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Marcel Hoffmeier wird umgeschult zum Verteidiger

Im vergangenen Sommer wechselte Marcel Hoffmeier aus Lippstadt zum SC Preußen Münster. Einer der sogenannten „Brückenspieler“. In der Vorbereitung beim SCP bekam er zuletzt eine andere Position – der Offensivspieler rückte nach hinten. Und macht das gut.

Foto: Marcel Hoffmeier (l.) am Sonntag in Holzwickede.

Eigentlich ist Marcel Hoffmeier einer für das offensive Mittelfeld. So spielte er bei seinem SV Lippstadt – mal rechts, mal links. So war es im vergangenen Sommer auch in Münster gedacht. Der 21-Jährige war beim SC Preußen für das Mittelfeld eingeplant. Aber der damalige Sportchef Malte Metzelder sah ihn auch als Alternative auf der „Sechser“-Position vor der Abwehrkette.

Nun: Zuletzt rückte Hoffmeier, der in Münster noch einen Vertrag bis 2022 besitzt, links in die Viererkette. Eine Position, die für den Münsterländer Neuland ist. „Ich habe damals in Lippstadt im ersten Regionalligaspiel mal Rechtsverteidiger gespielt, aber links noch nie“, so Hoffmeier nach dem Spiel in Holzwickede. „Ich denke, das ist keine schlechte Position.“

Keine große Umstellung

Eine große Umstellung sei das eigentlich nicht, so Hoffmeier. „Im Zentrum musst du schneller Entscheidungen treffen, außen hast du etwas mehr Zeit und Platz.“ Der 21-Jährige spielte das in Hamm, eine Halbzeit in Gievenbeck, jetzt auch wieder über die volle Spielzeit in Holzwickede. Natürlich ist das etwas aus der Not geboren – so viele Alternativen gibt es im Mini-Kader eben derzeit nicht. Aber Hoffmeiers Leistung in den Partien war keineswegs eine Notlösung. „Ich habe das eigentlich ganz gut hingekriegt“, glaubt er und sagt: „Insgesamt liegen mir beide Positionen, ich kann das.“ Wobei die Belastungstests dann Ligaspiele wären – denn auch wenn Holzwickede am Sonntagnachmittag den wohl stärksten Testspielgegner bisher stellte, wird die Regionalliga wohl noch ein Schüppe drauflegen.

Ob sich trotzdem Chancen für die anstehende Saison ergeben? Wer weiß? „Der Trainer könnte mich da aufstellen“, schlägt Hoffmeier lächelnd vor.

Für Hoffmeier geht es ins zweite Jahr. Viele Chancen bekam er in der ziemlich schwierigen Spielzeit 2019/2020 nicht. Ein paar Mal mischte in der U23 mit, immerhin zehn Mal stand er im Kader der Drittliga-Elf, machte nach einem fünfminütigen Kurzeinsatz gegen Zwickau am letzten Spieltag in Magdeburg die ganzen 90 Minuten. Im linken Mittelfeld.

„Der Abstieg war hart“, schaut Hoffmeier kurz zurück. „Aber jetzt geht es weiter. Und wir werden versuchen, weit oben mitzuspielen.“ Dass das keine leichte Aufgabe wird, liegt auf der Hand. Nach wie vor kommt der SCP mit Abschlüssen nicht entscheidend weiter. Und auch Hoffmeier sagt, was alle sagen: „Wir sind eine ziemlich junge Truppe, ein paar erfahrene Spieler fehlen noch.“

Es ist natürlich ein bisschen seltsam. Den Sprung aus Lippstadt zum SCP hatte Hoffmeier gewagt, um eine Liga höher den nächsten Schritt zu machen. Jetzt spielt er wieder da, wo er herkam: In der Regionalliga West. Er freut sich trotzdem darauf. „Ich treffe dann bei Lippstadt auf meinen Zwillingsbruder, außerdem spielt Paolo Maiella in Ahlen, ein sehr guter Freund.“ Logischerweise gibt’s ein Wiedersehen mit vielen alten Regionalliga-Kollegen. Mit Blick darauf, aber auch auf die Liga, sagt Hoffmeier: „Das wird schon spannend.“

Und natürlich ist auch für Hoffmeier ein Klub der Favorit: RW Essen. Um gleichzeitig ganz leise und mit einem Lächeln Ansprüche zu formulieren: „Wäre aber auch schön, wenn wir das wären …“

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