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Simon Scherder: „Das macht mich schon ein bisschen stolz“

Simon Scherder: „Das macht mich schon ein bisschen stolz“
Testspiel SCP - Viktoria Köln. Scherder und Bolay vor der Einwechslung.

Nach Abpfiff des Testspiels des SC Preußen Münster gegen Viktoria Köln war fast die gesamte Mannschaft schon in der Kabine. Als einer der letzten kam Simon Scherder durch den Tunnel gelaufen. In einem selten aufregenden Spiel war seine Einwechslung eine der Höhepunkte. Das dürfte ein Zeichen an den Ur-Preußen sein – und so hatte er es wohl auch verstanden.

Simon Scherder. 32 Jahre ist er jetzt, was vor allem jene Fans verwundern würde, die ihn noch immer als den Jungspund aus dem eigenen Nachwuchs im Kopf haben. Aber grün ist er nicht mehr hinter den Ohren, im Gegenteil. Längst gehört er zu den – mit Verlaub – alten Recken des SC Preußen. Ein Typ, der die Zuneigung der Fans auf sich vereint, sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner im besten Sinne. Egal, was so ist: Simon Scherder Fußballgott geht immer.

„Fußballgott!“

Als er sich am Samstag warm machte, da gab es schon Szenenapplaus von den 2.430 Zuschauern. Als er sich das Trikot überstreifte, Nummer 15, und dann eingewechselt wurde, da brandete erst recht Applaus auf. „Simon Scherder Fußballgott!“

Scherder musste nach dem Abpfiff schon etwas grinsen. „Ich bin mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem die Leute honorieren, dass ich schon so lang im Verein bin und alles mitgemacht habe.“ Alles, das bedeutet: Abstiege, Neuerfindungen, zwei Aufstiege, seine ersten Zweitligaspiele, wichtige Tore. „Das ist schon schön zu sehen, mit wie viel Begeisterung die Fans mit begleiten und wie viele Trikots mit dem Namen Scherder getragen werden.“ Es sei schön, dass die Zuschauer immer ein Lächeln für ihn übrig hätten, so Scherder fast etwas bescheiden.

Dabei hat Scherder längst einen richtig dicken Stein im Brett. Als er im Sommer 2020 nach dem Abstieg seinen Vertrag verlängerte und der SCP ihn zum Trainingsauftakt sozusagen aus dem Hut zauberte – da spürte man schon, dass Scherder etwas mehr ist als Spieler XY. Und dieses Gefühl ist über die Jahre eher gewachsen. Das spürt auch Scherder. „Das Signal 2020 hat sicher auch dazu beigetragen, dass die Leute mich schon mögen und das macht mich schon ein bisschen stolz.“

Immer wieder Scherder

Es ist Teil dieser Geschichte, dass es längst auch so ein Running Gag ist: Egal wer da ist, irgendwann kommt Scherder. So erlebte es auch Max Schulze Niehues als Torwart oft. Und so ein „Stehaufmännchen“ ist auch Scherder fraglos.

Ob er seinen Platz finden wird in der neuen Saison? „Klar mache ich mit Gedanken über meine Einsatzzeiten“, gab Scherder offen zu. „Aber die Saison ist lang und irgendwann wird der Moment kommen, in dem ich meine Minuten bekomme.“ Dieses gewisse Grundvertrauen ist über die Jahre bei Scherder gewachsen. „Es war in den vergangenen Jahren oft so, dass mich Leute abgeschrieben haben – egal ob in der 3. Liga oder in der 2. Bundesliga.“ Aber Scherder war dann doch immer da. „Das wird auch in diesem Jahr so sein“, versprach er. Zumal ihm das neue Preußenspiel unter Alexander Ende persönlich entgegenkomme, wie er betonte.

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