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Heute vor einem Jahr: Preußen Münster letztmals regulär vor Fans

Es ist ein Jahr her, auf den Tag. Am 7. März 2020 spielte der SC Preußen Münster letztmals regulär vor Zuschauern. Kurz nach der Partie brachte Corona den Fußball erst zum Erliegen und veränderte ihn dann bis heute.

Es war der 7. März 2020. Der SC Preußen trat beim FC Viktoria Köln an. Wenige Tage zuvor hatte der SCP im Montagsspiel der 3. Liga gegen Hansa Rostock mit 1:0 gewonnen, weil Oliver Steurer ein Rostocker Eigentor erzwungen hatte (7.200 Zuschauer sahen zu, natürlich auch das letzte reguläre Preußen-Heimspiel vor Zuschauern).

Unter dem noch neuen Trainer Sascha Hildmann hatten die Preußen in sechs Spielen nur eines verloren, stattdessen aber 11 der 18 möglichen Punkte geholt. Das Projekt „Aufholjagd“ hatte durchaus Fahrt aufgenommen. Mit 27 Punkten rangierte der SCP in Sichtweite des ersten Nichtabstiegsplatzes – und genau dort auf Rang 16 stand Viktoria Köln mit ihrem Trainer Pavel Dotchev. Und eine Woche später würde Halle (Platz 15) zum SCP reisen. Diese beiden Partien wichtig zu nennen, wäre eine leichte Untertreibung.

So hatten es auch die Preußenfans verstanden. Von denen reisten sicher 1.200 oder mehr in den Sportpark Höhenerg, wo sie richtig Alarm machten und den eher tristen Sportpark zu einem Heimspiel für den SCP machten.

Saison 2019/2020, 27. Spieltag. Preußen Münster bei Viktoria Köln. Preußenfans im Sportpark.
Saison 2019/2020, 27. Spieltag. Preußen Münster bei Viktoria Köln. Preußenfans im Sportpark.

Nun, das Spiel ist ja leider schnell erzählt. Die Preußen waren richtig gut drin, hatten Chancen. Eine davon verwertete Kevin Rodrigues Pires kurz nach dem Wiederanstoß zur zweiten Hälfte. Der SCP lag mit 1:0 in Fürung, kam damit auf 30 Punkte und lag damit nur noch 2 hinter Viktoria. Die Nichtabstiegsränge wären in greifbarer Nähe gewesen.

Saison 2019/2020, 27. Spieltag. Preußen Münster bei Viktoria Köln. Kevin Rodrigues Pires trifft zum 1:0.
Saison 2019/2020, 27. Spieltag. Preußen Münster bei Viktoria Köln.

Bis in die Schlussphase hinein führte der SCP. Doch dann erlaubte sich Fridolin Wagner (Kicker-Note 5) eine selten dämliche Aktion und sah die Rote Karte. In Unterzahl geriet der SCP prompt ins Schwimmen, plötzlich stimmte nichts mehr und binnen drei Minuten drehte Köln das 0:1 in ein 2:1. Die Preußen waren geschlagen. Ohne jede Frage war diese Partie nicht nur die letzte vor einer (regulären) Kulisse, sondern auch eine der entscheidenden Partien im Abstiegskampf. Einige Wochen später vergab der SCP noch einmal den Sieg beim Konkurrenten Großaspach, bei dem er den Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen sogar auf Null hätte setzen können. Aber Köln hätte Hildmanns Serie und die der Preußen spürbar ausgebaut und im Abstiegskampf sicher noch einmal einen ganz neuen Schwung gegeben.

Hätte, hätte, Fahrradkette.

Im Sommer 2020 durfte der SCP zum Start der Regionalliga gelegentlich Zuschauer ins Stadion lassen. Zunächst nur knapp 300, zweimal 990 und am zehnten Spieltag gegen Wiedenbrück waren es sogar 1.997 Fans. Das war der 21. Oktober und seitdem blieb das Stadion still. Seit knapp fünf Monaten spielt der SCP unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Erst jetzt, Anfang März, scheint sich eine (theoretische) Perspektive zu ergeben. Voraussetzung ist, dass die 7-Tage-Inzidenz in Münster spürbar unter 50, besser noch 35 senkt und dort auch stabil bleibt. Dann wäre zumindest denkbar, wieder eine reduzierte Zahl von Fans ins Stadion zu lassen. Aber das ist, wie gesagt, alles noch Kaffeesatzleserei. In NRW liegt der Wert derzeit bei etwa 65 (Stand 7. März), in Münster bei rund um die 40, nachdem zuletzt in Coerde in lokaler Hotspot entstanden war.

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