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Preußen Münster: Kameras aus für den letzten Feinschliff

Preußen Münster: Kameras aus für den letzten Feinschliff
Alexander Ende.

Kaum etwas im Fußball bleibt wirklich geheim. Aber wenn es geht, dann sollen wenigstens ein paar Details unerkannt bleiben. Und so schaltete der SC Preußen Münster am Donnerstagmittag wieder seine Webcams im Stadion ab. Dort trainierte das Team von Alexander Ende ein paar Standards, abseits von Spähern und Zaungästen. Nicht alles muss der SC Paderborn schon vorher wissen, auch wenn richtig große Geheimnisse eben ohnehin nicht existieren.

Paderborn werde das Spiel in Karlsruhe als „Blaupause“ nehmen, wie Alexander am Donnerstag formulierte. „So, wie wir auch das Paderborner Spiel gegen Kiel angeschaut haben.“ Aber für die paar Kleinigkeiten soll das Stadion als „einziger geschützter Raum“ wenigstens herhalten können. „Außerdem ist es ein Vorteil, ein Gefühl für das Stadion zu bekommen, für den Rasen“, so Ende. Ob die kleine Geheimhaltung am Ende wirklich notwendig ist? Spione aus Paderborn wurden zuletzt jedenfalls nicht gesichtet. „Und auch wir haben niemanden nach Paderborn geschickt.“

Das passe auch eigentlich nicht zu der Idee, die Ende hier in Münster so weiterlebt wie zuletzt in Verl, aber auch bei Fortuna Köln. Selbst agieren, nicht reagieren. Das eigene Spiel unter Kontrolle haben. Und da gab es unter der Woche eben noch einiges zu tun.

Die Ausgangslage? Niko Koulis ist für zwei Spiele gesperrt, Antonio Tikvic fällt bis weit ins kommende Jahr aus – wie „Sky“ berichtet, will der SCP auf diesen Ausfall reagieren und Jannis Heuer als Neuzugang für die Innenverteidigung verpflichten. Die Rede ist von einem Leihgeschäft – mehr Spielanteile für Heuer, ein temporärer Ersatz für Tikvic.

Unabhängig davon ist Marcel Benger wieder da und auch Marco Meyerhöfer. Auch Joshua Mees, der in Karlsruhe leicht angeschlagen raus musste, ist dabei. Die Auswahl wird also größer für Ende.

Offensive Qual der Wal

Das gilt übrigens auch für die Offensive. Neben Mees haben Etienne Amenyido und Lars Lokotsch zuletzt durch Tore auf sich aufmerksam gemacht. „So etwas willst du als Trainer ja haben“, so Ende. Der Name Malik Batmaz fiel dabei nicht. Münsters Topstürmer aus dem Drittligajahr ist nach seiner Verletzung noch nicht wieder bei 100 Prozent, er wartet noch auf einen weiteren Zweitligatreffer nach seinem Tor in Fürth zum Saisonstart 2024/2025. „Wir haben viele Facetten im Angriff“, formulierte Ende. „Wir können also schauen, was wir für jeden Gegner benötigen.“

Nun: Gegen Paderborn würde ein Sieg sicher benötigt. Und wäre schön. Den Frust aus Karlsruhe will das ganze Team in ein gutes Ergebnis umdrehen, auch wenn es gegen einen beweglichen und zuletzt mit Steffen Tigges verstärkten SC Paderborn geht. „Die Jungs glauben auch an sich, weil sie in Karlsruhe gespürt haben, dass sie ihr Spiel durchbringen können, sogar in Unterzahl.“ Dass noch nicht alles rund lief, ist klar. Dass der SCP mehrfach in Situationen geriet, in denen er sich unnötige Ballverluste unter Druck erlaubte, wurde in dieser Woche adressiert. Klare Verhaltensregeln für Situationen wie die, in der Koulis Rot kassierte, wurden formuliert. Es darf auch mal der grobe Ball sein. „Wir wollen Fußball spielen, aber wir müssen es nicht“, so Ende pragmatisch.

Für das Spiel des SCP steht daher noch ein großer Lerneffekt an: „Wann ist mutig mutig? Und wann ist mutig naiv?“, so Endes Fragestellung. Gute Entscheidungen auf dem Platz zu treffen, das sei notwendig. Darauf komme es an.

Geheimtrainings und Webcam
Bisher war der SCP immer sehr transparent, wenn es um seine Trainingseinheiten ging. Kiebitze waren willkommen. Doch im Profifußball muss es auch ein paar Überraschungen geben und die müssen abseits der Öffentlichkeit trainiert werden. Deshalb kündigte Preußen-Pressesprecher am Donnerstag schon an, dass künftig immer mal wieder ohne Zuschauer trainiert werde – sicher vorzugsweise kurz vor den jeweiligen Spielen. Und das werde dann künftig auch nicht mehr jedesmal öffentlich kommuniziert. Gleichwohl werde man Wege suchen, um darüber zu informieren, wann Trainingseinheiten zu beobachten sind. Übrigens: Dass die Webcams nach einem solchen Geheimtraining nicht wieder angeschaltet werden, ist dem Aufwand geschuldet. Würde man den Stream nach dem Training einfach wieder aktivieren, könne man später ja wie immer den Tagesstream von Anfang an anschauen – das wäre dann witzlos. Einen ganz neuen Stream zu starten, sei aber zeitaufwendig, weil der jeweils neu angelegt und verlinkt werden müsse. Heißt: An Tagen mit Training im Stadion wird die Webcam für den Rest des Tages abgeschaltet.

Volunteers und Parken

Am Freitag wird sich für die Zuschauer vieles ändern. Von den Wegen ins Stadion bis hin zu den Plätzen selbst – vieles wird neu sein. Aus diesem Grund will der SCP am Freitag extra viele Volunteers auf dem Gelände verteilen, die dann bei Fragen helfen. Ab 16.30 Uhr ist das Stadion geöffnet. Zwei Stunden vor Spielbeginn also, was künftig eigentlich immer so gelten soll.

Die Anreise empfiehlt sich unbedingt zu Fuß, mit dem Rad oder Bussen. Parken mit dem Auto wird am Stadion zur Nerverei – zahllose Plätze sind weggefallen und die Plätze oben an der Hammer Straße sind vor allem für Gäste gedacht. Wer mit dem Auto anreisen muss, kann auf dem Geländer der Firma Armacell (Robert-Bosch-Str. 10) parken – rund 300 Plätze stehen dort in der Nähe des Mediamarkts zur Verfügung. Die Nutzung des Parkhauses am Bürokomplex Rob17 ist nicht mehr vorgesehen.

Neu ist, dass Parkplätze vorab online gebucht werden müssen. Einfach anreisen und bar zahlen? Das geht nicht mehr. Pro Mitglied muss ein Parkticket über den Online-Ticketshop des SCP zum Preis von 1 Euro zur Deckung der Systemgebühren vorab über diesen Link erworben werden, wie der SCP schreibt.

Wer ortskundig ist, kennt vermutlich seine eigenen Parkplätze.

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