Preußen Münster gegen Bonner SC: Qualitätsunterschied
Am Samstag trifft der SC Preußen Münster auf den Bonner SC. Wer sich an das anstrengende und mühsame Hinspiel erinnert, ahnt: Der SCP heute ist ein anderer als der vor einigen Monaten.
Artikelbild: Alexander Langlitz, Benedikt Zahn und Nicolai Remberg freuen sich hier im Hinspiel über ein Tor.
Das Hinspiel hatte der SCP in Unterzahl mit 2:1 gewonnen, aber es war ein harter Akt. Darüber, dass der SCP einen gewissen Findungsprozess hinter sich hat, wurde rund um die Preußen zuletzt oft gesprochen. Auch über die Gründe (neues Team, viele Verletzte). Aber seit Anfang des Jahres hält der SCP seine erste Elf weitgehend zusammen – von zwischenzeitlichen Ausfällen abgesehen.
Einer davon ist Gerrit Wegkamp, der nach seiner Muskelverletzung das Ziel Borussia Dortmund II am 7. April hat. Aber am Samstag gegen den Bonner SC kann der SCP immerhin wieder mit Jules Schwadorf rechnen. Der wird im Kader stehen, wenngleich eher nicht in der Startelf. Aber für 20, 30 Minuten am Ende werde es reichen, glaubt Trainer Sascha Hildmann. „Abhängig vom Spiel.“
Auch wieder dabei: Lukas Frenkert, zuletzt so etwas wie der Shooting Star bei den Adlern, leider macht er am Saisonende auch direkt den Abflug in Richtung Schalke, warum auch immer. „Frenk“ ist wieder dabei, er habe „berechtigte Chancen“ auf einen Startplatz. Mal schauen, wie der SCP dann mit dem wahrlich nicht abfallenden Niklas Heidemann umgeht.
So, also personell ist halbwegs alles im Lot, nur offensiv wird es ein bisschen eng. Ob Alexander Langlitz wieder in der Spitze aushelfen muss? Oder Osman Atilgan reingeworfen wird? Der hatte zuletzt sichtlich Mühe, ins Spiel zu finden, als er beim Sieg gegen Wuppertal reinkam. Zum Ende hin wurde es besser, so Hildmann. Klingt aber nicht so, als sei das eine zwingende Perspektive für die Startelf. „Es war aber auch schwierig für ihn. Er spielte lange nicht, kommt dann rein und muss im Grunde sofort funktionieren.“
Klar ist, dass der SCP wie zuletzt hoch anlaufen wird, den Gegner früh unter Druck setzen will. Lange Bälle provozieren, die in der Regel leicht wegzuverteidigen sind. Gegen Wuppertal klappte das ganz gut. Im Hinspiel hatte Hildmann einen „Qualitätsunterschied“ ausgemacht. Dominik Klann und Gianluca Przondziono hatte da doch merklich Probleme. Der SCP heute ist anders aufgestellt, das darf man sagen, ohne jemandem zu nahe zu tretetn.
„Wir müssen den Fokus wie gegen Wuppertal auf die Mentalität legen. Du musst erst nach hinten arbeiten, ee du nach vorne denkst“, so der Trainer. „Und dabei sollten wir uns nicht von der Tabelle blenden lassen. Essen war ein warnendes Beispiel ….“ Die Rot-Weissen hatten sich bekanntlich in Ahlen spät ein 1:2 gefangen.
Das alles wird auf dem Platz im Preußenstadion sicher auch nicht leichter. Aber trotz des schwierigen Geläufs will der SCP wieder Fußball spielen, spielerische Lösungen finden. „Das ist unsere Stärke.“ Die richtige Mischung aus „Kicken und Robustheit“ ist gefragt, so formuliert es der Trainer. Dass die englischen Wochen an den Kräften zehren, liegt auf der Hand. „Zwei Tage Erholung ist ein bisschen knapp“, so Hildmann. „Die Belastung darf man nicht unterschätzen.“ Aber das gilt ja auch für Bonn, die am Mittwoch dem BVB II mit 1:3 unterlagen.
Spielstatistik
Das Spiel am Samstag ist das 20. Punktspiel zwischen beiden Klubs. Münster gewann 12, verlor 5. Die ersten Spiele zwischen Münster und Bonn gab es in der damals zweitklassigen Regionalliga West in den Sechzigerjahren, dann kurz in der 2. Bundesliga Nord. Später traf man sich in der drittklassigen Regionalliga West/Südwest wieder, zuletzt dann in der Viertklassigkeit 2009/2010. Den höchsten Sieg gab es in der 2. Liga 1976, als der SCP unter Trainer Rudi Faßnacht Bonn mit 6:0 heimwärts schickte. Benno Möhlmann traf u.a. damals per Elfmeter gegen den BSC.