen hintenanzustellen. Bitte nur lesen, wenn es wirklich interessiert. Es geht mir definitiv nicht darum, eine Bühne zu haben.

Wir alle wissen letztlich sehr wenig Konkretes. Wir dürfen zwei Seiten betrachten: strafrechtlich und arbeitsrechtlich.

1. Strafrechtliche Seite
Der Verein hat Anzeige erstattet. Damit liegt die Sache bei der Staatsanwaltschaft.
Im Raum stehen könnten Begriffe wie Untreue, Unterschlagung oder Betrug. Das sind sog. Offizialdelikte – die Staatsanwaltschaft muss ermitteln, sobald sie von einem möglichen Sachverhalt erfährt, egal ob jemand Anzeige erstattet oder nicht.

Wichtig ist: Die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens heißt noch lange nicht, dass jemand sich strafbar gemacht hat. Das Spektrum reicht von einer kompletten Einstellung bis hin zu einer möglichen Anklage. Selbst eine Anklage wäre nur ein Indiz – sie wird vom Gericht nur zugelassen, wenn auch dieses eine hinreichende Verurteilungswahrscheinlichkeit sieht.
Bis dahin gilt ganz nüchtern: Unschuldsvermutung. Die Staatsanwaltschaft ist außerdem verpflichtet auch Entlastendes zu ermitteln. Und selbst in einer Hauptverhandlung ist noch immer ein vollständiger Freispruch möglich. Denn: Für eine Verurteilung braucht es nicht nur den objektiven Tatbestand, sondern auch Vorsatz – und der muss zweifelsfrei nachgewiesen werden.

2. Arbeitsrechtliche Seite
Parallel läuft die arbeitsrechtliche Auseinandersetzung. Hier gilt – wie im Forum schon zutreffend erwähnt – § 626 BGB: Eine fristlose Kündigung setzt einen „wichtigen Grund“ voraus, der es unzumutbar macht, das Arbeitsverhältnis auch nur einen Tag länger fortzusetzen. Das ist die schärfste Waffe des Arbeitgebers – und kein Selbstläufer. Die Anforderungen sind extrem hoch. Selbst ein Diebstahl reicht manchmal nicht für eine Kündigung aus.
Das Arbeitsrecht ist stark von Rechtsprechung geprägt, weniger von Gesetzen. Viele Regeln stehen nicht im Gesetzbuch, sondern ergeben sich aus Urteilen.

Wer gekündigt wird, hat drei Wochen Zeit, Kündigungsschutzklage einzureichen. Danach geht es schnell: Das Arbeitsgericht setzt einen sog. Gütetermin an. Dort sitzen die Parteien zusammen, diskutieren den Sachverhalt und tragen ihre Einschätzungen vor. Und ja: Auch eine Klage kann dort schon zurückgenommen werden.

Das Gericht selbst hat ein großes Interesse an einer Einigung – oft geht es um Abfindungen. Hintergrund ist ganz menschlich: Urteile zu schreiben macht Arbeit. 😉 Und wer schreibt schon gerne lange Urteile, wenn sich die Parteien auch so einigen können?
Kommt es zu keiner Lösung, folgt irgendwann der sog. Kammertermin. Aber auch dort ist ein Vergleich jederzeit möglich.

3. Verhältnis von Strafrecht und Arbeitsrecht
Die beiden Verfahren laufen nicht zwingend miteinander. Wenn beide denselben „Tatvorwurf“ betreffen, wird das Arbeitsgericht die strafrechtlichen Ermittlungen oft abwarten.
Strafrecht fragt nach Schuld (persönliche Vorwerfbarkeit) und Strafe. Arbeitsrecht fragt nach der Zumutbarkeit der Zusammenarbeit. Kündigungen sind immer das letzte Mittel – eine sog. ultima ratio. Die Hürden sind sehr hoch. Und niemand weiß, wie Richter oder Richterin das sehen. Was als „wichtiger Grund“ gilt, ist oft umstritten. Manche Einschätzungen sorgen durchaus für Verwunderung – bei beiden Parteien. 😉

4. Öffentlichkeit
Gerichtstermine sind in der Regel öffentlich. Deshalb ist es eher unwahrscheinlich, dass im Fall Lorenz gar nichts nach außen dringt. Schon heute wird ja überregional berichtet.
Medienberichte greifen aber häufig schon Ermittlungen auf, die später eingestellt werden. Das verzerrt das Bild – und ist ein guter Grund, vorsichtig zu bleiben mit vorschnellen Bewertungen. Für Betroffene ist das extrem nachteilig: Einmal in der Welt, bekommt man es kaum wieder aus den Köpfen der Öffentlichkeit.

Fazit
Das Spektrum reicht von der Einstellung des Strafverfahrens über einen Vergleich vor dem Arbeitsgericht bis hin zu einer Verurteilung. Vorhersehen kann das wirklich niemand. Selbst wenn der Verein am Ende unterliegen sollte, heißt das nicht automatisch, dass er „alles oder überhaupt etwas falsch gemacht“ hat.

Das Einzige, was man seriös sagen kann: Abwarten, die Verfahren laufen lassen – und beiden Seiten Respekt entgegenbringen.

dike77, otte und 9 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
dike77otteKleiniOlli23Warendorf-WemserMariuswegwowheiopeiaurelandaros

@tobias ich bin dankbar für solche Beiträge, sie bereichern dieses Forum, sorgen für Sachlichkeit und dienen der Meinungsbildung.

Bei manchen Themen sollte man den Usern vertrauen, die sich mit der Materie (meist beruflich) auskennen. Das ist verlässlicher als die KI Beiträge die unser Forentroll raus haut. Und besser als Habwissen und Spekulatius.

Tobias hat auf diesen Beitrag reagiert.
Tobias

Zweiter und auch letzter Text hier auf preussenjournal.de zum Fall Lorenz. Der ganze Mist ist am Ende viel zu persönlich, aber der SCP steht auch etwas zu Unrecht am Pranger.

Hier ein Update:

Neues zum Fall Marc Lorenz
Unverständnis und (verbale) Prügel kassierte zuletzt vor allem der SC Preußen Münster. Nach der völlig überraschenden Kündigung für den Ex-Kapitän und Doppel-Aufstiegsheld Marc Lorenz war der Klub das Ziel wüster Beschimpfungen. Erst recht, seit Lorenz sich selbst zu Wort meldete und eine psychische Erkrankung als Grund angab. Der SCP als empathieloser Buhmann, als Klub, der nichts gelernt habe aus dem Fall Robert Enke – das ist seitdem der Tenor. So einfach ist es wohl nicht.

Neues zum Fall Marc Lorenz

 

Edit: nach Carstens Artikel gelöscht. Den Artikel der WN fand ich irgendwie missverständlich und etwas unklarer.

Depression/Antriebslosigkeit hin oder her, da gab es doch in den ganzen Monaten zig Momente, in denen Lore zu seinem Spielerberater oder auch Steuerberater hätte sagen können „hier, kannst du das bitte mit den Spendenaktionen regeln, ich schaff das aktuell einfach nicht“. Er hat es doch im Juni auch geschafft mit dem Berater den neuen Vertrag auszuhandeln…

Absolut wild…

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