Heimserie hält: Preußen Münster gewinnt Spitzenspiel gegen Fortuna Düsseldorf II
Endlich ist der erste Sieg gegen ein Spitzenteam der Regionalliga West in trockenen Tüchern. Am Samstagnachmittag erarbeitete sich der SC Preußen Münster ein 2:1 gegen Fortuna Düsseldorf II. Danach sah es nicht immer aus, denn die Gäste begannen stark und kamen hintenraus noch einmal gefährlich nah heran.
Foto: Joel Grodowski jubelt nach seinem 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf II.
In der Tabelle blieb der SC Preußen Münster dem Spitzentrio Essen und Dortmund auf den Fersen. Beide gewannen ihre Spiele beeindruckend deutlich und ziehen in der Liga völlig eigene Kreise. Aber die Adler bleiben eben zumindest in der Nähe und verschafften sich mit dem dritten Sieg in Folge auch noch mehr Selbstbewusstsein vor dem Duell im Kölner Südstadion.
Trainer Sascha Hildmann hatte nur auf einer Position gewechselt. Erwartungsgemäß rückte Max Schulze Niehues wieder ins Tor, ansonsten lief die Elf aus dem Lippstadt-Spiel auf. Das hatte Hildmann durch die Blume auch schon vorher zu verstehen gegeben. Sicher eine Auszeichnung für das Team, das zuletzt einige Verletzungsausfälle weggesteckt hatte, aber eben auch ein bisschen aus der personellen Not geboren. Aber sei’s drum.
Auf dem Platz übernahmen schnell die Gäste das Zepter. Münster kam gar nicht gut ins Spiel, beziehungsweise zog sich eben weit zurück und ließ die Gäste erst einmal machen. Das brachte für Fortuna zwei gute Szenen. Nach 4 Minuten setzte Kevin Hagemann einen Freistoß (er selbst war gefoult worden) ganz knapp auf das Tornetzt – war da vielleicht sogar die Latte noch dran? Und dann, nach blockte der SCP einen Düsseldorfer Abschluss aus Kurzdistanz so eben noch zur Ecke. Und ja, auch ein paar Ecken segelten in der Phase vor das Preußentor.
Es dauerte wirklich eine Viertelstunde, ehe der SCP sich wirklich mal blicken ließ vor dem Kasten der Gäste. Per Freistoß von Alexander Langlitz landete der Ball nach 15 Minuten beim heranstürmenden Dominik Klann, dessen wuchtigen Schuss Torwart Tim Wiesner gut parierte.
Nur ein paar Minuten später der nächste Freistoß für den SCP, fast von der gleichen Position. Aber diesmal hob Okan Erdogan den Ball eher ungefährlich in den Strafraum.
Nun war aber klar: Der SC Preußen war jetzt wirklich im Spiel. Und erarbeitete sich auch Szenen. Mit schnellen Tempovorstößen meldete der SCP seine Ansprüche an, spielte aber nicht alles gut aus. So wie nach 23 Minuten, als Osman Atilgan den Ball eigentlich zu Naod Mekonnen rüberlegen wollte, aber stattdessen nur die Düsseldorfer Abwehrbeine traf. Oder Nicolai Rembergs Abschluss nach Schauerte-Hereingabe: Zu hoch, zu unplatziert.
Besser lief es dann nach 26 Minuten. Ein prima Pass auf Grodowski, der seine Tempovorteile mit einer glänzenden Ballannahme kombinierte und den Ball am Torwart vorbei ins lange Eck schob. Das 1:0 für den SC Preußen Münster!
Anschließend sorgte nur ein Stress zwischen Gästetorwart Wiesner und Preußenstürmer Atilgan für Aufregung. Beide gerieten ziemlich aneinander, Rudelbildung inklusive – und zwei Gelbe Karten für das Duo.
Düsseldorf wurde erst nach 37 Minuten wieder gefährlich, als Julian Schauerte nach einem Abwehrfehler im Mittelfeld in höchster Not zur Ecke klären musste. Da war der Schuss von Hagemann doch schon fast unterwegs. Durchatmen.
Kaum war das erledigt, jubelte der SCP. Diesmal war es Alexander Langlitz, der erst Torwart Wiesner umkurvte und dann den Ball schön ins Eck schob. Das 2:0 kurz vor der Pause, perfekt. Fortuna reklamierte erfolglos Abseits.
Eine gute Chance gab es noch für den SCP, mindestens eine gute Szene. Schauerte brachte wieder einmal den Ball gut vor das Tor, wo Wiesner aber einen halben Schritt schneller war als Atilgan, der sonst nur noch hätte einschieben müssen.
Also ging es mit dem 2:0 in die Pause. Aus der der SCP unverändert zurückkehrte. Es tat sich auch zunächst nichts. Düsseldorf suchte die Lücke, der SC Preußen schaute sich das in Ruhe an. Gefahr gab es nirgends, das lief alles kontrolliert im Mittelfeld und zwischen den Strafräumen.
Relativ schnell wechselte der SCP dann erstmals, brachte Jules Schwadorf für Atilgan (56.).
Zum ersten Mal atmete der SCP durch, als Remberg knapp zu spät kam gegen den gut reagierenden Fortuna-Keeper, dann setzte Grodowski einen eher harmlosen Schuss an.
Im Preußenstadion ging nach 63 Spielminuten endlich das Flutlicht an und das Spiel steuerte nun langsam in die Schlussphase. Münster wechselte: Ousman Touray für Grodowski (64.), Benedikt Zahn für Remberg (72.), Lukas Frenkert für Langlitz (77.). Und Düsseldorf wurde stärker. Jetzt wuchs der Druck, aber noch hielt der SCP alles vom eigenen Tor fern.
Spät, aber leider doch, fiel das Tor für die Gäste. Eine Abwehr von Schulze Niehues war etwas zu kurz, fiel Kevin Hagemann praktisch vor die Füße und der Fortune traf zum 1:2.
Das brachte die Gäste am Ende noch einmal ins Spiel. Zwei dicke Chancen bekamen die Fortunen noch. Erst rettete Scherder auf der Linie (bzw. knapp davor), dann flog der Ball irgendwie vor dem Preußentor vorbei, war Cedric Euschen noch dran per Kopf oder war es einfach so gefährlich? Egal, der Ball landete nicht im Tor, sondern neben dem Pfosten.
Die letzte Szene des Spiels gehörte dem SCP. Jules Schwadorf hob den Ball über den Torwart hinweg, aber auch Zentimeter neben den Pfosten. Seine beste Szene in diesem Spiel. Damit waren 3 Minuten Nachspielzeit um und das Spiel war aus.