4:0! Preußen Münster siegt souverän beim SV Lippstadt
Dieses Auswärtsspiel hat der SC Preußen Münster erstaunlich souverän gemeistert. Am Ende hieß es 4:0 für die Adler, die ihre personellen Ausfälle offensichtlich gut kompensiert hatten.
Trainer Sascha Hildmann hatte die gestellten Aufgaben gelöst. Naod Mekonnen rutschte in die Startelf, auch Nicolai Remberg (nach Ablauf seiner Rotsperre aus Bonn) und Marko Dedovic (Tor) bekamen ihre Chancen. Für Benedikt Zahn durfte diesmal Osman Atilgan wieder von Beginn an ran. Es blieb also bei diesen vier Wechseln.
Aber wer nun gedacht hatte, der SCP würde sich schwer tun oder gar abwartend agieren, sah sich erfreulicherweise getäuscht. Dabei wollte der SCP ja die Gastgeber erst einmal machen lassen – aber überrumpelte Lippstadt dann eiskalt. Von Beginn an wirkte der SCP wach und konzentriert. Und setzte sowohl das erste kleine Ausrufezeichen, als Joel Grodowski nach vier Minuten den ersten Torschuss absetzte – wie auch den ersten zählbaren Erfolg.
Nach sechs Minuten war das: Atilgan bekam zentral plötzlich viel Platz, wurde nur begleitet und schob den Ball dann stark am Torwart vorbei zur Führung ins Netz. Das brachte direkt schon einmal Erleichterung.
Und nur wenige Minuten später stoppte Lippstadt Dominik Klann im Strafraum unfair – große Proteste gab es da nicht vom SVL, dafür aber Foulelfmeter für den SCP. Alexander Langlitz trat an und verwandelte souverän zum 2:0. Das war ein ziemlich perfekter Auftakt für den SCP.
Fast noch besser wäre es geworden, hätte Atilgan ein starkes Zuspiel von Langlitz in die Mitte ins Tor gedrückt. Aber dieser Ball versprang ihm und landete neben dem Pfosten, aber auf der falschen Seite. Das hätte nach 19 Minuten fast das 3:0 sein können. Wie auch immer: Der SCP lieferte bis hierhin ein souveränes Auswärtsspiel ab, das sah ganz anders aus als zuletzt gegen Ahlen.
Lippstadt wurde erst nach 22 Minuten auffällig. Da klärt der SCP einen Abschluss erst zur Ecke und die wehrte Dedovic dann per Faust ab. Richtig gefährlich war das nicht.
Auf der anderen Seite scheiterte Simon Scherder nach 26 Minuten mit seinem Kopfball im Fünfmeterraum – Torwart Balkenhoff wischte den gerade noch so über die Latte. Die folgende Ecke wurde direkt wieder gefährlich, aber am Ende schob Atilgan den Ball dem Torwart aus Kurzdistanz in die Arme. Es gab nicht viele, dafür aber ordentliche Szenen.
Lippstadt bekam dann etwas mehr Raum, auch weil der SCP nicht mehr ganz den Zug zu Tor hatte, die Preußen ließen den Gastgeber nun etwas mehr kommen. Aber insgesamt war das alles ziemlich in der Hand der Preußen.
Nur zweimal noch bekam Lippstadt vor der Pause so etwas wie eine Halbchance. Einmal setzte Anton Heinz den Ball neben das Tor (harmlos), dann vergab Gerrit Kaiser einen eigentlich guten Konter viel zu überhastet und setzte den Ball meterweit über das Preußentor. Das war alles nicht wirklich zum Haareraufen, was der SVL da anbot. Marko Dedovic hatte wenig zu tun.
Mit der Führung ging es in die Pause.
Aus der Halbzeit kam der SC Preußen ohne Wechsel. Und auch auf dem Feld änderte sich wenig. Münster mit Vorteilen, Lippstadt mit dem Versuch, den Anschluss zu erzielen.
Bis auf ein Schuss von der linken Seite kam aber in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit nichts raus. Dagegen scheiterte Nicolai Remberg mit einem Angriff, oder besser: Wurde irgendwie im Strafraum gestoppt, ehe er zum Torschuss kam. Da ließ ihn der Gegenspieler schon etwas auflaufen, aber das Spiel ging weiter.
Und in Lippstadt Versuche hinein traf der SCP zur Vorentscheidung! Remberg setzte Grodowski ein, der nahm Fahrt auf und behielt im Strafraum die Ruhe – sein Ball landete zum 3:0 im Netz (59.). Für Grodowski eine Riesenerleichterung, was durchaus spürbar war bei seinem Jubel. Zuletzt hatte er einiges liegen lassen, der Treffer war endlich ein Lohn für seine Arbeit.
Ärger gab es allerdings, weil sich Niklas Heidemann ein paar Gesten und Worte in Richtung Lippstadt nicht verkneifen konnte – schon in den Minuten zuvor hatte es da an der Seitenlinie die eine oder andere „Unstimmigkeit“ mit der Lippstädter Bank gegeben … Nun: Am Ende war es egal, der SCP führte und darum ging es ja.
Langsam ging es Richtung Schlussphase. Und Trainer Hildmann wechselte, brachte Touray für Atilgan und Schwadorf für Grodowski. Neuer Schwung für die Offensive sozusagen, von außen beleuchtet mit dem Flutlicht.
Bis zur nächsten Szene der Preußen dauerte es ein paar Minuten. Der Freistoß von Jules Schwadorf (74.) war aber nicht gefährlich. Bis zum just vor eingewechselten Benedikt Zahn (für Remberg) kam er gar nicht erst, sondern wurde zum Einwurf geklärt.
Es war jetzt ein Spiel, in dem Lippstadt einfach für das eigene Gefühl gerne noch ein Tor erzielten wollte – und der SCP halbwegs komfortabel auf Umschaltmomente warten durfte. Zwischendrin gab es endlose Beschwerden der Lippstädter für jeden einzelnen Pfiff des Schiedsrichters. Da steckte aus Sicht der Gastgeber mehr Energie drin als im eigenen Spiel – für die Preußen war es gut, dass sich die Gastgeber mehr mit anderen Dingen beschäftigten als mit ihrem eigenen Spiel …
Das alles steuerte irgendwie zwingend auf das 4:0 hin – und so kam es auch. Nach 80 Minuten brachte Heidemann den Ball von links gut vor das Tor, Langlitz stand bereit und schob zum 4:0 ein. Das sollte für das Torverhältnis auch mal gut sein, denn hier steht der SCP von den Spitzenteams vergleichsweise schwach da. Kurz danach bekam auch Gianluca Przondziono (für Mekonnen) noch Einsatzminuten.
Fast hätte Langlitz nach 85 Minuten sogar sein drittes Tor nachgelegt, aber im letzten Moment wurde er noch gestört – und den Abpraller setzte Touray in Richtung Torwart, der per Reflex reagierte. Da war noch mehr drin und der SCP wollte auch noch mehr.
Es blieb aber beim klaren 4:0, Schiedsrichter Marcel Benkhoff ließ auch nichts nachspielen.