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Sascha Hildmann: „Wer hätte das vor 3 Jahren gedacht?“

Das erste Derby gegen Arminia Bielefeld seit 2015 steht an. Am Samstag machen sich mindestens rund 2.400 Preußenfans auf den Weg gen Ostwestfalen, wo sich der SC Preußen Münster dann beim Zweitliga-Absteiger behaupten will.

Der Plan ist klar und Trainer Sascha Hildmann macht auch gar keine großen Ablenkungsmanöver. Natürlich fahre das Team nach Bielefeld, um dort zu gewinnen. So eine Aussage ist nicht abgehoben oder weltfremd. Das mit dem Sieg kann klappen oder auch nicht, aber es ist allemal logischer als zu sagen, man fahre als höflicher Gast in die Schüco-Arena und gebe dort 3 Punkte ab. So nicht.

Also: Ist es ein guter Zeitpunkt? So früh in der Saison? Ist es gut oder schlecht, dass Bielefeld gerade im Pokal Selbstbewusstsein getankt hat? Das weiß niemand und auch nach dem Spiel dürfte es nicht ganz klar sein, was nun wozu beigetragen hat. Und auch deshalb sagt Hildmann ganz nüchtern. „Es ist eines von 38 Spielen.“ Sicher, ja, ein Derby. Besondere Umstände. Aber nach Punkten stehen anschließend noch weitere 36 Partien an, die zumindest nicht weniger wichtig sind.

Und was sagt Arminias Trainer Michél Kniat? „Für mich und das Trainerteam ist es kein gewöhnliches Spiel. Das ist ein Derby. Wir wissen, was das vor allem auch für unsere Fans bedeutet. Klar geht es am Ende nur um drei Punkte, aber es ist ein besonderes Spiel für uns alle“, heißt es auf der Homepage der Arminia.

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Mit Blick auf das Derby ruft Hildmann die besondere Konstellation in Erinnerung. „Wer hätte das vor 3 Jahren gedacht?“ Als Bielefeld noch in der Bundesliga spielte und der SCP gerade in die Regionalliga abgestiegen war … dabei könnte man auch sagen: 2 Jahre. Denn auch 2022 spielte Bielefeld noch erstklassig – ehe der ganz große Absturz kam. Und in diesem Lichte ist es ja tatsächlich bemerkenswert, dass sich nun beide wieder in einer gemeinsamen Liga wiederfinden.

Blöd ist, dass der SCP nun wirklich auf Kapitän Marc Lorenz verzichten muss. Trotz aller Sorgen unter der Woche hatte Hildmann einen Restfunken Hoffnung, dass es Lorenz doch schaffen könnte. Aber es geht nicht, der Heilungsprozess verlaufe frustrierend langsam, auch für Ingolstadt wird es ziemlich eng. „Ihn hätten wir in Bielefeld gut brauchen können mit seinen Standards und seinen Einwürfen“, seufzt Hildmann am Freitag. Dass der Kapitän fehlt, daran gibt es keinen Zweifel. Aber dann muss es eben ohne ihn gehen.

Im Vorverkauf setzte der SCP rund 2.400 Gästekarten ab. Die restlichen Tickets (maximal sind 3.250 Gästefans zugelassen) werden in Bielefeld an der Tageskasse verkauft – ein Verkauf in Münster sei aus technischen Gründen nicht mehr möglich gewesen, das hänge mit den unterschiedlichen Ticketing-Systemen in Münster und Bielefeld zusammen, heißt es. So oder so stellt der SCP einen stattlichen Anhang in der Schüco-Arena.
In Bielefeld waren am Donnerstag rund 22.500 Karten verkauft. Interessant am Rande: Im DFB-Pokalspiel gegen den VfL Bochum waren „nur“ 21.452 Fans im Stadion – damit ist das Derby gegen Münster schon deutlich stärker nachgefragt …

Außer Marc Lorenz sind aber alle fit und einsatzbereit. Sebastian Mrowca kennt die Atmosphäre auf der Alm noch ganz gut, er war gerade erst vor wenigen Monaten dort aktiv und zeigte Arminia beim Wiesbadener Aufstieg die lange Nase.

Dass die Kulisse gegen Münster ähnlich groß und laut sein wird, wird den SCP wenig kratzen. Schließlich bringen die Preußen selbst viele Spieler mit, die schon vor mehr Fans gespielt haben und ganz ehrlich: Richtig leer war es im Preußenstadion in den vergangenen Monaten auch nicht. Die Kulisse könne eher als Motivation dienen, so Hildmann.

Der Trainer sah die Arminia zuletzt im Pokalspiel gegen Bochum, kennt die Mannschaft natürlich auch nach dem vollständigen Umbau im Sommer. Vermutlich werde Arminia wieder in einem 4-3-3-System spielen, ob Fabian Klos von Beginn an aufläuft? In Ostwestfalen vermutet man eher den zweitligaerfahrenen Manuel Wintzheimer in der Startelf. So oder so: Arminia bringt Qualität auf den Platz, der SCP wird konzentriert arbeiten müssen. „Aber wir werden auch unsere Chancen bekommen“, so Hildmann deutlich. Wo vor zwei Wochen gegen den BVB II noch Pech im Spiel war (beispielsweise beim Lattentreffer von Gerrit Wegkamp), soll das Pendel diesmal gerne andersherum ausschlagen. Für die Fans des SCP wäre es sicher doch etwas wichtiger als in anderen Spielen …

Drittligastatistik: Bisher gab es 6 Spiele zwischen Bielefeld und Münster in der 3. Liga. Die Bilanz ist dabei eher positiv für den SCP: Nur ein einziges Spiel ging verloren, das war das bis heute letzte Derby im April 2015. Dazu kommen 2 Unentschieden (2:2 und 1:1). Im Preußenstadion gewann der SCP 2 Spiele (3:1, 4:0) und spielte einmal unentschieden (0:0).

0 thoughts on “Sascha Hildmann: „Wer hätte das vor 3 Jahren gedacht?“

  1. Sehr vernünftig, die Option einer Niederlage in der Unfrage gepflegt zu ignorieren Die 3. Option (Keine Niederlage) ist dann aber angesichts von Sieg oder Unentschieden etwas redundant.
    Derbysieg!

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