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Alexander Ende vor seinem ersten Pokalspiel: „Fifty-Fifty…“

Alexander Ende vor seinem ersten Pokalspiel: „Fifty-Fifty…“
Preußen-Trainer Alexander Ende am Tag vor dem Pokalspiel.

Alexander Ende, 45 Jahre alt, Trainer. Noch nie hat er in dieser Funktion ein DFB-Pokalspiel begleitet. Selbst in seiner aktiven Zeit als Fußballer war er nur einmal dabei, das war im DFB-Pokal 2007 beim 0:3 des SC Verl gegen 1860 München. Ende spielte damals für Verl über 90 Minuten im defensiven Mittelfeld. Am Montagabend kommt er als Trainer zu seiner Pokal-Premiere und dabei ist seine aktuelle Mannschaft, der SC Preußen Münster, nicht einmal der natürliche Außenseiter. „Fifty-Fifty“, sagt er über die Aussichten. Gegner Hertha BSC ist noch nicht im Fluss, aber das gilt in ähnlicher Weise auch für die Preußen.

Um ehrlich zu sein, ist es auch für die Preußen selbst das erste Mal in ganz, ganz vielen Jahren, in denen nicht dieses Selbstverständnis zu spüren ist, eine Niederlage sei das Natürlichste der Welt. Hertha ist Zweitligist, Münster auch. Mag der Kader der Berliner auch individuell stärker besetzt sein: Diese Partie startet bei 0:0 und muss eben nicht zwingend mit einer Niederlage enden. „Fifty-Fifty“ eben.

Die Trainingswoche lief gut beim SCP. Das Lazarett… nun ja, es verändert sich. Neben den bekannten Ausfällen Oscar Vilhelmsson, Antonio Tikvic, Jakob Korte und Marian Kirsch fehlt auch Marcel Benger. Und Marc Lorenz fällt aus, nun ist er krank geschrieben und zu dieser Personalie will sich der SC Preußen wohl erst in der kommenden Woche äußern. Fit und einsatzbereit sind dagegen Marvin Schulz und Joshua Mees.

„Wir haben die Woche genutzt, um mal abzuschalten und dann haben dann einen Spannungsbogen aufgebaut“, sagte Alexander Ende am Tag vor dem Pokalspiel. Bis 18 Uhr muss der SCP warten, ehe es losgeht. Für Ende persönlich als Spieler immer unschön. „Mich hat die Warterei brutal genervt“, gab er zu. Am Montag gibt es eine Art freiwillige Aktivierung, ein bisschen einlaufen. Manche Spieler nutzen das, andere ziehen ihr eigenes Programm durch – aber am Nachmittag gilt dann der volle Fokus dem Spiel und dem Gegner.

Noch keine 100 Prozent

Keines der beiden Teams ist schon bei 100 Prozent angekommen. In beiden Teams knirscht es noch – ganz normal für den Saisonstart. Der Unterschied: Berlins Ansprüche sind andere als die in Münster. In der Hauptstadt klingt schon leichte Unruhe durch, während in Münster alles ganz so wie immer abläuft.

Klar ist aber, dass am Montagabend ein bisschen mehr kommen muss von Münster, um sich gegen die „unfassbare Qualität“ (Ende) der Gäste wehren zu können. Fabian Reese, Maurice Krattenmacher, Michaël Cuisance: Da kommt schon Offensivpower. „Aber wir haben eben alle Chancen“, so Ende. „Fifty-fifty“ mindestens. Mut mache ihm, dass seine Mannschaft auf alles vorbereitet sei. Jede taktische Ordnung, was immer der Gegner plane: „Wir haben das alles schon erlebt und kennen unsere Lösungen.“

Auch deswegen verlief die Pokal-Woche auch nicht anders als jede andere. Wäre da nicht das grün abgeklebte Stadion, wüsste man kaum, dass da ein besonderes Spiel ansteht. Die Besonderheit ergebe sich dafür nicht aus dem Gegner, sondern der Umstände. „Ich kann eben nicht nächste Woche gutmachen, was hier in diesem einen Spiel geschieht“, so Ende.

Elfmetertraining

Für den Fall der Fälle hat der SCP – wie auch Berlin – ein Elfmetertraining durchgeführt. Alle mussten ran. Dabei hätte Ende für so ein Szenario längst die Spieler ermittelt, die Verantwortung übernehmen sollen. Die würden dann auch vom Trainer bestimmt- „wenn nicht einer klar sagt, er sieht das für sich nicht.“ Ende will das als Vertrauensbeweis verstanden wissen, als Zeichen, dass der Trainer es dem Spieler zutraut. „Das ist auch wichtig.“

Extra-Lob gab es noch – auch weil nach den Spielern gefragt wurde – für Jannis Heuer und Simon Scherder. Heuer habe direkt Verantwortung übernommen. „Da kommt einer mit Ausstrahlung“, so Ende. Er habe eine „sehr gute Trainingswoche“ gehabt, betonte Ende noch.

Und Simon Scherder? „Seit ich hier bin, habe ich immer mehr den Eindruck bekommen, dass man sich auf ihn verlassen kann.“ Das hätte ihm alle Preußen auch vorher verraten können. Ende lobte Scherders Routine, seine Kopfballstärke, seine Spielkontrolle. „Er hat alles dafür getan, damit er spielen könnte.“ Ob es dann gereicht hat, wird sich am Montag herausstellen.

Bei Niko Koulis ist das noch offen. In der Liga fehlte er gegen Paderborn und auch noch gegen Nürnberg. Im DFB-Pokal darf er spielen. „Das kann man aus beiden Blickwinkeln betrachten“, so Ende. „Er kann alles raushauen und sich dann wirklich erholen. Oder wir agieren schon mit einer Besetzung, die auch gegen Nürnberg auflaufen könnte.“ Auch hier: Wie das Trainerteam sich entscheidet, wissen alle am Montag.

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