Preußen Münster erarbeitet sich einen Punkt gegen Paderborn

Auf dem Papier steht der SC Preußen Münster ungefähr da, wo er im Vorjahr nach zwei Spieltagen auch stand: mit einem Punkt aus zwei Spielen. Gegen den SC Paderborn war das 1:1 am Ende aber ein glücklicher Punkt, so eben noch gerettet gegen einen starken Gegner, der sich selbst eher wie ein Verlierer fühlte – und damit sicher richtig lag. Eine ordentliche Phase in der zweiten Halbzeit rettete dem SCP den einen Punkt. Der Rest ging an die Gäste.
Im Schatten der neuen Westtribüne suchte der SC Preußen nach dem Schlüssel zum Spiel. Aber vergeblich. Eine Halbzeit lang lief der SC Preußen eigentlich nur hinterher – trotz eines Plus beim Ballbesitz. Wann immer es gefährlich wurde, war das eher der SC Paderborn. Und natürlich passte eines (nicht) zum anderen. Kurz vor dem Spiel meldete sich Marvin Schulz mit Oberschenkelproblemen ab. Der noch längst nicht fitte Marcel Benger saß immerhin auf der Bank, Joshua Mees ging mit spürbaren Nachholbedarf ins Spiel. Derzeit geht der halbe SCP so ein bisschen auf dem Zahnfleisch und die Abläufe stimmen einfach noch nicht. Und ja, Paderborn wird sicher am Ende kein Abstiegskandidat sein – im Lichte der Paderborner Leistung war der SCP eher der Gewinner.
Die Gäste, defensiv sicher, suchten den Weg nach vorn und rückten ständig hoch raus. Das Tor nach 22 Minuten kam dennoch in dieser Phase etwas überraschend – und Etienne Amenyido hatte mit einem bösen Ballverlust einen großen Anteil daran. Die folgende Flanke in die Mitte verwandelte Luis Engelns zu seinem ersten Treffer. Johannes Schenk war hier gegen den Kopfball chancenlos.

Nach 27 Minuten hätte Paderborn auch schon 2:0 führen können, aber erst parierte Schenk, dann rettete der Querbalken und am Ende scheiterte Copado mit dem Nachschuss. Puh, durchatmen.
Mit dem Rückstand ging der SCP in die Pause. Dort korrigierte Trainer Alexander das taktische System des SCP, stellte wieder auf eine Viererkette um. Luca Bolay und Marcel Benger kamen für Marco Meyerhöfer (taktische Auswechslung) und Charalambos Makridis (der nicht seinen besten Tag erwischte) – und langsam fand der SCP ins Spiel.
Nebenbei…
Es dauerte knapp zehn Minuten, ehe die Fiffi-Gerritzen-Gegengerade das vom SCP ausgesprochene „Sitz-Gebot“ mit einem Augenzwinkern außer Kraft setzte. Ausdrücklich hatte der SC Preußen das Stehen erlaubt, wenn es die aktive Fanszene fordere – und das tat sie dann auch. Am Ende war alles ganz harmlos und entspannt.
Die erste Chance gehörte allerdings den Gästen, bei denen Bätzner es mit einem harten Abschluss versuchte. Aber Stück für Stück, Schritt für Schritt, arbeitete sich der SCP ins Spiel. Das war fußballerisch noch nicht das, was der SCP irgendwann mal leisten will – aber es war eben das, was für den Anfang gefragt war. Und dann belohnte sich der SCP: Rico Preißinger schickte Jano ter Horst rechts auf die Reise. Der steuerte in den Strafraum, knallte den Ball Richtung Tor, wo ihn Scheller abfälschte – und er Ball landete am rechten Pfosten im Tor. Der Ausgleich nach 61 Minuten.


Glück für die Preußen, dass Nick Bätzner wenige Minuten nach dem Ausgleich seine große Chance zum 2:1 vergab.
Für den sichtlich müden Mees kam dann Oliver Batista Meier, etwas später auch Yassine Bouchama für Preißinger und Neuzugang Jannis Heuer für Lars Lokotsch.

Es war eine etwas offenere Partie in dieser Phase – aber ohne die ganz großen Chancen. Die bekam, je länger das Spiel dauerte, dann doch wieder Paderborn. Und es war Johannes Schenk, der den SCP in der Schlussphase mehrfach rettete.
So war nach fünf Minuten Nachspielzeit die Sache überstanden. Der SCP hat seinen ersten Punkt und arbeitet sich langsam rein.

Eine meiner Meinung nach sehr treffende und gute Analyse des Spiels! 😉