Preußen-Forum
Ein Albtraum aus Granit und Kalkstein
Zitat von wow am 7. Oktober 2025, 07:56 UhrIch bin vielleicht allzu politisch aufgewachsen, als dass ich beim Olympiastadion Berlin als erstes an Fußball und die Vor- oder Nachteile für Fans denken würde. Dieses Stadion wie auch das Maifeld sind Symbole der Nazidiktatur und gehören als solches m.M.n. bereits seit achtzig Jahren einem musealen Zweck zugeführt. Dass dort heute noch unterhalb des Glockenturms in der Langemarckhalle der von den Nazis in Stein gemeißelte Opferspruch Hölderlins: „Lebe droben o Vaterland / und zähle nicht die Toten / Dir ist, Liebes, / nicht einer zu viel gefallen.“ unkommentiert zu lesen ist, mutet für mich geradezu grotesk an.
Entweder macht man diesen Schandfleck unserer Geschichte samt Maifeld platt und lässt dort ähnlich dem Tempelhofer Feld einen neuen Stadtteil entstehen, oder man macht daraus ein Museum.
Heute sogar wieder an Olympische Spiele in diesem Stadion zu denken, ist in meinen Augen höchst peinlich.
So hat jeder seine Sicht auf die Dinge. Wäre ja sonst auch langweilig.
Macht's Euch schön.
Und immer wachsam bleiben.
Ich bin vielleicht allzu politisch aufgewachsen, als dass ich beim Olympiastadion Berlin als erstes an Fußball und die Vor- oder Nachteile für Fans denken würde. Dieses Stadion wie auch das Maifeld sind Symbole der Nazidiktatur und gehören als solches m.M.n. bereits seit achtzig Jahren einem musealen Zweck zugeführt. Dass dort heute noch unterhalb des Glockenturms in der Langemarckhalle der von den Nazis in Stein gemeißelte Opferspruch Hölderlins: „Lebe droben o Vaterland / und zähle nicht die Toten / Dir ist, Liebes, / nicht einer zu viel gefallen.“ unkommentiert zu lesen ist, mutet für mich geradezu grotesk an.
Entweder macht man diesen Schandfleck unserer Geschichte samt Maifeld platt und lässt dort ähnlich dem Tempelhofer Feld einen neuen Stadtteil entstehen, oder man macht daraus ein Museum.
Heute sogar wieder an Olympische Spiele in diesem Stadion zu denken, ist in meinen Augen höchst peinlich.
So hat jeder seine Sicht auf die Dinge. Wäre ja sonst auch langweilig.
Macht's Euch schön.
Und immer wachsam bleiben.
Zitat von Standfussballer am 7. Oktober 2025, 09:01 UhrFür mich ist das Olympiastadion ein beeindruckender, aber auch bedrückender Bau.
Es ist mal interessant, in diesem Stadion ein Spiel zu sehen. Als Heimfan fänd ich es aber furchtbar.
Für mich ist das Olympiastadion ein beeindruckender, aber auch bedrückender Bau.
Es ist mal interessant, in diesem Stadion ein Spiel zu sehen. Als Heimfan fänd ich es aber furchtbar.
Zitat von olli am 10. Oktober 2025, 14:14 UhrIch war mir einige Tage lang nicht sicher, ob ich mich zu diesem Thema äußern will. Jetzt mache ich es doch, weil im themensetzenden Artikel von Carsten und auch im Kommentar von wow einige Feststellungen gemacht werden, die in dieser Eindeutigkeit einfach nicht zutreffen.
Ja, wow, vielleicht bist Du wirklich zu politisch aufgewachsen; das zeigt sich darin, daß Du Architektur und Stadtplanung nur durch eine aktuell politisch-historische Brille lesen willst, nicht durch eine andere, vielleicht eine zeitgenössische. Denn das Berliner Olympiagelände(nicht allein das Stadion!) ist bei aller Kritik an ihm ein sehr stimmungsvoller und hoch funktionaler Ort, was man natürlich nicht erkennen kann, wenn man im Regen nur ins Stadion pilgert. Ich klammere hier die Bemühungen der Hertha um ein neues Stadion aus. Ja, ich weiß, sie wollen eine Fußballarena mit etwa 50,000 Fassungsvermögen. Und das Maifeld wie auch die Bebauung nahe der Trainingsplätze der Hertha sind als möglicher Bauplatz ins Auge gefasst. Im ersten Fall sperrt sich der Denkmalschutz, im zweiten die Politik, weil hier Wohnraum aufgegeben werden müsste.
Ganz kurz zur Geschichte: Hitler hat hier nicht etwas aus dem Boden gestampft, um seine Diktatur im Rahmen der Olympischen Spiele feiern zu lassen. Das Berliner Olympiagelände ist ein ebenes, natürliches Plateau, das auf allen Seiten abfällt und aus der letzten Eiszeit stammt. Das macht seine Art und Lage besonders, weil fast alle anderen Erhebungen in der Stadt sonst Trümmerberge aus dem zweiten Weltkrieg sind. Es wurde schon vor Hitler als Sportgelände entwickelt. Otto March baute das Deutsche Stadion 1912-13 untergründig, um die Blickachse auf die ebenfalls vorhandene Reitbahn nicht zu verstellen. Dieser Bau war auf die Olympiabewerbung 1916 angelegt, und auch die ersten Erweiterungen der anderen Bauten (das damalige Deutsche Sportforum. Berlin war ja Reichshauptstadt) auf dem Olympiagelände, entstanden in den 20er Jahren, waren immer perspektiv auf eine Olympiabewerbung gerichtet. Hitler hat sich also mit der Olympiade 1936 gewissermaßen in ein gemachtes Nest gesetzt; er war kaum der gestaltende Geist des heute bestehenden Ensembles. Der Sohn von Otto March, Walter March, gewann dann den Wettbewerb um den Ausbau des Deutschen Sportforums zum Berliner Olympiagelände, wie es sich noch heute darstellt.
Ich gebe Dir recht, wow, in Deiner kritischen Beurteilung der Inschrift in der Langemarckhalle unterhalb des Glockenturms; hier hat die NS-Diktatur tatsächlich versucht, im Rahmen der Olympischen Spiele einen (ns)-nationalen Soldaten- und Opfermythos bezüglich einer verlorenen Schlacht junger deutscher Soldaten in Belgien im ersten Weltkrieg zu etablieren. Derzeit werden sowohl die Tribünenränge des Maifelds als auch der Glockenturm samt Langemarckhalle restauriert, weil damals alles husch-husch auf kaum tragfähigem Grund errichtet wurde. Denkmalschutz. Nun, ich schreibe hier vielleicht etwas „parteiisch“, weil meine Familie Berliner Hintergrund hat und meine Großeltern die Olympiade 1936 in der Stadt erlebt haben. Auch geht unser älterer Sohn auf die Sportschule im Olympiaforum(Poelchauschule). Das Olympiagelände selbst ist heute ein fantastischer Ort für die Ausbildung jugendlicher Leistungssportler. Aber natürlich ist alles „nazi“, wenn man so will. Auch das Hockeystadion, das Olympiabad, das Amateurstadion und die vielen anderen Nebenanlagen mitsamt der Waldbühne, die auch für die Olympiade 1936 errichtet worden war. Da habe ich aber noch nie gehört, das man diese abreißen solle, weil sie ein „Schandfleck“ sei, denn die finden alle töfte. Und das ist sie auch. Wer es noch nicht gemacht hat: geht in ein Sommerkonzert in der Waldbühne, es ist ein magisches Erlebnis! Daneben gibt es noch eine Leichtathletikhalle, das Horst-Körber-Sportzentrum und eine Eislaufbahn, alles für die Förderung des Jugendsports.
Wenn man allerdings alle „Nazi“-bauten abreißen will, dann sollte man auch den Flughafen Tempelhof abreißen, der ist auch ein Bauwerk der Nazizeit. Und anders, als Du es darstellst, wow, wird hier nicht Wohnbebauung geplant. Ganz im Gegenteil wehrt sich die lokale Bevölkerung mit Händen und Füßen gegen die „Gentrifizierung“. Komischerweise sind es von ihrer Grundideologie her dieselben Leute, die vielleicht am liebsten das Olympiagelände abreißen lassen würden.
Und noch eines zum Verständnis: während des kalten Kriegs war das Berliner Olympiagelände für Berliner nicht zugänglich, weil es das Hauptquartier der englischen Streitkräfte in Berlin war. Erst seit 1994 ist das Gelände wieder zugänglich. Wenn ihr mal wieder in Berlin seid, vielleicht im Sommer, dann besucht das Berliner Olympiagelände, spaziert herum, und erkennt anhand der vielen jugendlichen Sportler(und auch der Freizeitsportler bspw. im Olympiabad) , daß die deutsche (Sport)-geschichte nicht 1936 auf ewig festgelegt wurde. Und in welch kleinem Maßstab die Olympiade 1936 tatsächlich stattgefunden hat(trotz des "Alptraums aus Granit und Kalkstein"). Aber gut, man kann natürlich auch alles abreißen.
Ich war mir einige Tage lang nicht sicher, ob ich mich zu diesem Thema äußern will. Jetzt mache ich es doch, weil im themensetzenden Artikel von Carsten und auch im Kommentar von wow einige Feststellungen gemacht werden, die in dieser Eindeutigkeit einfach nicht zutreffen.
Ja, wow, vielleicht bist Du wirklich zu politisch aufgewachsen; das zeigt sich darin, daß Du Architektur und Stadtplanung nur durch eine aktuell politisch-historische Brille lesen willst, nicht durch eine andere, vielleicht eine zeitgenössische. Denn das Berliner Olympiagelände(nicht allein das Stadion!) ist bei aller Kritik an ihm ein sehr stimmungsvoller und hoch funktionaler Ort, was man natürlich nicht erkennen kann, wenn man im Regen nur ins Stadion pilgert. Ich klammere hier die Bemühungen der Hertha um ein neues Stadion aus. Ja, ich weiß, sie wollen eine Fußballarena mit etwa 50,000 Fassungsvermögen. Und das Maifeld wie auch die Bebauung nahe der Trainingsplätze der Hertha sind als möglicher Bauplatz ins Auge gefasst. Im ersten Fall sperrt sich der Denkmalschutz, im zweiten die Politik, weil hier Wohnraum aufgegeben werden müsste.
Ganz kurz zur Geschichte: Hitler hat hier nicht etwas aus dem Boden gestampft, um seine Diktatur im Rahmen der Olympischen Spiele feiern zu lassen. Das Berliner Olympiagelände ist ein ebenes, natürliches Plateau, das auf allen Seiten abfällt und aus der letzten Eiszeit stammt. Das macht seine Art und Lage besonders, weil fast alle anderen Erhebungen in der Stadt sonst Trümmerberge aus dem zweiten Weltkrieg sind. Es wurde schon vor Hitler als Sportgelände entwickelt. Otto March baute das Deutsche Stadion 1912-13 untergründig, um die Blickachse auf die ebenfalls vorhandene Reitbahn nicht zu verstellen. Dieser Bau war auf die Olympiabewerbung 1916 angelegt, und auch die ersten Erweiterungen der anderen Bauten (das damalige Deutsche Sportforum. Berlin war ja Reichshauptstadt) auf dem Olympiagelände, entstanden in den 20er Jahren, waren immer perspektiv auf eine Olympiabewerbung gerichtet. Hitler hat sich also mit der Olympiade 1936 gewissermaßen in ein gemachtes Nest gesetzt; er war kaum der gestaltende Geist des heute bestehenden Ensembles. Der Sohn von Otto March, Walter March, gewann dann den Wettbewerb um den Ausbau des Deutschen Sportforums zum Berliner Olympiagelände, wie es sich noch heute darstellt.
Ich gebe Dir recht, wow, in Deiner kritischen Beurteilung der Inschrift in der Langemarckhalle unterhalb des Glockenturms; hier hat die NS-Diktatur tatsächlich versucht, im Rahmen der Olympischen Spiele einen (ns)-nationalen Soldaten- und Opfermythos bezüglich einer verlorenen Schlacht junger deutscher Soldaten in Belgien im ersten Weltkrieg zu etablieren. Derzeit werden sowohl die Tribünenränge des Maifelds als auch der Glockenturm samt Langemarckhalle restauriert, weil damals alles husch-husch auf kaum tragfähigem Grund errichtet wurde. Denkmalschutz. Nun, ich schreibe hier vielleicht etwas „parteiisch“, weil meine Familie Berliner Hintergrund hat und meine Großeltern die Olympiade 1936 in der Stadt erlebt haben. Auch geht unser älterer Sohn auf die Sportschule im Olympiaforum(Poelchauschule). Das Olympiagelände selbst ist heute ein fantastischer Ort für die Ausbildung jugendlicher Leistungssportler. Aber natürlich ist alles „nazi“, wenn man so will. Auch das Hockeystadion, das Olympiabad, das Amateurstadion und die vielen anderen Nebenanlagen mitsamt der Waldbühne, die auch für die Olympiade 1936 errichtet worden war. Da habe ich aber noch nie gehört, das man diese abreißen solle, weil sie ein „Schandfleck“ sei, denn die finden alle töfte. Und das ist sie auch. Wer es noch nicht gemacht hat: geht in ein Sommerkonzert in der Waldbühne, es ist ein magisches Erlebnis! Daneben gibt es noch eine Leichtathletikhalle, das Horst-Körber-Sportzentrum und eine Eislaufbahn, alles für die Förderung des Jugendsports.
Wenn man allerdings alle „Nazi“-bauten abreißen will, dann sollte man auch den Flughafen Tempelhof abreißen, der ist auch ein Bauwerk der Nazizeit. Und anders, als Du es darstellst, wow, wird hier nicht Wohnbebauung geplant. Ganz im Gegenteil wehrt sich die lokale Bevölkerung mit Händen und Füßen gegen die „Gentrifizierung“. Komischerweise sind es von ihrer Grundideologie her dieselben Leute, die vielleicht am liebsten das Olympiagelände abreißen lassen würden.
Und noch eines zum Verständnis: während des kalten Kriegs war das Berliner Olympiagelände für Berliner nicht zugänglich, weil es das Hauptquartier der englischen Streitkräfte in Berlin war. Erst seit 1994 ist das Gelände wieder zugänglich. Wenn ihr mal wieder in Berlin seid, vielleicht im Sommer, dann besucht das Berliner Olympiagelände, spaziert herum, und erkennt anhand der vielen jugendlichen Sportler(und auch der Freizeitsportler bspw. im Olympiabad) , daß die deutsche (Sport)-geschichte nicht 1936 auf ewig festgelegt wurde. Und in welch kleinem Maßstab die Olympiade 1936 tatsächlich stattgefunden hat(trotz des "Alptraums aus Granit und Kalkstein"). Aber gut, man kann natürlich auch alles abreißen.
Zitat von olli am 10. Oktober 2025, 15:44 UhrEines möchte noch hinzusetzen. Es gibt ja in Hohenschönhausen im Osten von Berlin noch die alte DDR-Sportkaderschmiede, die will sich gar nicht schlechtmachen, da wird sportlich auch sehr gute Arbeit geleistet(obwohl man auch hier kritisieren könnte, daß da der "Neonazi"-verein FC Dynamo geduldet wird...) Aber im Ganzen ist dieses Ensemble nur funktional und reicht weder historisch, landschaftlich, städteplanerisch oder architektonisch an das Olympiagelände im Westen der Stadt heran. Nur als Erklärung zur einzigartigen, geologischen und städteplanerischen Gegebenheit des Olympiageländes.
Eines möchte noch hinzusetzen. Es gibt ja in Hohenschönhausen im Osten von Berlin noch die alte DDR-Sportkaderschmiede, die will sich gar nicht schlechtmachen, da wird sportlich auch sehr gute Arbeit geleistet(obwohl man auch hier kritisieren könnte, daß da der "Neonazi"-verein FC Dynamo geduldet wird...) Aber im Ganzen ist dieses Ensemble nur funktional und reicht weder historisch, landschaftlich, städteplanerisch oder architektonisch an das Olympiagelände im Westen der Stadt heran. Nur als Erklärung zur einzigartigen, geologischen und städteplanerischen Gegebenheit des Olympiageländes.
Zitat von olli am 10. Oktober 2025, 19:36 UhrEins muß ich noch draufsetzen. Der Herthaspieler Boris Chi Mamuzah Lum, der im Spiel gegen die Preußen ungefähr in der 80. Minunte eingewechselt wurde, ist ein Klassenkamerad und Freund unseres Sohnes. Als sie gerade ihre ersten Zeugnisse an der Sportschule bekommen hatten, hockten sie beide bei uns im Kinderzimmer, 13 Jahre alt, und ich sagte: "Na? Ihr habt Zeugnisse gekriegt, oder?" und Bobo (wie ihn hier alle nennen) sprang sofort auf: "Ja! Willst Du meins auch sehen?" Bobo ist ein sehr netter junger Mann, mit einem sehr fördernden Elternhaus; er fuhr immer über eine Stunde mit der S-Bahn durch die Stadt zur Sportschule, denn seine Familie wohnt im Ostteil der Stadt, tut das wohl immer noch. Er ist jetzt auf dem Weg ein Profifußballer zu werden, und das übt natürlich nochmal enormen Druck aus. Ich hoffe, er schafft das. Aber wenn nicht, dann ist er immer noch ein prima Kerl, den jeder Arbeitgeber sofort einstellen könnte. Denn sein Zeugnis sah sehr gut aus! Warum sage ich das? Für Bobo ist das Olympiastadion nicht ein "Alptraum aus Granit und Kalkstein", sondern, wenn man so blumig formulieren möchte, eher ein Tempel der Hoffnung. Und deshalb melde ich mich zu Wort, denn die Darstellung des Olympiageländes als Fortsetzung des Nazigedankens hat nichts mit dem zu tun, was hier heute abläuft. Ich kenne soviele junge Sportler an dieser Schule, viele mit "Migrationshintergrund", und der Nazigedanke spielt im echten Leben keine Rolle(auch wenn die Schule nach dem Gefängnispfarrer und Widerstandskämpfer Harald Poelchau benannt ist und sein Andenken bewahrt wird). Und für die, die sich an den Skulpturen und dem Bilderschmuck der Bauten auf dem Olympiagelände stören: darstellende Kunst, Skulptur und Theater waren vor dem zweiten Weltkrieg nach antiken griechischen Vorbild bei den Olympiaden der Neuzeit eine echte Nebendisziplin, die auch mit Medaillen dekoriert wurde. Das ging erst nach dem zweiten Weltkrieg verloren. Die heutige Waldbühne, die damalige Dietrich-Eckhardt-Freilichtbühne, wollte mit ihren Nebenbauten einen antiken Tempelbezirk nachahmen. Natürlich nutzte das NS-Regime dies zur Selbstdarstellung, es gab auch Hitlerbüsten, aber auch heute noch ist manches widersprüchlich. Auf dem Jahnplatz beispielsweise am Trainingsbecken der Schwimmer am Nordende des Olympiageländes ist die Plastik "Ruhender Athlet" von Georg Kolbe. Nur einige hundert Meter entfernt ist das wundervolle, idyllische Georg-Kolbe-Museum, wo sich auch heute noch alle Welt trifft, die sich was auf ihren Kunstverstand einbildet. Am anderen Ende des Jahnplatzes stehen links und rechts der Freitreppe die Skulpturen "Der Zehnkämpfer" und "Die Siegerin" von Arno Breker, der heute als Hofbildhauer der Nazis gemieden wird. Also, was tun? Die Schüler der Sportschule hocken jeden Tag da rum. Ich weiß nicht, inwiefern sie über ihre Umgebung nachdenken. Mir kommt es so vor, als würden die Bedenken von außen herangetragen. Von Leuten, die kaum etwas von Sport verstehen und die nur eine ideologische Wertung der Vergangenheit und ihrer Kunst geltenlassen wollen. Zumindest hat sich an der Schule noch keine Neonazizelle gebildet...;-)
Eins muß ich noch draufsetzen. Der Herthaspieler Boris Chi Mamuzah Lum, der im Spiel gegen die Preußen ungefähr in der 80. Minunte eingewechselt wurde, ist ein Klassenkamerad und Freund unseres Sohnes. Als sie gerade ihre ersten Zeugnisse an der Sportschule bekommen hatten, hockten sie beide bei uns im Kinderzimmer, 13 Jahre alt, und ich sagte: "Na? Ihr habt Zeugnisse gekriegt, oder?" und Bobo (wie ihn hier alle nennen) sprang sofort auf: "Ja! Willst Du meins auch sehen?" Bobo ist ein sehr netter junger Mann, mit einem sehr fördernden Elternhaus; er fuhr immer über eine Stunde mit der S-Bahn durch die Stadt zur Sportschule, denn seine Familie wohnt im Ostteil der Stadt, tut das wohl immer noch. Er ist jetzt auf dem Weg ein Profifußballer zu werden, und das übt natürlich nochmal enormen Druck aus. Ich hoffe, er schafft das. Aber wenn nicht, dann ist er immer noch ein prima Kerl, den jeder Arbeitgeber sofort einstellen könnte. Denn sein Zeugnis sah sehr gut aus! Warum sage ich das? Für Bobo ist das Olympiastadion nicht ein "Alptraum aus Granit und Kalkstein", sondern, wenn man so blumig formulieren möchte, eher ein Tempel der Hoffnung. Und deshalb melde ich mich zu Wort, denn die Darstellung des Olympiageländes als Fortsetzung des Nazigedankens hat nichts mit dem zu tun, was hier heute abläuft. Ich kenne soviele junge Sportler an dieser Schule, viele mit "Migrationshintergrund", und der Nazigedanke spielt im echten Leben keine Rolle(auch wenn die Schule nach dem Gefängnispfarrer und Widerstandskämpfer Harald Poelchau benannt ist und sein Andenken bewahrt wird). Und für die, die sich an den Skulpturen und dem Bilderschmuck der Bauten auf dem Olympiagelände stören: darstellende Kunst, Skulptur und Theater waren vor dem zweiten Weltkrieg nach antiken griechischen Vorbild bei den Olympiaden der Neuzeit eine echte Nebendisziplin, die auch mit Medaillen dekoriert wurde. Das ging erst nach dem zweiten Weltkrieg verloren. Die heutige Waldbühne, die damalige Dietrich-Eckhardt-Freilichtbühne, wollte mit ihren Nebenbauten einen antiken Tempelbezirk nachahmen. Natürlich nutzte das NS-Regime dies zur Selbstdarstellung, es gab auch Hitlerbüsten, aber auch heute noch ist manches widersprüchlich. Auf dem Jahnplatz beispielsweise am Trainingsbecken der Schwimmer am Nordende des Olympiageländes ist die Plastik "Ruhender Athlet" von Georg Kolbe. Nur einige hundert Meter entfernt ist das wundervolle, idyllische Georg-Kolbe-Museum, wo sich auch heute noch alle Welt trifft, die sich was auf ihren Kunstverstand einbildet. Am anderen Ende des Jahnplatzes stehen links und rechts der Freitreppe die Skulpturen "Der Zehnkämpfer" und "Die Siegerin" von Arno Breker, der heute als Hofbildhauer der Nazis gemieden wird. Also, was tun? Die Schüler der Sportschule hocken jeden Tag da rum. Ich weiß nicht, inwiefern sie über ihre Umgebung nachdenken. Mir kommt es so vor, als würden die Bedenken von außen herangetragen. Von Leuten, die kaum etwas von Sport verstehen und die nur eine ideologische Wertung der Vergangenheit und ihrer Kunst geltenlassen wollen. Zumindest hat sich an der Schule noch keine Neonazizelle gebildet...;-)
Zitat von dike77 am 10. Oktober 2025, 20:36 UhrZitat von olli am 10. Oktober 2025, 14:14 UhrIch war mir einige Tage lang nicht sicher, ob ich mich zu diesem Thema äußern will. Jetzt mache ich es doch, weil im themensetzenden Artikel von Carsten und auch im Kommentar von wow einige Feststellungen gemacht werden, die in dieser Eindeutigkeit einfach nicht zutreffen.
Ja, wow, vielleicht bist Du wirklich zu politisch aufgewachsen; das zeigt sich darin, daß Du Architektur und Stadtplanung nur durch eine aktuell politisch-historische Brille lesen willst, nicht durch eine andere, vielleicht eine zeitgenössische. Denn das Berliner Olympiagelände(nicht allein das Stadion!) ist bei aller Kritik an ihm ein sehr stimmungsvoller und hoch funktionaler Ort, was man natürlich nicht erkennen kann, wenn man im Regen nur ins Stadion pilgert. Ich klammere hier die Bemühungen der Hertha um ein neues Stadion aus. Ja, ich weiß, sie wollen eine Fußballarena mit etwa 50,000 Fassungsvermögen. Und das Maifeld wie auch die Bebauung nahe der Trainingsplätze der Hertha sind als möglicher Bauplatz ins Auge gefasst. Im ersten Fall sperrt sich der Denkmalschutz, im zweiten die Politik, weil hier Wohnraum aufgegeben werden müsste.
Ganz kurz zur Geschichte: Hitler hat hier nicht etwas aus dem Boden gestampft, um seine Diktatur im Rahmen der Olympischen Spiele feiern zu lassen. Das Berliner Olympiagelände ist ein ebenes, natürliches Plateau, das auf allen Seiten abfällt und aus der letzten Eiszeit stammt. Das macht seine Art und Lage besonders, weil fast alle anderen Erhebungen in der Stadt sonst Trümmerberge aus dem zweiten Weltkrieg sind. Es wurde schon vor Hitler als Sportgelände entwickelt. Otto March baute das Deutsche Stadion 1912-13 untergründig, um die Blickachse auf die ebenfalls vorhandene Reitbahn nicht zu verstellen. Dieser Bau war auf die Olympiabewerbung 1916 angelegt, und auch die ersten Erweiterungen der anderen Bauten (das damalige Deutsche Sportforum. Berlin war ja Reichshauptstadt) auf dem Olympiagelände, entstanden in den 20er Jahren, waren immer perspektiv auf eine Olympiabewerbung gerichtet. Hitler hat sich also mit der Olympiade 1936 gewissermaßen in ein gemachtes Nest gesetzt; er war kaum der gestaltende Geist des heute bestehenden Ensembles. Der Sohn von Otto March, Walter March, gewann dann den Wettbewerb um den Ausbau des Deutschen Sportforums zum Berliner Olympiagelände, wie es sich noch heute darstellt.
Ich gebe Dir recht, wow, in Deiner kritischen Beurteilung der Inschrift in der Langemarckhalle unterhalb des Glockenturms; hier hat die NS-Diktatur tatsächlich versucht, im Rahmen der Olympischen Spiele einen (ns)-nationalen Soldaten- und Opfermythos bezüglich einer verlorenen Schlacht junger deutscher Soldaten in Belgien im ersten Weltkrieg zu etablieren. Derzeit werden sowohl die Tribünenränge des Maifelds als auch der Glockenturm samt Langemarckhalle restauriert, weil damals alles husch-husch auf kaum tragfähigem Grund errichtet wurde. Denkmalschutz. Nun, ich schreibe hier vielleicht etwas „parteiisch“, weil meine Familie Berliner Hintergrund hat und meine Großeltern die Olympiade 1936 in der Stadt erlebt haben. Auch geht unser älterer Sohn auf die Sportschule im Olympiaforum(Poelchauschule). Das Olympiagelände selbst ist heute ein fantastischer Ort für die Ausbildung jugendlicher Leistungssportler. Aber natürlich ist alles „nazi“, wenn man so will. Auch das Hockeystadion, das Olympiabad, das Amateurstadion und die vielen anderen Nebenanlagen mitsamt der Waldbühne, die auch für die Olympiade 1936 errichtet worden war. Da habe ich aber noch nie gehört, das man diese abreißen solle, weil sie ein „Schandfleck“ sei, denn die finden alle töfte. Und das ist sie auch. Wer es noch nicht gemacht hat: geht in ein Sommerkonzert in der Waldbühne, es ist ein magisches Erlebnis! Daneben gibt es noch eine Leichtathletikhalle, das Horst-Körber-Sportzentrum und eine Eislaufbahn, alles für die Förderung des Jugendsports.
Wenn man allerdings alle „Nazi“-bauten abreißen will, dann sollte man auch den Flughafen Tempelhof abreißen, der ist auch ein Bauwerk der Nazizeit. Und anders, als Du es darstellst, wow, wird hier nicht Wohnbebauung geplant. Ganz im Gegenteil wehrt sich die lokale Bevölkerung mit Händen und Füßen gegen die „Gentrifizierung“. Komischerweise sind es von ihrer Grundideologie her dieselben Leute, die vielleicht am liebsten das Olympiagelände abreißen lassen würden.
Und noch eines zum Verständnis: während des kalten Kriegs war das Berliner Olympiagelände für Berliner nicht zugänglich, weil es das Hauptquartier der englischen Streitkräfte in Berlin war. Erst seit 1994 ist das Gelände wieder zugänglich. Wenn ihr mal wieder in Berlin seid, vielleicht im Sommer, dann besucht das Berliner Olympiagelände, spaziert herum, und erkennt anhand der vielen jugendlichen Sportler(und auch der Freizeitsportler bspw. im Olympiabad) , daß die deutsche (Sport)-geschichte nicht 1936 auf ewig festgelegt wurde. Und in welch kleinem Maßstab die Olympiade 1936 tatsächlich stattgefunden hat(trotz des "Alptraums aus Granit und Kalkstein"). Aber gut, man kann natürlich auch alles abreißen.
Nicht das Maifeld als Standort für das neue Stadion, sondern südlich davon direkt neben dem Reiterstadion und da scheint es rechtlich deutlich weniger Hürden zu geben. Glaube demnächst fallen da weitere Entscheidungen ob Hertha da bauen darf (wenn sie es finanziert kriegen)
Zitat von olli am 10. Oktober 2025, 14:14 UhrIch war mir einige Tage lang nicht sicher, ob ich mich zu diesem Thema äußern will. Jetzt mache ich es doch, weil im themensetzenden Artikel von Carsten und auch im Kommentar von wow einige Feststellungen gemacht werden, die in dieser Eindeutigkeit einfach nicht zutreffen.
Ja, wow, vielleicht bist Du wirklich zu politisch aufgewachsen; das zeigt sich darin, daß Du Architektur und Stadtplanung nur durch eine aktuell politisch-historische Brille lesen willst, nicht durch eine andere, vielleicht eine zeitgenössische. Denn das Berliner Olympiagelände(nicht allein das Stadion!) ist bei aller Kritik an ihm ein sehr stimmungsvoller und hoch funktionaler Ort, was man natürlich nicht erkennen kann, wenn man im Regen nur ins Stadion pilgert. Ich klammere hier die Bemühungen der Hertha um ein neues Stadion aus. Ja, ich weiß, sie wollen eine Fußballarena mit etwa 50,000 Fassungsvermögen. Und das Maifeld wie auch die Bebauung nahe der Trainingsplätze der Hertha sind als möglicher Bauplatz ins Auge gefasst. Im ersten Fall sperrt sich der Denkmalschutz, im zweiten die Politik, weil hier Wohnraum aufgegeben werden müsste.
Ganz kurz zur Geschichte: Hitler hat hier nicht etwas aus dem Boden gestampft, um seine Diktatur im Rahmen der Olympischen Spiele feiern zu lassen. Das Berliner Olympiagelände ist ein ebenes, natürliches Plateau, das auf allen Seiten abfällt und aus der letzten Eiszeit stammt. Das macht seine Art und Lage besonders, weil fast alle anderen Erhebungen in der Stadt sonst Trümmerberge aus dem zweiten Weltkrieg sind. Es wurde schon vor Hitler als Sportgelände entwickelt. Otto March baute das Deutsche Stadion 1912-13 untergründig, um die Blickachse auf die ebenfalls vorhandene Reitbahn nicht zu verstellen. Dieser Bau war auf die Olympiabewerbung 1916 angelegt, und auch die ersten Erweiterungen der anderen Bauten (das damalige Deutsche Sportforum. Berlin war ja Reichshauptstadt) auf dem Olympiagelände, entstanden in den 20er Jahren, waren immer perspektiv auf eine Olympiabewerbung gerichtet. Hitler hat sich also mit der Olympiade 1936 gewissermaßen in ein gemachtes Nest gesetzt; er war kaum der gestaltende Geist des heute bestehenden Ensembles. Der Sohn von Otto March, Walter March, gewann dann den Wettbewerb um den Ausbau des Deutschen Sportforums zum Berliner Olympiagelände, wie es sich noch heute darstellt.
Ich gebe Dir recht, wow, in Deiner kritischen Beurteilung der Inschrift in der Langemarckhalle unterhalb des Glockenturms; hier hat die NS-Diktatur tatsächlich versucht, im Rahmen der Olympischen Spiele einen (ns)-nationalen Soldaten- und Opfermythos bezüglich einer verlorenen Schlacht junger deutscher Soldaten in Belgien im ersten Weltkrieg zu etablieren. Derzeit werden sowohl die Tribünenränge des Maifelds als auch der Glockenturm samt Langemarckhalle restauriert, weil damals alles husch-husch auf kaum tragfähigem Grund errichtet wurde. Denkmalschutz. Nun, ich schreibe hier vielleicht etwas „parteiisch“, weil meine Familie Berliner Hintergrund hat und meine Großeltern die Olympiade 1936 in der Stadt erlebt haben. Auch geht unser älterer Sohn auf die Sportschule im Olympiaforum(Poelchauschule). Das Olympiagelände selbst ist heute ein fantastischer Ort für die Ausbildung jugendlicher Leistungssportler. Aber natürlich ist alles „nazi“, wenn man so will. Auch das Hockeystadion, das Olympiabad, das Amateurstadion und die vielen anderen Nebenanlagen mitsamt der Waldbühne, die auch für die Olympiade 1936 errichtet worden war. Da habe ich aber noch nie gehört, das man diese abreißen solle, weil sie ein „Schandfleck“ sei, denn die finden alle töfte. Und das ist sie auch. Wer es noch nicht gemacht hat: geht in ein Sommerkonzert in der Waldbühne, es ist ein magisches Erlebnis! Daneben gibt es noch eine Leichtathletikhalle, das Horst-Körber-Sportzentrum und eine Eislaufbahn, alles für die Förderung des Jugendsports.
Wenn man allerdings alle „Nazi“-bauten abreißen will, dann sollte man auch den Flughafen Tempelhof abreißen, der ist auch ein Bauwerk der Nazizeit. Und anders, als Du es darstellst, wow, wird hier nicht Wohnbebauung geplant. Ganz im Gegenteil wehrt sich die lokale Bevölkerung mit Händen und Füßen gegen die „Gentrifizierung“. Komischerweise sind es von ihrer Grundideologie her dieselben Leute, die vielleicht am liebsten das Olympiagelände abreißen lassen würden.
Und noch eines zum Verständnis: während des kalten Kriegs war das Berliner Olympiagelände für Berliner nicht zugänglich, weil es das Hauptquartier der englischen Streitkräfte in Berlin war. Erst seit 1994 ist das Gelände wieder zugänglich. Wenn ihr mal wieder in Berlin seid, vielleicht im Sommer, dann besucht das Berliner Olympiagelände, spaziert herum, und erkennt anhand der vielen jugendlichen Sportler(und auch der Freizeitsportler bspw. im Olympiabad) , daß die deutsche (Sport)-geschichte nicht 1936 auf ewig festgelegt wurde. Und in welch kleinem Maßstab die Olympiade 1936 tatsächlich stattgefunden hat(trotz des "Alptraums aus Granit und Kalkstein"). Aber gut, man kann natürlich auch alles abreißen.
Nicht das Maifeld als Standort für das neue Stadion, sondern südlich davon direkt neben dem Reiterstadion und da scheint es rechtlich deutlich weniger Hürden zu geben. Glaube demnächst fallen da weitere Entscheidungen ob Hertha da bauen darf (wenn sie es finanziert kriegen)
Zitat von Eagle-Rider am 10. Oktober 2025, 21:13 Uhr@olli
Danke für die interessanten Einblicke! Wir sind als Deutsche häufig nachvollziehbarerweise etwas profilneurotisch, was das Thema Drittes Reich angeht. Dies kann dann auch mal zu Diskussionen führen, die im wahren Leben gar keine große Rolle spielen.
Danke für die interessanten Einblicke! Wir sind als Deutsche häufig nachvollziehbarerweise etwas profilneurotisch, was das Thema Drittes Reich angeht. Dies kann dann auch mal zu Diskussionen führen, die im wahren Leben gar keine große Rolle spielen.
Zitat von wow am 10. Oktober 2025, 22:12 Uhr@olli
Das Thema scheint Dich ja mal so richtig zu triggern. Lies mal nach, wie sehr Hitler ganz persönlich Einfluss auf den Bau genommen hat.
Wer anhand der Geschichte und dessen, wozu der Bau diente, noch Ästhetik zu finden meint, kann das ja gern tun. Mir würde da jeglicher Argumentationsversuch im Halse stecken bleiben. Was das Ganze mit heute dort Spoerttreibenden zu tun haben soll, verstehe ich nicht.
Ich persönlch denke bei dem Bau, wie geschrieben, immer zuerst an die Nazizeit. Alles, was danach kommt, kann ich dann wohl ganz gut differenzieren.
@olli
Das Thema scheint Dich ja mal so richtig zu triggern. Lies mal nach, wie sehr Hitler ganz persönlich Einfluss auf den Bau genommen hat.
Wer anhand der Geschichte und dessen, wozu der Bau diente, noch Ästhetik zu finden meint, kann das ja gern tun. Mir würde da jeglicher Argumentationsversuch im Halse stecken bleiben. Was das Ganze mit heute dort Spoerttreibenden zu tun haben soll, verstehe ich nicht.
Ich persönlch denke bei dem Bau, wie geschrieben, immer zuerst an die Nazizeit. Alles, was danach kommt, kann ich dann wohl ganz gut differenzieren.
Zitat von Westfalen Jo am 10. Oktober 2025, 22:47 UhrIm Endeffekt ist das ja immer das Spannende an Baudenkmälern. Jeder sieht sie in einem individuellen Kontext. Für @wow steht die Besetzung des Olympiageländes durch Hitler im Vordergrund, @olli sieht das ganze familiär bedingt völlig anders und stellt das Olympiastadion und -gelände in eine Chronologie der geplatzten Olympischen Spiele von 1916 bis zur aktuellen Nutzung durch Jugendliche. Beide Sichtweisen sind individuell und für mich nachvollziehbar. Man kann natürlich knallhart sagen „es gibt nichts Richtiges im Falschen“, doch muss man meiner Meinung nach bedenken, dass viele Symbole und Bauten von den Nazis missbraucht wurden. Einiges hat sich davon nie erholt und ist bis heute belastet, anderes wie der KdF-Wagen wurden sogar zum Symbol des deutschen Wirtschaftswunders oder die Bauten von Prora.
Ich persönlich halte das Stadion für ein beeindruckendes Bauwerk, das ich immer gerne besuche.
Im Endeffekt ist das ja immer das Spannende an Baudenkmälern. Jeder sieht sie in einem individuellen Kontext. Für @wow steht die Besetzung des Olympiageländes durch Hitler im Vordergrund, @olli sieht das ganze familiär bedingt völlig anders und stellt das Olympiastadion und -gelände in eine Chronologie der geplatzten Olympischen Spiele von 1916 bis zur aktuellen Nutzung durch Jugendliche. Beide Sichtweisen sind individuell und für mich nachvollziehbar. Man kann natürlich knallhart sagen „es gibt nichts Richtiges im Falschen“, doch muss man meiner Meinung nach bedenken, dass viele Symbole und Bauten von den Nazis missbraucht wurden. Einiges hat sich davon nie erholt und ist bis heute belastet, anderes wie der KdF-Wagen wurden sogar zum Symbol des deutschen Wirtschaftswunders oder die Bauten von Prora.
Ich persönlich halte das Stadion für ein beeindruckendes Bauwerk, das ich immer gerne besuche.
Zitat von olli am 10. Oktober 2025, 22:54 UhrAch, wow, komm‘mir doch nicht mit so rundgelutschten Begriffen wie „triggern.“. Dafür bin ich viel zu alt. Du hältst Dich auf dünner Faktenbasis für superschlau. Dann mach‘ weiter so. Scheint ja zu klappen bei Dir.
Ach, wow, komm‘mir doch nicht mit so rundgelutschten Begriffen wie „triggern.“. Dafür bin ich viel zu alt. Du hältst Dich auf dünner Faktenbasis für superschlau. Dann mach‘ weiter so. Scheint ja zu klappen bei Dir.