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Chancenreich, dominant, ausgeschieden

Chancenreich, dominant, ausgeschieden
DFB--Pokall Preußen Münster - Hertha BSC. Johannes Schenk im Elfmeterschießen.

Raus. Wieder einmal. Der DFB-Pokal und der SC Preußen Münster werden vorerst keine Freunde mehr. Traditionell ist der SCP nach Runde 1 wieder raus, dabei durfte die Mannschaft viele, viele gute Erkenntnisse aus diesem Spiel ziehen. Vieles lief richtig gut, in fast allen Werten und Zahlen waren die Adler der Berliner Hertha überlegen. Nur halt nicht beim Toreschießen. Da ging leider gar nichts, trotz bester Chancen, nichts.

Wenn am 31. August die Runde 2 im DFB-Pokal ausgelost wird, schaut der SCP nur zu. Dabei war die Chance gegen Hertha nicht nur da. Diese Partie hätte eigentlich nur einen Sieger haben dürfen, nämlich Münster. Doch wie gesagt: Wer nicht trifft, fliegt raus.

Im Elfmeterschießen – stimmungsvoll auf die neue West zu – scheiterte von allen Schützen nur Charalambos Makridis, dessen Schuss an die Latte klatschte. Johannes Schenk war an einem Elfer dran, musste dann aber doch hinterherschauen. Es war zum Verrücktwerden, nicht zum Aushalten, aber so ist Fußball. Auch Hertha-Trainer Stefan Leitl redete später gar nicht drumherum. „Glücklich“ sei der Sieg gewesen, aber man hoffe, dass man etwas von der Energie mit in die Liga nehmen könne. Exakt das klang auch bei den Preußen so, nur eben aus einer anderen Position heraus.

DFB–Pokall Preußen Münster – Hertha BSC. Marvin Schulz hadert nach einer Großchance.

Denn erstmals in dieser Saison griffen viele der Mechanismen, die Alexander Ende sehen will. Der SCP verschob gut, ließ den Ball laufen, presste gegen Hertha früh – das sah alles wirklich gut aus. Und so sprangen auch Chancen heraus. Marvin Schulz hatte nach elf Minuten bereits die hundertprozentige zur Führung, aber seinen Schuss parierte der Berliner Keeper Ernst stark. Dann setzte Schulz einen Distanzschuss knapp neben den Pfosten – da jubelte ein Teil der Zuschauer auf der Haupttribüne schon. Und auch Etienne Amenyidos Abschluss nach 19 Minuten wurde Beute des Torhüters. Längst und früh hätte der SCP führen können oder müssen. Und es ging so weiter, Münster hielt den Druck hoch. Luca Bolay (erster Startelfeinsatz) brachte nach einer halben Stunde eine Flanke vor das Berliner Tor, die noch gefährlich über die Latte trudelte. Und dann, direkt danach war Joshua Mees der Pechvogel, der aus erster Position den Ball nicht gut genug traf. Und noch einmal Amenyido: Nach 36 Minuten verfehlte sein Abschluss das Tor. Chancen für mehrere Spiele, verschwenderisch vergeben.

Dass Hertha mit dem ersten sinnvollen Angriff vor der Pause fast noch das 1:0 erzielt hätte – Reese auf Kownacki -, ist nur noch eine Randnotiz.

DFB–Pokall Preußen Münster – Hertha BSC.

Hertha etwas besser, Münster immer noch besser

Hertha rappelte sich nach der Pause etwas auf, doch insgesamt blieb der SCP das gefährlichere Team – auch wenn die Chancenzahl etwas sank. Immerhin einmal lag der Ball im Berliner Tor, doch Amenyidos Treffer wurde sofort wegen einer Abseitsstellung einkassiert.

Dafür wurde es mit Blick auf das Schiedsrichterteam hitziger, denn ein paar strittige Situationen gab es dann schon. Allerdings auf beiden Seiten. Vor allem ein mögliches Berliner Handspiel nach 78 Minuten erregte die Gemüter. Hendrix‘ Schuss klatschte Kolbe an den Arm… für so etwas gab es schon Elfmeter. Hier nicht.

Und je länger das alles dauerte, desto müder wurden die Beine. Längst hatte Ende gewechselt, hatte Makridis gebracht und Scherder, auch Bouchama und Meyerhöfer. Bouchama bekam noch die Chance per Kopf zum Siegtor, dann Hendrix auch. Und ja, fast hätte Hertha das Ding kurz vor Ende noch gezogen: Einmal klappte es mit Kownacki und Reese, doch der Ball rutschte nicht ins leere Tor…

DFB–Pokall Preußen Münster – Hertha BSC.

Verlängerung

Das war dann die Verlängerung. Viel zu erzählen gab es da nicht mehr. Münster musste mehrfach mit Krämpfen behandelt werden, auch Hertha wirkte platt. Da war nicht mehr viel drin. Das Elfmeterschießen war die logische Folge.

Und auch darüber gibt es nicht viel zu erzählen. Fast alle trafen, Leon Jensen per Glück, Makridis nur die Latte. Das war es, am Ende war Schenk ziemlich chancenlos. Hertha jubelte vor dem neuen Gästeblock und erlebte das neue Gefühl, Münster zu besiegen, wenngleich auf die denkbar glücklichste (und unverdienteste) Art und Weise. Aber zur Wahrheit gehört auch: Schon jetzt fragt niemand mehr danach. Pokal ist nur einmal im Jahr, für Münster jedenfalls. Erst im August 2026 geht es weiter.

DFB–Pokall Preußen Münster – Hertha BSC. Aufmunterung nach Abpfiff.

4 thoughts on “Chancenreich, dominant, ausgeschieden

  1. So bitter diese Niederlage auch ist, man kann aus dem Spiel positives für die Meisterschaft ziehen, wenn nicht nur wie schon letzte Saison diese Riesen Chancen ausgelassen werden. Vielleicht hätte Ole das Geld besser für einen Stürmer investieren sollen anstatt für einen Verteidiger.

  2. OK.. Mund abputzen.. Aber was war das.. Preußen Münster waren das unsere Jungs ?! Begeisterung pur was für ein Spiel.
    Klasse Jungs das war Werbung für Fußball.. Ich freue mich aufs Nürnberg Spiel und auf diese Saison.
    DANKE PREUSSEN !!!

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