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Sascha Hildmann wartet auf den „Lucky Punch“

Wieder ohne Gegentor, aber auch wieder kein eigener Treffer. Mit dem zweiten 0:0 in Folge sammelt der SC Preußen Münster seine Punkte, aber noch wartet der SCP darauf, den nervigen Platz 18 endlich zu verlassen. Die Reaktionen nach dem Spiel gegen den FC Ingolstadt.

Klar war am Ende von kraftraubenden 93 Minuten, dass das Unentschieden wohl in Ordnung geht. Gästetrainer Thomas Oral sah ein „richtig schweres Auswärtsspiel“. Man habe gewusst, dass man gegen einen tiefstehenden Gegner mit gutem Umschaltspiel treffe. „Da mussten wir immer aufpassen, dass wir nicht zu offen stehen.“

Immer, wenn Ingolstadt seine Staffelung nicht richtig in Ordnung hielt, war der SCP „brandgefährlich“, wie es Oral formulierte. Nun mag das vielleicht etwas zu hoch gegriffen sein, aber in der Sache war das richtig: Es ist das Spiel, das der SCP seit der Winterpause perfektioniert und das bisher 19 Punkte eingebracht hat (Platz 7 in der Rückrundentabelle).

Gerade in der ersten Halbzeit hätte der FCI „keine richtigen Lösungen gefunden“, wie Oral bilanzierte. „Wir hatten zwar die eine oder andere Abschlussmöglichkeit, aber in der zweiten Halbzeit hat Münster mehr für das Offensivspiel getan.“

„Extreme Belastung“

Mit der Einschätzung traf Oral die Sache wohl ganz gut. Lob gab es auch von Sascha Hildmann. „Wir sind heute auf eine sehr gute Mannschaft getroffen. Wir mussten immer doppeln und eine gute Staffelung haben, das ist uns auch gut gelungen.“ In der zweiten Halbzeit habe der SCP viel investiert, viel Engagement und Leidenschaft gezeigt. „Leider ist uns der Lucky Punch nicht gelungen.“

Vor allem den Schuss von Luca Schnellbacher hatte der Preußentrainer wohl im Sinn. Das wäre die Führung gewesen, „er wird sicher nicht gut schlafen deswegen“. Dennoch: Insgesamt sei es ein sehr intensives Spiel gewesen, eine extreme Belastung bei der Hitze. „Wir haben uns aber in jeden Zweikampf geworfen. Ich bin sicher: Wenn wir das weiter an den Tag legen, werden wir auch Spiele gewinnen. Am Dienstag in Chemnitz geht es weiter…“

Die gute Nachricht: Der SCP baute zum Ende hin nicht ab, war hellwach bis zum Abpfiff – erst nach Abpfiff sanken alle zu Boden. Fit ist das Team, das wird in diesem langen Juni noch wichtig.

In Chemnitz muss der SCP auf Abwehr-Routinier Jan Löhmannsröben verzichten (5. Gelbe). „Es war klar, dass das irgendwann passiert“, so Hildmann. „Er hat ein gutes Spiel gemacht, das können wir aber kompensieren.“ Denn da ist ja noch ein anderer Abwehr-Routinier: Ole Kittner wartet und steht bereit, um den Platz in der Zentrale zu übernehmen.

Dass der SCP wieder keinen Sieg geholt hat, hatte am Samstag wegen der Ergebnisse der Konkurrenz vorerst nur wenig Konsequenzen. Maximal drei Punkte Abstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz werden es am Ende des 32. Spieltags sein. Zwei, wenn Zwickau am Sonntag nicht gegen Unterhaching gewinnt.

Für Sascha Hildmann spielen diese Rechenmodelle keinerlei Rolle. Ob nun das 0:0 in Großaspach oder das 0:0 gegen Ingolstadt – das sind alles Punkte. „Am Ende werden wir sehen, was das wert ist, es gibt aber keine wichtigeren Punkte als andere.“

Balance? Einverstanden

Auffällig war zuletzt, dass der SCP weniger Chancen herausspielte als noch in den Partien zuvor. Das ist eine Frage der Balance. In den drei Spielen gegen Halle, in München und gegen Unterhaching musste der SCP sechs Gegentore hinnehmen. Das musste wieder reduziert werden – mit noch mehr defensiver Stabilität. Das ging natürlich auf Kosten der ansonsten vorhandenen Offensiv-Qualitäten. „Das war heute okay“, wertete Hildmann nach dem Ingolstadt-Spiel. „Wir hatten gefährliche Umschaltmomente, wollten aber auf keinen Fall ein Tor kassieren. Also ich bin da völlig einverstanden.“ Tatsächlich zeigte die zweite Halbzeit, dass da mehr geht als zuletzt sichtbar wurde.

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Also alles gut? Jein. In Chemnitz, da muss man nicht drumherumreden, steht ein Spiel an, das de facto wichtig ist. Sechs ausstehende Spiele hin oder her: Falls der SCP durch eine Niederlage beim direkten Konkurrenten den Rückstand auf fünf Punkte „ausbaut“ und dann hoffen muss, dass Viktoria nicht gegen 1860 München… nun, rechnen können alle. „Das war aber auch beim Spiel in Jena Anfang des Jahres so“, erinnert Hildmann.

Die Rechnerei ist nicht das Gedankenmodell des Trainers. „Es gibt nur noch bedeutsame Spiele“, so Hildmann nüchtern. Ob man nun gegen Chemnitz gewinnt oder in Braunschweig: Punkte sind eben Punkte und so etwa zehn sollte der SCP noch holen.

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