Die „Debatte X“ beim SC Preußen Münster

In den vergangenen Tagen und Wochen hat die Debatte um die Plattform „X“ an Fahrt aufgenommen. Längst hat sie auch den SC Preußen Münster erfasst. Nachdem sich der Klub bisher nur knapp zum Thema geäußert hat, war nach dem Eingang eines Antrags auf Abschied von „X“ die Zeit gekommen, etwas mehr zu sagen. Klar ist die Lage aber weiterhin nicht.
Grundsätzlich: Die Frage, ob der SC Preußen Münster weiterhin auf „X“ aktiv sein soll, ließe sich zwar mit Ja oder Nein beantworten, aber natürlich ist die Sachlage wie fast immer komplex.
In einem Kommentar hieß es zuletzt hier: Der SCP sollte sich bei „X“ verabschieden. Ein einfaches Ja zum „eXit“. Ein Ja ungeachtet der Tatsache, dass der SCP seit anderthalb Jahrzehnten aktiv ist, dass er dort eine respektable Reichweite aufgebaut hat, dass er die Plattform auch nutzt, um Sponsoren und ihre Themen zu platzieren.
In den Kommentarspalten auf preussenjournal.de hieß es zuletzt auch, man dürfe Plattformen wie „X“ eben nicht einfach verlassen, wenn es ungemütlich werde. Die Demokratie zu verteidigen, sei eben auch dann geboten, wenn es unbequem sei. Man kann das so sehen, keine Frage.
Es ist eher die Frage, ob es sich auf „X“ lohnt, irgendetwas zu verteidigen, wenn die Plattform im Kern kaputt ist. Es gibt Alternativen, um sich zu positionieren. Und nicht vergessen: Ein bewusster Abschied von „X“ ist doch genau das: Eine Positionierung, eine klare Haltung. Und ein Beitrag gegen die Plattform. Aber offenbar fällt der Abschied nicht leicht, sonst wäre er nämlich längst erledigt.
Übrigens: Der SC Preußen Münster hatte sich frühzeitig eine Präsenz auf Bluesky gesichert. Spannend daran: Bisher hat der SCP dort keinen einzigen Beitrag veröffentlicht – kommt aber bereits auf über 430 Follower …
Auch Hertha BSC und Darmstadt sagen Tschüss
Fakt ist zugleich, dass immer mehr Fußballklubs (aber nicht nur die) den Abschied vornehmen. Ganz aktuell teilten der SV Darmstadt und auch Hertha BSC mit, „X“ zu verlassen. Vor Weihnachten nahm auch der 1. FC Kaiserslautern den Hut und verließ „X“. In Berlin heißt es: „Wir können als Verein nicht ignorieren, wenn unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit Hass gegen Minderheiten, rechtsextremistische Inhalte, antisemitische Verschwörungstheorien sowie rassistische Beleidigungen nicht mehr moderiert werden“, so Geschäftsführer Thomas E. Herrich in einem Beitrag der Hertha. Man wolle das Bekenntnis des Vereins zu Vielfalt, Toleranz und Diversität nicht durch die Nutzung der Plattform missachten.
preussenjournal.de bei Bluesky: bsky.app/profile/preussenjournal.de
Und auf eben jenes Leitbild bezieht sich auch der SCP in seiner aktuellen Stellungnahme. Man habe sich mit den Schöpfern des Leitbilds zusammengesetzt, heißt es dort. „Alle Optionen und Szenarien wurden offen und auf Augenhöhe diskutiert. Dabei wurde sehr deutlich, wie komplex dieses Thema sowohl in der operativen Umsetzung aber auch auf der moralischen Ebene ist. Es wurden im Gespräch auch mehr als nur zwei Möglichkeiten zum Umgang mit diesem Thema diskutiert.“
Welche Möglichkeiten das sein könnten, verrät der SCP nicht. Mutmaßlich werden die Argumente am Sonntag im Rahmen der JHV zu hören sein? Bis dahin bleibt der SCP vage, spricht nur von einem konstruktiven Austausch und einer Lösung, die „wohl überlegt“ sein soll.
Der 1. FC Magdeburg, FC St. Pauli und Werder Bremen gehörten zu den ersten Klubs, die „X“ verließen. In der Folge schlossen sich andere Vereine an, beispielsweise Arminia Bielefeld, Hansa Rostock, der 1. FC Kaiserslautern oder der SC Freiburg. Jetzt kommen noch Darmstadt und Hertha hinzu. Auch auf Schalke wird derzeit diskutiert. Andere Vereine wie Fortuna Düsseldorf haben sich bewusst gegen einen Abschied entschieden – mit dem Verweis, in „ihrer“ Bubble sei alles in Ordnung.
Nebenbei: In Münster hat sich das größte Lokalmedium, die Westfälischen Nachrichten, bereits im März 2024 (!) dazu entschieden, Twitter zu verlassen. „Hass und Hetze, Populismus und Rassismus“ nannten die WN damals als Gründe. Und das alles war lange bevor Musk vollends auf die rechte Schiene gerutscht war.
Vorgeschichte
Ich frage mich, warum darüber überhaupt diskutiert werden muss. Es kann nur eine Richtung geben – ohne Zögern raus!
Dem muss ich – auch als Vereinsmitglied – unbedingt zustimmen! Auf einem Tummelplatz für Rassisten, Nazis und sonstigen Demokratiefeinden hat der SCP niX zu suchen!!
Oh mein Gott ist das peinlich scheinheilig. Der SCP ist jetzt auch einer der Gutenden. Die „falschen“ Meinungen erträgt man eben nicht. Und die Beurteilung, was eine richtige Meinung und eine korrekte Haltung ist nimmt wer vor? Bin gespannt, wann auf den moralisch „guten“ Plattformen die falschen Meinungen gepostet werden und man dann da auch wieder aussteigen muss. Aber erst einmal dürfen wir uns jetzt ja gut fühlen und moralisch so überlegen, da wir ja Unseredemokratie verteidigt haben. Und das Ganze spielt sich in dem Verein ab, dem viele erst mühsam ihre unsägliche Ausgrenzung zur Coronazeit (Aussätzige ohne 2G kommen nicht mehr ins Stadion) verziehen haben. Jämmerlich, leider!
Ganz ehrlich? Das sind doch nur Worthülsen. Einfach Parolen, substanzloses Geplapper. Einmal würde ich gerne ernsthaft erklärt bekommen, was „falsche Meinungen“ sind. So echt jetzt am konkreten Beispiel. In Deutschland darf mittlerweile so viel Mist erzählt werden – trotz der ständigen öffentlichen Behauptungen, dass „man ja seine Meinung gar nicht sagen“ dürfe. Einmal, Tom, einmal in Ruhe erklären, was so dramatisch daran ist, dass sich ein Fußballklub nicht mehr auf einer Plattform bewegen will, die Hass und Hetze bevorteilt. Wenn man schon so in Kommentarspalten reingrätscht, könnte man sich auch ein einziges Mal etwas reflektierter ausdrücken. Aber ich hoffe da sicher vergeblich auf einen Rest Sachlichkeit oder gar Vernunft.
Puh, warum so aggressiv und feindselig? Ich habe meine Meinung geschrieben und sie auch begründet. Find ich schon sehr traurig, wie die Redaktion darauf reagiert. Weil meine Meinung nicht passt, sind es nur „leere Worthülsen“ und „Geplapper“. Sehr „respektvoll“ wie ich finde. Naja die falschen Kommentare sind hier auch offensichtlich nicht erwünscht und werden unsachlich abgekanzelt. Schade.
Und wie erwartet: Erst hier aggressiv in die Kommentare reinpoltern, aber wenn man nach Argumenten und sachlichen Aussagen fragt, kommt nichts mehr. Nur neues Gemaule.
Ich begründe also wieder ohne Dich oder Deine Aussagen herabzuwürdigen (Du schaffst das leider nicht: Geplapper, Gemaule usw.). Also ich plappere nicht und maule nicht, sondern schreibe einfach meine Meinung. Kommst Du damit nicht zurecht? Ich hatte gefragt, wer denn entscheiden würde, was Hass und Hetze ist und was nicht? Das muss nämlich einer tun. Ich bin generell gegen eine Zensur, weil dann ja immer die Frage bleibt, wer entscheidet und wo ist die Grenze? Und damit grätsche ich hier nicht in die Kommentarfunktion, sondern sage meine Meinung, die Dir nicht gefallen muss. Deine Aggressivität kann ich jedenfalls nicht verstehen. Das war es für mich hier dann auch. Ciao!