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Nur Lippstadt zählt jetzt

Die Tabellenlage in der Regionalliga regt die Fantasie rund um Preußen Münster an. Das spürt der Klub derzeit beim Vorverkauf für das Nachholspiel gegen Fortuna Köln. Aber genau das darf jetzt nicht passieren: dass die Konzentration auf das nächste Spiel leidet.

Vor allem anderen ist der SC Preußen Münster jetzt beim SV Lippstadt gefordert. Es wäre ja der Tiefschlag, über Spitzenspiele oder den Aufstieg zu sprechen, aber die bevorstehende Aufgabe zu vernachlässigen. Die gute Nachricht: Der SCP gibt eigentlich keinen Anlass zu solchen Befürchtungen. Dass der Trainer unablässig auf das „nächste Spiel“ verweist, hat die Mannschaft längst verinnerlicht.

Nach dem Sieg auf Schalke hatte Robin Ziegel das schon genau so formuliert: „Der Trainer sagt immer, von Spiel zu Spiel denken, jedes Spiel ist wichtig.“ Auch Alexander Langlitz hatte – gefragt nach der „Wiederbelebung“ der Preußen – auf genau diese Einstellung verwiesen. So wie beim SCP vor fünf, sechs Wochen niemand die Saison aufgegeben habe, könne man das jetzt umgekehrt auch nicht tun. „Wir fahren jetzt nach Lippstadt, das ist unsere nächste Aufgabe.“ Es ist eine Binsenweisheit, eine Fußballfloskel, aber sie trägt eben: Das nächste Spiel ist immer das schwerste Spiel.

So formulierte es Sascha Hildmann auch vor dem Spiel in Lippstadt: „Es sind noch zu viele Spiele zu gehen, da kann noch so viel passieren. Es war zu früh darüber zu sprechen, als wir noch hinten dran waren. Jetzt ist es auch noch zu früh. Wir bleiben auf Spannung und konzentrieren uns jetzt auf Lippstadt.“

Die Defensive muss stehen, das ist Ausgangspunkt für alles andere. Zuletzt gab es vier Spiele in Serie ohne Gegentor, fünf mit dem Pokalspiel gegen Verl. Hildmann: „Diese Defensivarbeit war immer da, das ist entscheidend.“

Nach dem Schalke-Spiel hatte Hildmann schon von dieser Preußen-Stärke gesprochen: „Das ist eine absolute Mentalität von uns: Die Wege nach hinten zu machen, das Verteidigen-Wollen. Die Truppe hat da Bock drauf.“ Da fiel dann nicht so ins Gewicht, dass im Offensivspiel manche Fehler passierten. Für Tore ist der SCP immer gut (außer gegen Rödinghausen, gegen das in zwei Ligaspielen kein einziger Treffer gelang, aber das kann sich im Pokalfinale am 21. Mai ja noch ändern …).

Ausgangslage
Münster gewann zuletzt vier Spiele in Serie, Lippstadt holte nach drei Niederlagen in Folge zuletzt ein klares 4:1 in Düsseldorf, bei dem Lippstadts erfolgreichster Stürmer Viktor Maier seine Saisontore 7 und 8 markierte. Ex-Preuße Luca Steinfeldt steuerte seinen ersten Saisontreffer bei und hoffte anschließend darauf, dass dies der „Dosenöffner“ für ihn gewesen sein könnte …

Bilanz gegen den SVL

Die jüngsten drei Spiele gegen Lippstadt in der Regionalliga West gingen sämtlich an den SCP. In der vergangenen Saison gewannen die Preußen beide Spiele mit 4:0, das Hinspiel am 15. Spieltag holte sich der SCP mit 3:1 und kassierte auch das einzige (Liga-)Gegentor aus dieser Spielpaarung. Natürlich gab es auch noch das Verbandspokalspiel, das mit 5:2 ebenfalls deutlich an den SCP ging.

Viele Spiele gab es noch nicht. Zuletzt in der Oberliga Westfalen (vierthöchste Spielklasse) nach dem Abstieg im Frühjahr 2006 kreuzten sich die Wege beide Klubs in vier Spielen. Drei davon gewann der SCP souverön 3:0, 3:0 und 5:0. Den einzigen Ausreißer erlaubte sich der SCP am letzten Spieltag der Saiosn 2006/2007, als ein völlig demoralisierter und gescheiterter SCP im alten Waldschlösschen mit 0:1 verlor (Tor durch den Ex-Preußen Sören Seidel). Damals hechelte der SCP in seiner ersten Viertliga-Saison sagenhafte 17 Punkte hinter Meister SC Verl hinterher. Es blieb der einzige Ausrutscher in einer ansonsten makellosen Bilanz gegen Lippstadt.

2007: Lippstadt jubelt dank Sören Seidel, der SCP schleicht aus dem Stadion und der verkorksten Saison.
Saison 2007/2008: Diesmal war der SCP in Lippstadt erfolgreicher …

Leider dürfen auch diesmal nur 800 Fans in die (noch neue) Liebelt-Arena, weil Anwohner per Klage die Zuschauerbegrenzung aus Lärmschutzgründen erwirkt haben – eigentlich ein schlechter Witz bei einem Stadionneubau, in jedem Fall ein drastisches Planungs-Versäumnis. Deswegen dürfen nur 204 Preußenfans mit, die restlichen Karten gingen in Lippstadt nicht ganz so schnell weg wie man sich dort erhofft hatte.

Vorverkauf gegen Fortuna Köln
Unterdessen läuft der Vorverkauf für das Nachholspiel gegen Fortuna Köln stark. Am Donnerstag waren bereits rund 7.600 Tickets vergeben, damit steht bereits fest, dass der Zuschauer-Saisonrekord geknackt wird. Die bisherige Bestmarke stammt aus dem Heimspiel gegen RW Essen im September 2021. Damals durften wegen der Pandemie nur 7.500 Fans ins Stadion, diese Marke ist nun längst im Vorverkauf für das Köln-Spiel übersprungen.

Personal

Simon Scherder fällt erneut aus, wie der SCP mitteilte. Seine Knöchelwunde war auf Schalke aufgebrochen, er kann nicht spielen. Der logische Wechsel: Robin Ziegele, zuletzt schon in der Halbzeit für Scherder gekommen, rückt wieder in die Startelf. Er traf übrigens im Hinspiel gegen Verl zum zwischenzeitlichen 2:0 – das kann er gerne wiederholen.

Manuel Farrona Pulido und Dominik Klann stünden wieder zur Verfügung, Max Schulze Niehues ist mit Rückenbeschwerden noch ein Wackelkandidat.

Polizei warnt
In einem „Fanbrief“ hatte sich die zuständige Polizei Soest gerade noch an Preußenfans gewandt. Eine Anfahrt ohne Ticket sei sinnlos, das Spielfeld von außerhalb des Stadions nicht einsehbar. „Am Spieltag werden keine Tageskassen geöffnet“, heißt es weiter. „Bei den Zugangskontrollen im Bereich der Heimtribüne werden Ausweisdokumente durch den Sicherheitsdienst eingesehen. Fans vom SC Preußen Münster wird der Zutritt zum Heimbereich verwehrt.“

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