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Wieder verloren: Preußen Münster scheitert in Düsseldorf an sich selbst

Wieder verloren: Preußen Münster scheitert in Düsseldorf an sich selbst
Makridis und Bazzoli im Kampf um den Ball. 05..04.2024 Foto: S. Sanders

Im Tabellenkeller leuchten die Alarmlampen dunkelorange für den SC Preußen Münster. Nach der 0:1-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf ist der Vorsprung auf die Abstiegsränge wieder auf null Punkte gesunken, am Sonntag könnte sogar Ulm auf einen Punkt heranrücken. Letztlich war die Partie in Düsseldorf schon nach einer Viertelstunde entschieden, denn ein Preußentor lag über 90 Minuten plus Nachspielzeit wirklich nicht in der Luft, da half das ganze Engagement auch nicht. Pünktlich zur heißen Schlussphase der Saison rutscht der SCP tief unten rein.

Ganz gleich, wie diese Saison aus Sicht der Preußen endet: Sie ist eine Saison der verpassten Chancen. Immer, wenn sich den Preußen Gelegenheiten boten, ließ der SCP sie liegen. Die gute Serie über den Jahreswechsel wurde brutal beendet durch sechs Niederlagen in neun Spielen seitdem. Tendenz: eher abwärts als vorwärts, weil Fußball am Ende ein Ergebnissport ist und Leidenschaft und Einsatz nicht bewertet werden.

Und das Ergebnis passte in Düsseldorf wieder einmal nicht. Gegen eine personell angeschlagene Fortuna, die auch spürbar Probleme hatte, hielt der SCP gut dagegen. Auch die Preußen mussten ja umstellen, denn neben Niko Koulis und Holmbert Fridjonsson fiel kurzfristig auch Joshua Mees aus. So fand sich Malik Batmaz nur zwei Wochen nach seiner Rückkehr in der Startelf wieder und auch Daniel Kyerewaa rückte überraschend rein – und der frühere (und gebürtige) Düsseldorfer zeigte einen lebendigen Auftritt, konnte aber auch keine zählbaren Akzente liefern.

Ausverkauft? Nicht ganz. Offiziell waren 52.000 Tickets vergeben, aber schon ein einfacher Blick ins Stadion zeigte viele leere Plätze. Offenbar sind Kostenlos-Tickets auch beim Weltverein Düsseldorf keine Garantie für einen Stadionbesuch.

Die Geschichte des Spiels ist simpel. Münster auf Augenhöhe, Fortuna ging aber mit der ersten starken Szene direkt in Führung – gegen drei Preußen setzte sich Dawid Kownacki per Kopf durch und traf über Schenk hinweg zum 1:0.

Münsters Reaktion? Ein Schuss von Kyerewaa nach 25 Minuten, den Jamil Siebert gerade so per Fuß klärte – und der gleiche Preuße scheiterte nach 36 Minuten erneut mit einem Schuss, den wiederum Siebert in letzter Sekunde wegblockte. 2:0 für den Düsseldorfer im Duell gegen den Preußen.

Weitere Szenen erspielte sich der SCP nicht, das war eben einfach zu schwach. Münsters sonstige Stärke, die Standards, gingen in Düsseldorf einfach unter. Kein einziger Ball wurde wirklich gefährlich – was sicher auch daran gelegen haben dürfte, das Adressaten wie Koulis, Paetow oder Fridjonsson eben fehlten.

Kurzum: Mit Halbchancen gingen beide Teams in die Pause, aus der Düsseldorf allerdings etwas agiler herauskam.

Fortuna Düsseldorf gegen Preußen Münster 05..04.2024 Foto: S. Sanders

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Fortuna Düsseldorf gegen Preußen Münster 05..04.2024 Foto: S. Sanders

Düsseldorfs Spiel verändert

Lange fühlte es sich so an, als würde irgendwann das 2:0 fallen. Doch dann leistete sich der starke Myron van Brederode einen harten Tritt gegen Jorrit Hendrix und sah nach VAR-Eingriff glatt Rot statt nur Gelb. Das veränderte die Dynamik der Partie, denn nun war Fortuna sichtlich damit beschäftigt, den knappen Vorsprung ins Ziel zu bringen.

Die Preußen arbeiteten sich ab, belagerten den Strafraum der Gastgeber – aber was immer da an Flanken, Pässen oder anderen Zuspielen kam, versandete, wurde geklärt. Großchancen Münster? Nein. Vieles blieb im Ansatz stecken, das sah auf dem Fald überlegen und stark aus, das Ergebnis war in der Realität aber mau.

Die wenigen ernsthaften Chancen wurden dann am Ende doch immer leichte Beute des Düsseldorfer Keepers – so wie nach 73 Minuten, als Amenyido an Kastenmeier scheiterte. Oder nach 87 Minuten, als Amenyidos Schuss einfach zu ungenau angesetzt war. Es waren die besten der wenigen echten Chancen für Münster.

Schwer vorstellbar, wie hier noch ein Preußentor hätte fallen sollen. Irgendwie bekam Fortuna stets ein Bein oder einen Kopf dazwischen, die Preußen blieben bei Ansätzen, das reichte einfach nicht.

Spiele am 28. Spieltag
Karlsruher SC1:0 (0:0)Hannover 96
Eintracht Braunschweig3:2 (1:1)SC Paderborn 07
SV Darmstadt 981:0 (0:0)SpVgg Greuther Fürth
Fortuna Düsseldorf1:0 (1:0)SC Preußen Münster
1. FC Nürnberg0:3 (0:2)Hamburger SV
1. FC Köln05.04, 20.00Hertha BSC
FC Schalke 0406.04, 13.30SSV Ulm 1846
SV 07 Elversberg06.04, 13.30SSV Jahn Regensburg
1. FC Magdeburg06.04, 13.301. FC Kaiserslautern


28. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1Hamburger SV2861:322952
21. FC Köln2742:321050
31. FC Kaiserslautern2749:41846
4SC Paderborn 072847:371045
5Fortuna Düsseldorf2845:41444
61. FC Magdeburg2753:411243
7Hannover 962834:27743
8SV 07 Elversberg2745:321341
91. FC Nürnberg2847:44341
10Karlsruher SC2846:49-340
11SV Darmstadt 982847:45234
12FC Schalke 042746:49-334
13SpVgg Greuther Fürth2840:52-1234
14Hertha BSC2741:44-332
15SC Preußen Münster2828:36-827
16Eintracht Braunschweig2828:52-2427
17SSV Ulm 18462727:33-623
18SSV Jahn Regensburg2716:55-3919

6 thoughts on “Wieder verloren: Preußen Münster scheitert in Düsseldorf an sich selbst

  1. Der Verein hat es einfach verpasst, Anfang der Saison zwei Stürmer zu holen die auf gutem Niveau in der zweiten Liga spielen können. Stattdessen wurde Qualitativ bestenfalls auf Durchschnitt gesetzt. Für Grodowski war die zweite Liga eine Nummer zu Groß, und Malik Batzman war lange verletzt. Jetzt muss man sehen das man irgendwie versucht die Liga zu halten, was mehr als schwer wird.

  2. Update zu meinen früheren Kommentaren: „Die Null muss stehen!“ Das ist lt. Trainerikone H. Stevens eine Binsenwahrheit!
    Wenn das nicht gelingt, ist das Spiel verloren, so traurig es ist. Sonst hilft nur noch ein Elfmeter wie gegen Eintracht Braunschweig. Da hilft auch kein Schönreden über die Bemühungen der Mannschaft im Spielverlauf. Es reicht einfach nicht. Lt. Sky-Kommentator sagt eine Statistik aus, dass die Preussen im Saisonverlauf i. S. Passquote den letzten Platz in der 2. Liga einnehmen! Da hilft auch kein vergebliches Bemühen durch aufopferungsvolles Spiel über die gesamte Spielzeit. Die Mannschaft kann dann Stunden spielen und erzielt kein Tor. So einfach ist das. Fazit: Wenn es nicht gelingt, die Schlafmützigkeit in der Abwehr abzustellen, landen sie am 34. Spieltag auf Platz 17 der Tabelle! Bezeichnend ist doch ein Vergleich: Der Kopfball von Dawid Kownacki zum 1:0 für Düsseldorf ging stramm wie ein Schuss in die Maschen des Preussentores. Die Torschussversuche der Preussen waren fast „Kullerbälle“ auf das Fortunentor oder gingen, man schaue genau hin: In’s Seitenaus an der Eckfahne! Da fällt einem langsam nichts mehr ein!!! Was trainieren die Preussen denn unter der Woche? Letzter Aufruf: „Die Null muss stehen!“

  3. Preußen kommt doch fast immer aus einer vermeintlich stabilen Abwehr. Teils mit langen Bällen weil man inzwischen viel zu ängstlich ist Fußball zu spielen. Die unterirdische Passquote hängt doch auch damit zusammen, dass es viel zu selten gute Anspielstationen gibt. Der Ball wird gespielt und dann bleibt man stehen und wartet was der andere wohl macht statt sich sofort wieder an zu bieten. Das hat die Mannschaft früher viel besser gemacht. Da ist es doch für mich äußerst erstaunlich, dass ein so schneller und technisch ordentlicher Spieler wie Grodowski nicht gut genug für Preußen war. Was der Wert sein kann konnte man doch in dem Pokalspiel sehen, bei dem er einer der Besten auf dem Platz war. Ich bin heute noch ganz sicher, dass es nicht nur das Sportliche war, das zur Trennung geführt hat. Ich denke, da gab es weitere und interne Gründe. Schade, weil wir so einen Spieler mehr als gut brauchen könnten.

  4. Da hast du recht. Dennoch sollten die Preussen zwingend versuchen, die Null zu halten, weil es in der Offensive nicht läuft. Wie viele Spiele sind zum Spielende verloren gegangen und man hat danach öffentlich getrauert. Ich erinnere an die Aussage von Olaf Thon im Interview bei Sky in der Halbzeitpause des Spiels SCP 06 vs. S04 beim Stande von 0 : 0 sinngemäß: „Bei den Preussen ist nach 80 Minuten die Luft raus, das ist bekannt, und dann macht Schalke das Tor und gewinnt.“ Und genau so ist es wieder mal geschehen. Die Causa „Grodowski“ ist sehr schade für die Preussen, aber mangels Detailkenntnis können wir es nicht beurteilen. Nur mal so, aus der Sicht eines Laien angedacht: Wie wäre es, wenn Daniel Kyerewaa, ähnlich schnell wie Joel Grodowski, mit Malik Batmaz ein neues Offensivduo bilden würde, um die Offensivflaute ein wenig zu beheben? Es bliebe bis Sonntag und in den folgenden Wochen genug Zeit, diese Formation im Training einzuspielen, auch, um die Passquoten der Spieler zu verbessern. Das wäre eine Option für den bisher nicht praktizierten, und allseits vermissten Konterfußball. Aber trotzdem: „Die Null muss stehen!“

  5. Ich denke, das Ganze ist eine reine Kopfsache. Preußen kann VIEL besser Fußball spielen, als sie das jetzt tun. Die ganze Mannschaft muss sich speziell in der vorwärts Bewegung besser bewegen und nicht so hektisch sein. Jeder muss sich an bieten. Dann kommt man auch wieder in die gefährlichen Bereiche und es werden wieder Tore geschossen. Die Idee mit Kyerewaa finde ich dabei gut. Er belebt das Spiel immer auch wenn die Rückwärtsbewegung nicht so gut ist. Batman braucht einfach noch Spielpraxis um wieder richtig rein zu kommen aber Fridjonson wird immer besser. Nur Mit : die Null muss stehen ! kann man nicht in der Liga bleiben. Wenn man selbst keine Tore erzielt wird der Druck im Kopf einfach zu groß und dann kommt es hinten zum einen entscheidenden Fehler. Wie gesagt : Kopfsache ! Was man auch mit einer limitierten Mannschaft spielen kann wenn man mutig auf tritt hat Bielefeld im Pokal gezeigt. Aber unsere Jungs jetzt selbstbewusster kriegen geht wohl nur über Erfolge. Es braucht also auch einfach mal Glück !

  6. Lass uns nicht streiten Michael, wenn die Null steht, ist ein Punkt sicher! Ansonsten ist das Restwochenende bei Allen im A….! Ulm ist in der gleichen Situation wie die Preussen, bekommt zum Spielende immer ein oder zwei Tore eingeschenkt und steht mit leeren Händen da. Bei einem Spielstand von z. B. 0 : 0 ist noch alles ziemlich ruhig im Stadion. Bei einem 0 : 1 rennen die Preussen mit gesteigertem Risiko dem Rückstand hinterher und werden im weiteren Spielverlauf immer hektischer, bei und wegen der bekannten Abschlussschwäche. Noch ist Ulm mit vier Punkten im Rückstand und der sollte unbedingt gehalten werden, sonst werden die Preussen im letzten Spiel in Ulm evtl. durch situationsbedingte Hektik (evtl. auch durch einen Schiedsrichterfehler) benachteiligt und stehen mit leeren Händen da. Ruhig bleiben, Ulm muss kommen, und das von Spiel zu Spiel mehr, so dass sie auch mehr Risiko gehen müssen und sich zum Ende des jeweiligen Spiels Gegentreffer einhandeln und verlieren. So wäre im ungünstigen Fall zumindest der 16. Tabellenplatz gesichert und der Klassenerhalt in den Relegationsspielen möglich. Das ist immer noch besser als der direkt Abstieg. Also ruhig bleiben und zumindest die Null halten, dann kommt auch das Glück hinzu!

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