Erstmals „Rotspiel“: Deshalb muss Dynamo Dresden warten

Am Montag teilte Dynamo Dresden mit, dass der Vorverkauf für das Auswärtsspiel in Münster am 18. Oktober vorerst nur eingeschränkt stattfinden könne. Kurzfristig habe Preußen Münster die Sachsen über diese Tatsache informiert. Jetzt ist auch klar, was die Gründe dafür sind.
Tatsächlich liegt viel an der noch nicht fertigen Westtribüne und dort wiederum ist vor allem das aktualisierte Sicherheitskonzept relevant. Das sieht für sogenannte „Rotspiele“ einen zusätzlichen Pufferblock vor, damit Gästefans nicht unmittelbar neben Heimfans sitzen. Dieser Pufferblock wird künftig durch einen zweiten Zaun (und sechs Sitzplätze Abstand) gebildet.
Das Problem: Dieser zweite Zaun ist zwar mittlerweile beauftragt, aber wegen des noch neuen Sicherheitskonzepts noch nicht geliefert oder errichtet. Ob das bis zum Heimspiel gegen Dresden erfolgt, ist derzeit nicht sicher. Der SC Preußen Münster, so ist zu hören, hat als Betreiber noch keine Chance, selbst bauliche Veränderungen vorzunehmen – vor allem, weil die Westtribüne noch gar nicht offiziell vom Totalübernehmer Hellmich übergeben wurde. Es geht also nur so schnell, wie Stadt und Totalübernehmer bzw. die beauftragten Unternehmen das erledigen können.
Die Irritationen auf Dresdner Seite über die kurzfristige Information kann der SC Preußen Münster durchaus nachvollziehen. Es handelt sich nämlich mitnichten um einen „Sonderfall Dresden“, sondern um eine grundsätzliche bauliche Umstellung für „Rotspiele“.
„Unser Versäumnis“
„Leider haben wir Dynamo Dresden erst am Montagmittag über die Problematik in Kenntnis gesetzt. Das ist unser Versäumnis, denn der Erstkontakt zu Dynamo erfolgte bereits letzte Woche Donnerstag und da war die Problematik auch schon bekannt“, heißt es aus der Geschäftsführung des SC Preußen Münster.
Künftig werden bei allen „Rotspielen“ rund 150 Sitzplätze wegfallen, sobald der zweite Zaun gebaut worden ist. Gelinge das nicht bis zum Heimspiel gegen Dresden, müsse der gesamte Block G (Sitzplatz) als Pufferblock gesperrt bleiben. „Sobald wir dafür garantieren können, dass der Pufferblock wie geplant vorhanden sein wird, darf Dynamo natürlich sofort die Tickets dafür auch verkaufen“, so der SCP.
Übrigens: Der zweite Zaun soll ja bei „normalen“ Spielen nicht stören – und wird technisch so gebaut, dass er nur bei „Rotspielen“ ausgefahren wird, ansonsten aber „diskret“ verschwindet.
Laut DFL muss der SCP grundsätzlich eine Mindestkapazität von 1.500 Plätzen, davon 450 Sitzplätze, anbieten. Der Stehplatzblock mit knapp 1.200 Plätzen würde zwar die klassische Zehn-Prozent-Regel erfüllen, nicht aber die speziellen DFL-Vorgaben.
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