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Goracon bringt 15 Quadratmeter große LED-Anzeigetafel ins Preußenstadion

Die Zeit der gar nicht so unglaublich alten, aber technisch sehr wohl veralteten LED-Anzeigetafel im Preußenstadion ist beendet. Gerade wurde der „Containerturm“ abgerissen. Aber schon in Kürze wird eine neue Tafel über Spielstände und mehr informieren.

Bereitgestellt wird sie vom Steinfurter Unternehmen Goracon, das sich u.a. spezialisiert hat auf Innenausbau von Messen, Schulungsräumen, Hörsäle und eben auch Sportstätten. In Münster nutzt das Unternehmen, das dem SCP seit längerer Zeit verbunden ist, das Preußenstadion durchaus auch ein bisschen als Showroom, was aus Sicht der Preußen durchaus ein Glücksfall sein dürfte.

Von der Mixed Zone unter der Tribüne über den Pressebereich bis hin zu den VIP-Bereichen und Logen hat Goracon überall Spuren hinterlassen – vermutlich gibt es nur ganz wenige Regionalligisten und auch nicht viele Drittligisten, die eine ähnliche professionelle Infrastruktur bereitstellen.

Nun gehören auch LED-Tafeln zum Portfolio der Steinfurter. Für Amateurklubs hat Goracon ein Bundle geschnürt, um auch kleinere Klubs mit hochwertigen Anzeigen zu versehen. Auf die Expertise baut Goracon nun auch in Münster, wobei hier eine Schublade höher gegriffen wird.

Zum Heimspiel gegen Wuppertal – so ist es geplant – soll in der gerade entstehenden Lärmschutzwand eine neue LED-Tafel installiert werden. Mit 5,12 Meter Breite und 2,88 Höhe (also rund 15 qm Anzeigefläche) wird sie in etwa die Größe der bisherigen Tafel aufweisen. Weil sie aber sicher 25 Meter näher am Spielfeldrand platziert wird, kommt sie besser zur Geltung.

Lärmschutzwand im Preußenstadion. (Foto: SC Preußen Münster / Weskamp)
Lärmschutzwand im Preußenstadion. (Foto: SC Preußen Münster / Weskamp)

Allerdings werden sich die Köpfe demnächst etwas anders drehen müssen: Weil die Lärmschutzwand gerade einmal 5 Meter hoch ist, kann die Tafel nicht hinter dem Tor angebracht werden. Dafür ist sie schlicht zu groß, Teile der Anzeige würden für viele Zuschauer verdeckt werden.

Die Lösung: Sie wird etwa in Höhe der Strafraum-Markierung installiert, also neben dem Tor. Nach oben hin schließt sie dann bündig mit der Lärmschutzwand ab, nach unten sind noch zwei Meter „Luft“. Viel ist das nicht, wenn man bedenkt, dass am Spielfeldrand ja auch noch die etwa 1 Meter hohe digitale Werbebande platziert ist, aber mit solche Provisorien muss der SCP noch lange leben.

Moderner als die alte Tafel wird das neue Modell allemal sein. Mit einem Pixelabstand von 6mm liefert die Tafel ein vergleichsweise feines Bild, das auch aus kürzerem Abstand ablesbar ist.

Auf eine Tafel übergangsweise zu verzichten oder eine nur simple Spielstandsanzeige einzusetzen, kam aus Sicht des SCP nicht in Frage. An dieser Technik hängen vertragliche Verpflichtungen (z.B. „präsentiert von“-Buchungen) und damit wichtige Einnahmequellen des Klubs. Ein Bereich, der gelegentlich in der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung in Erinnerung gerufen werden muss. Gerade mit Blick auf die lange Zeit der temporären Lösungen bis zu einem Umbau des Stadions.

Im Stadion sind die zentralen Teile der Lärmschutzwand bereits installiert – mit extrem geringen Abstand hinter den Videobanden. Optisch wird das Stadion sich daher sichtlich verändern. Befürchtungen, dass der SCP es jahrelang mit der Optik von Stadien wie Lotte oder Rödinghausen aushalten müsste, darf man aber wohl beiseite schieben. Eine zusammengewürfelte, kleinteilige Anzeige beliebiger Sponsoren wird es im Stadion nicht geben, die Flächen der einzelnen Partner werden in Münster deutlich großflächiger ausfallen.

Hinter der Lärmschutzwand verbirgt sich wieder eine Gemeinschaftsarbeit. Die notwendigen Datenkabel muss die Stadt legen, die LED-Tafel wird von Goracon installiert – sofern der von der Stadt beauftragte externe Stahlbauer die passenden Montageschienen passend liefert. Die Tafel selbst liegt längst bereit.

Auch der Betrieb wird später in mehreren Händen liegen. Das, was auf der Tafel angezeigt wird, kommt vom Vermarkter Sportfive. Dass dieser Inhalt korrekt auf der Tafel angezeigt wird, sorgt das Dülmener Unternehmen MP. Diese Aufgabenteilung ist übrigens auch Ursache dafür, dass in seltenen Fällen (Testspiele, gelegentlich Pokalspiele o.ä.) die Anzeigetafel schwarz blieb – denn der Betrieb muss dann von Personal gesteuert werden, das abends oder am Wochenende nicht immer verfügbar ist oder bezahlt werden müsste. Vermutlich wird es vorerst dabei bleiben.

Was allerdings noch offen ist: Verglichen mit den technischen Möglichkeiten fiel die Anzeige im Preußenstadion bisher doch eher bescheiden aus. Veraltete Animationen, langweilige Displays, billig produzierte Spielerkacheln – das geht fast in allen Stadion erheblich besser, wie schon ein schneller Blick nach – ja – Lotte oder Rödinghausen belegt. Hier spielt der SCP eindeutig in der Amateurliga, vielleicht wird ja mit der neuen Technik auch hier Abhilfe geschaffen?

Lärmschutzwand im Preußenstadion. (Foto: SC Preußen Münster / Weskamp)

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