Dynamo Dresden darf vorerst keine Sitzplätze für Münster verkaufen

Am Dienstag soll in Dresden der Vorverkauf für das Auswärtsspiel der SGD in Münster starten. Üblicherweise stehen den Gästen etwas mehr als 2.000 Plätze auf der neuen Westtribüne zur Verfügung. Doch die darf Dynamo nach eigener Aussage nicht verkaufen – zumindest „vorerst“ nicht.
Betroffen davon seien die Gäste-Sitzplätze neben dem Stehplatzblock, wie Dynamo selbst schreibt. Der sächsische Klub reagiert auf seiner Homepage etwas angesäuert, weil die Einschränkung vom SCP angeblich erst „kurzfristig“ vor dem Vorverkaufsstart mitgeteilt worden sei.
Der Grund? „Als Begründung nennt der SC Preußen Münster die Sicherheitseinstufung des Spiels am 9. Spieltag der 2. Bundesliga und fehlende bauliche Gegebenheiten im Bereich des Gästeblocks aufgrund des Neubaus der Westtribüne“, heißt es bei Dynamo.
Besondere Vorsicht
Beides dürfte im Kern zutreffen. Gastspiele von Dresden sorgen in der Regel in allen Stadien für besondere Vorsicht – man tut Dynamo nicht Unrecht, wenn man den Anhang des Klubs zu den eher ruppigen der Liga zählt. Egal, welcher Liga. Die ziemlich lädierten und verschmutzten Gästeblöcke nach Gastspielen von Dresden haben einen gewissen Ruf erzeugt.
Tatsächlich dürften die erwähnten „baulichen Gegebenheiten“ eine Rolle spielen. Die neue Westtribüne ist derzeit noch nur provisorisch nutzbar, WC-Anlagen und Kioske sind nicht fertig, vieles muss improvisiert werden. Deutlich schwerer dürfte wohl die Fantrennung ins Gewicht fallen. Bisher trennt lediglich ein Gitterzaun den Gästebereich vom Heimbereich. Nicht ungewöhnlich in Stadien und das geht auch für Paderborn, Düsseldorf oder Nürnberg. Aber nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden anscheinend eher nicht für Dresden. Zumal für die West derzeit die Besonderheit gilt, dass auf der West wegen der Umbauarbeiten eben auch Fans einen Platz fanden, die sonst auf der Ost standen – der alten Heimat der aktiven Fanszene(n).
Dynamo bemängelt, dass diese Themen in der bisherigen Kommunikation keine Rolle gespielt hätten, jetzt also überraschend kämen.
„Die SGD hofft auf einen erfolgreichen Baufortschritt des Preußenstadions, um gegebenenfalls das Gästekontingent zu einem späteren Zeitpunkt zu erhöhen“, heißt es. Das Spiel ist in vier Wochen, am 18. Oktober. Es dürfte jetzt darum gehen, eine Lösung zu finden, die ausreichend Sicherheit gewährleistet, Dynamo aber ein halbwegs vernünftiges Kontingent an Karten zusichert.
Im Stehplatzbereich könnte Dynamo für den Moment knapp 1.000 Plätze verkaufen.