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Viktoria Köln gegen Preußen Münster: „Du musst dich zwingen, Ruhe zu bewahren“

Fast hofft man als Preuße, dass im Kölner Sportpark Höhenberg am Samstag ähnliche Bedingungen herrschen wie zuletzt im Preußenstadion. Als da wären: Regen, schlechter Rasen. Die äußeren Umstände brachten am vergangenen Montag ein hochemotionales Spiel zustande. „Das hat Spaß gemacht“, so Sascha Hildmann über das wichtige 1:0. „Da hat sich eine ganz eigene Energie entwickelt. Also Abstiegskampf macht sicher keinen Spaß, aber das Spiel und der Sieg waren schön.“

Das Spiel im Preußenforum

Das dürfte gerne weitergehen am Samstag. Und möge bitte niemand das Wort „Sechs-Punkte-Spiel“ verwenden. Hildmann mag das nicht, er will das nicht hören – und er hat gute Gründe. „Du musst dich zwingen, die Ruhe zu bewahren. Alles andere raubt doch nur die Energie, es bringt nichts.“

Beim SC Preußen kann und wird der Blick nur auf das eigene Spiel gerichtet. „Ich kann doch auch nichts weiter beeinflussen als unser Spiel.“ Auch wenn das im Abstiegskampf gerne strapaziert wird: Das einzig Wichtige ist das jeweils nächste Spiel. Und am Ende, theoretisch, muss man dann schauen, wo man steht. Theoretisch natürlich deswegen, weil jeder Spieler selbst nachts um drei die Tabelle runterbeten kann. Sich fokussieren ist das eine. Aber ganz ausblenden werden die Spieler die Lage nicht. Das wird auch in Interviews deutlich. Dennoch: „Ich sorge dafür, dass diese Tabellenrechnerei vom Team wegbleibt. Es bringt nichts, wenn von außen noch mehr Druck aufgebaut wird.“

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Hildmann verweist auf die Liga, in der der SCP plötzlich wieder 6 Punkte Abstand auf Platz 12 aufweist. „Wann gab es das zuletzt?“, so seine eher rhetorische Frage. Antwort dennoch: Am 13. Spieltag nach dem 2:3 in Ingolstadt waren es zuletzt 6 Punkte auf Platz. Das ist schon ziemlich lang her. Aber wie gesagt: Alles Rechnen ist etwas für Fans und Zuschauer, aber auf dem Platz hat der SCP ganz eigene Aufgaben zu erfüllen.

Also Viktoria Köln. Rund 700 bis 800 Preußenfans werden das Team nach Köln begleiten. Die Gastgeber kommen auf einen Zuschauerschnitt von rund 2.800 – da wird der SCP also einen erheblichen Teil stellen.

Ohne Kittner in Köln

In Köln kann der Trainer weitgehend auf das längst bewährte Team setzen. Ein, zwei Positionen stehen zur Debatte. Was ist mit Heinz Mörschel? Und bekommt Luca Schnellbacher wieder einen Startelf-Einsatz? Sicher ist: Ole Kittner ist erkältet, fällt definitiv aus. Das gilt auch für Marcel Hoffmeier, der bisher ohnehin nur 5 Drittliga-Minuten reinschnuppern konnte.

An dieser Stelle ein Blick zu den zwei Langzeitverletzten: Jannik Borgmann tastet sich nach seiner langen Zehen-Verletzung wieder ran, möglicherweise kann er in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Naod Mekonnen laboriert an einer langwierigen Fußproblematik, die in dauernde Schmerzen mündet. Ursachen? Eine Fußfehlstellung. Aber verschiedene Maßnahmen fruchteten bisher nichts, die Ursache der Schmerzen ist trotz einiger Untersuchungen noch nicht wirklich entdeckt.

Von Viktoria erwartet Hildmann im Grunde genau das, was den SCP derzeit so stark macht. „Pavel Dotchev will ja gerne Fußball spielen lassen“, so Hildmanns Fazit. „Aber er hat auch gemerkt, dass jetzt andere Dinge gefragt sind.“ Wie der SCP hatte auch Viktoria endlose Gegentore „gefressen“. Damit ist jetzt Schluss – wie beim SCP. Zuletzt gewann Köln zwei Spiele mit 1:0. Irgendwie gehen Viktoria und die Adler derzeit im Gleischritt voran. Das sind Zutaten für ein spannendes Spiel – oder ein zähes. Vielleicht beides.

Auf Seiten des SCP wird es gelten, weiter an den noch vorhandenen Schwächen zu arbeiten. Für den Geschmack des Trainers steht das Team bei Standards oder Flanken manchmal noch zu weit weg vom Gegenspieler. Mehr als eine „Armlänge weg geht nicht, sonst muss du dich einmal umschauen“, so Hildmann. „Irgendwann fällt sonst ein Ball mal rein.“

Die Ausgangslage ist absolut kristallklar. Mit Kölns Offensivstärke wird sich der SCP beschäftigen müssen – aber das war ja gegen Würzburg, in Uerdingen oder gegen Rostock nicht anders.

Also: Ab nach Köln, nur auf das eigene Spiel achten, dann schauen, was es gebracht hat. Aber selbst wenn, also im schlimmsten Fall… „Dann sind es immer noch elf Spiele.“ So tickt Sascha Hildmann und so muss das Team es wohl auch angehen. Erst am Schluss wird abgerechnet.

Zahlen und Fakten

Der FC Viktoria Köln trifft am 27. Spieltag der 3. Liga auf den SC Preußen Münster. Anstoß im Stadion im Sportpark Höhenberg ist am Samstag um 14.00 Uhr. Für die Gastgeber geht es im Abstiegskampf um besonders wichtige Punkte. Gleiches gilt für die Gäste.

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Die Ausgangslage in der Tabelle vor dem Spieltag? Der FC Viktoria Köln steht mit 32 Punkten derzeit auf Platz 16. Kellerkind SC Preußen Münster kommt auf 27 Punkte. In den bisherigen 13 Heimspielen erzielte der FC Viktoria Köln 17 Tore. Nach Heimtoren gehört der FC Viktoria Köln damit zu den schlechtesten Teams der Liga (satte 14 Teams trafen im eigenen Stadion häufiger).

Der FC Viktoria Köln ist im eigenen Stadion auch nicht eben eine Macht. Nur 13 der maximal möglichen 39 Punkte holte das Team in dieser Saison (33.33 Prozent). Das sind im Detail: 3 Heimsiege, 4 Unentschieden und 6 Heimniederlagen. Damit zählt der FC Viktoria Köln zu den schwächsten Heimteams der 3. Liga.

Und der SC Preußen Münster? Die Gäste sind nicht sonderlich auswärtsstark. Nur 10 der maximal möglichen 36 Punkte holte das Team von in dieser Saison (27.78 Prozent) in fremden Stadien (2 Auswärtssiege, 4 Unentschieden und 6 Auswärtsniederlagen). Damit zählt der SC Preußen Münster zu den schwächsten Auswärtsteams der 3. Liga.

Für beide Teams endete die jeweils letzte Partie mit einem Sieg. Der FC Viktoria Köln gewann auswärts gegen FC Ingolstadt 04 mit 1:0. Und der SC Preußen Münster gewann das eigene Heimspiel – am Ende hieß es 1:0 gegen FC Hansa Rostock.

Die besten Torschützen

Die erfolgreichsten Torschützen für den FC Viktoria Köln in der laufenden Saison sind Albert Bunjaku (15 Tore), Mike Wunderlich (10 Tore), Simon Handle (8 Tore) und Steven Lewerenz (4 Tore). Für den SC Preußen Münster erzielten Rufat Dadashov (6 Tore), Heinz Mörschel (5 Tore), Luca Schnellbacher (4 Tore) und Lucas Cueto (4 Tore) die meisten Tore.

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