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Aufbauhilfe Ost: Preußen Münster nutzt Chancen nicht unter und verliert in Magdeburg

Aufbauhilfe Ost: Preußen Münster nutzt Chancen nicht unter und verliert in Magdeburg
Maximilian Breunig trifft per Elfmeter zum 1:0 für Magdeburg. Foto: IMAGO / Christian Schroedter

Das war eine seltsame, eine anstrengende Woche beim SC Preußen Münster. Und das Spiel in Magdeburg am Sonntag war in mancher Hinsicht die Krönung. Trotz teilweise bester Chancen und phasenweise klarer Vorteile unterlag der SC Preußen beim 1. FC Magdeburg mit 0:2. Mit zwei Szenen war das Spiel erklärt…

In der vergangenen Woche fühlte es sich an, als käme der SC Preußen täglich mit einer neuen Hiobsbotschaft. Gleich reihenweise fielen dem SCP Spieler aus. Erst Luca Bolay und Oscar Vilhelmsson. Marco Meyerhöfer fehlte auch schon wieder. Dann riss Simon Scherders Kreuzband. Am Tag danach wurde der Außenbandriss bei Marvin Schulz diagnostiziert. Dann erkrankte Lars Lokotsch. Weil Paul Jaeckel wegen einer Gelbsperre fehlte, trat der SCP mit dem wirklich allerletzten Aufgebot an. Auf der Ersatzbank der Preußen fanden sich in Magdeburg neben Jakob Korte auch Leon Tasov, Marvin Benjamins, die U23-Kicker Marvin Schulz, Tidiane Gueye und Melih Sayin. Ein Sextett mit insgesamt elf Minuten Zweitliga-Erfahrung.

Erstmal Münster

Logisch, dass es diese zusammengewürfelte Truppe schwer haben würde, oder? Von wegen. Nach Magdeburgs erstem Angriff ließ erst einmal der SCP den Ball laufen und verschaffte sich so Sicherheit. Dass Magdeburg dann schnell ein schönes Tor zum 1:0 erzielte, war eher nicht der personellen Umstellung geschuldet, sondern einer kurzzeitigen Unaufmerksamkeit. Glück für den SCP, dass Magdeburg zuvor in eine Abseitsstellung gelaufen war – der VAR kassierte das Tor wieder ein.

Magdeburg war der Wille anzumerken, den ersten Heimsieg einzutüten. Aber der SCP stemmte sich dagegen – und überwand auch Magdeburgs Ansatz, dem SCP engmaschig auf den Füßen zu stehen. Phasenweise kam der SCP dabei auf über 70 Prozent Ballbesitz. Aber in der Anfangsphase noch ohne Abschlüsse.

Das änderte sich nach 25 Minuten, als Zidan Sertdemirs feiner Pass Malik Batmaz in Szene setzte. Der einstige Goalgetter des SCP war frei durch, hatte nur noch Torwart Reimann vor sich und scheiterte dann mit seinem Abschluss an eben diesem… Das musste eigentlich die Führung für den SCP sein.

Spieldaten:

Führung eigentlich verdient

Und wenn es in der Folge gefährlich wurde, dann vor allem durch den SCP: Nach einer halben Stunde schaltete der SCP prima um, Oliver Batista Meier setzte sich im Strafraum der Gastgeber durch, scheiterte aber mit einem nicht ganz so starken Abschluss, auch den Nachschuss vergab Jorrit Hendrix.

Magdeburg wurde vor der Pause nur noch einmal gefährlich: Baros Attika Freistoß mündete in einen starken Kopfball von Alexander Ahl-Holmström, den Johannes Schenk wirklich klasse rausfischte. Und trotzdem: Mit der dritten Großchance setzte der SC Preußen den nächsten Akzent: Nach einem Einwurf flatterte der Ball vor die Füße von Hendrix, der aber wenig Zeit hatte, einen wirklich kontrollierten Schuss aus Kurzdistanz anzubringen – so donnerte er den Ball aus fünf Metern nicht ins Tor, sondern darüber. Und kurz danach scheiterte auch Mikkel Kirkeskov mit einem Kopfball an Reimann.

Also: Zur Pause hätte der SCP locker führen können, wirkte trotz mancher kleiner Unsicherheiten gefährlicher – nur eben nicht vor dem Tor.

Nach dem Wechsel ging das auch erst einmal so weiter. Der SCP suchte den Weg zum Tor, hier war einfach mehr drin als nur ein Punkt. Torge Paetow war es, der nach 50 Minuten eine letzte Chance bekam: Sein Kopfball wurde Beute von Reimann.

Langsam abgebaut

Tja, und dann wurde es schwer. Magdeburg wurde stärker, wehrte sich. Und Münster baute schrittweise ab, das konnte man nicht anders sagen. Baris Atik rückte bei den Gastgebern mehr und mehr in den Fokus, scheiterte erst an Paetows Bein, dann setzte er einen langen Ball über die Latte. Je länger diese Partie nun dauerte, desto mehr verlor Münster den Faden und Magdeburg witterte seine Chance. Lange klärte der SCP aber alles, was so in den Strafraum der Preußen hineinsegelte.

Bis zur 74. Minute. Da rauschte Malik Batmaz von hinten in Nullenbergers Bein – warum auch immer. Das war ein komplett überflüssiges Foulspiel und ein weiterer Beleg dafür, dass Stürmer im eigenen Strafraum nichts zu suchen haben. Den Elfmeter verwandelte Maximilian Breunig (zuvor eingewechselt) ganz, ganz sicher zum 1:0. Und ehrlicherweise konnte man da schon sagen, dass es das für den SCP war. Denn Chancen gab es schon zuvor nicht mehr. Was immer der SCP vorhatte, endete am Strafraum, da war kein Durchkommen mehr. Nie hatte man das Gefühl, dass die Preußen noch ein Tor erzielen konnten – da war nur noch Hoffen auf den einen Standard.

Aber in der Nachspielzeit machte dann Rayan Ghrieb den Deckel drauf: Sein Schuss aus eher spitzem Winkel – höflichst unbegleitet vom SCP – schlug am langen Pfosten ein. Das war natürlich das Ende.

Tabelle 10. Spieltag
KlubSp.SUNToreVerh.P
1.)FC Schalke 04 1080214:5924
2.)SV Elversberg 1072122:61623
3.)SC Paderborn 07 1063115:8721
4.)Hannover 96 1062218:13520
5.)1. FC Kaiserslautern 1061319:12719
6.)SV Darmstadt 1053214:7718
7.)Karlsruher SC 1053217:13418
8.)Hertha BSC 1042412:10214
9.)Holstein Kiel 1033411:10112
10.)Arminia Bielefeld 1032517:16111
11.)SC Preußen Münster1032515:19-411
12.)Eintracht Braunschweig 1031611:20-910
13.)Fortuna Düsseldorf 103169:18-910
14.)SpVgg Greuther Fürth1031616:28-1210
15.)1. FC Nürnberg 102359:14-59
16.)Dynamo Dresden 1015414:18-48
17.)VfL Bochum 1021712:18-67
18.)1. FC Magdeburg 102179:19-107

Die Klubs auf den Plätzen 1 und 2 steigen direkt in die Bundesliga auf. Der Drittplatzierte der 2. Bundesliga spielt in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga. Der Tabellen-16. der 2. Bundesliga spielt in der Relegation gegen den Dritten der 3. Liga, die beiden Klubs auf den Plätzen 17 und 18 steigen direkt in die 3. Liga ab.

2 thoughts on “Aufbauhilfe Ost: Preußen Münster nutzt Chancen nicht unter und verliert in Magdeburg

  1. Das sieht aber für die nächsten Spiele überhaupt nicht gut aus. Wenn sich das mit den Verletzten Spielern nicht bessert, stehen wir bald da wo wir letzte Saison standen.

  2. Ich kann das Gejammere nicht mehr hören. Andere Clubs haben auch Verletzte. Unsere erste 11 bestand ausschließlich aus erfahrenen Kräften und die sollten auch mal in der Lage sein 90 Min. zu gehen – konditionell müssten sie wohl alle nach 10 Spieltagen noch irgendwie fit sein. Dieses, wie ich es nenne, „Tiki-Taka-für Arme“ überfordert viele Akteure, die Konzentration sinkt irgendwann ab, wir sind halt nicht Barcelona, auch wenn es ästhetisch jeweils zu Beginn der Partien nett anzuschauen ist.

    Auch das andauernde Hintenrumspielen am 5-Meter-Raum ist völlig unnötig und gefährlich, selbst wenn bislang nix passiert ist: z.B. Bochum hätte daraus um Haaresbreite 2 Tore gemacht.

    Ter Horsts brutales und völlig überflüssiges Foul von hinten ohne Chance den Ball zu spielen war für mich glatt Rot. Völlig dumme Aktion (wie oft zuletzt). Verstehe nicht, warum der VAR da nicht eingreift – und auch der Coach.

    Magdeburg fand ich spielerisch sehr limitiert, trotzdem standen sie „ständig“ frei vor Schenk. Letztlich verdienter Arbeitsieg. AUFBAU OST dank SCP.

    Meine rein subjektive Meinung (gerne Kritik daran!): Wir sind in einer Art SCP-Selbsthypnose und reden uns die Dinge schön, der Trend der letzten Wochen ist eindeutig negativ. Das sollte offiziell auch mal klar benannt werden.

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