Trainingsauftakt in Münster: Direkt volle Pulle

Von wegen locker einlaufen und ein bisschen kicken: Preußen Münsters neuer Trainer Alexander Ende gab schon beim ersten Kreis der Saison den Weg vor: Tempo. Ball laufen lassen. Viel bewegen. „Das wollen wir spielen!“ Und das soll auch im Training direkt in die Köpfe rein… kein Leerlauf, volle Pulle. Das war auch schon mal eine Spur ruhiger an der Hammer Straße.
Absprachegemäß fehlte beispielsweise Johannes Schenk, der nach seinem (zu kurzen) Ausflug zur deutschen U21 etwas länger urlauben darf. Über Schenk gibt es allerhand Gerüchte, insbesondere um einen Wechsel nach Karlsruhe. Am Dienstag betonte Preußen-Sportchef Ole Kittner allerdings: Schenk spiele eine wichtige Rolle in den Planungen der Preußen. „Wir bieten ihm hier das perfekte Setting. Er kann als einer der Führungsspieler in die Saison gehen. Das ist ein Status, den er sich erarbeitet hat.“ Und das sei dann auch die Entscheidung, so Kittner halb absolut, halb pragmatisch. Heißt: Aus Sicht des SC Preußen soll Schenk bleiben. Was dann die kommenden Tage und Wochen bringen, ist eine andere Frage – aber was auch immer passieren wird, dürfte sehr, sehr teuer werden für alle anderen.
Eher vage bleibt die Lage bei Daniel Kyerewaa, der ebenfalls fehlte. Es ist mit ihm halb simpel, halb nicht. Ja, in der Schlussphase der Saison lieferte Kyerewaa teils richtig starke Partien ab. „Aber wir bewerten auch die ganzen zwei Jahre“, so Kittner. Und da hatte sich Kyerewaa eben auch immer wieder lange Auszeiten genommen oder war eben nicht so auffällig wie am Ende. Weder in die eine noch in die andere Richtung mochte Kittner am Dienstag „Wasserstandsmeldungen“ abgeben, aber es wird auf der Hand liegen: Findet der SCP eine Alternative, wäre für Kyerewaa wohl eher kein Platz mehr. Und eine dieser Alternativen könnte eben Oliver Batista Meier heißen – der 24-Jährige ist im Blick des SCP.
Wie bereits bekannt, drehte auch Dominik Schad seine Runden mit dem Team – ganz so, als sei er weiter dabei, im obligatorischen Trainingsdress und locker im Gespräch. Aber Schad wird einen neuen Klub finden müssen.
Dagegen liegt die Zeit in Münster noch vor Oscar Vilhelmsson. Der Neuzugang, der erst am Dienstagmorgen vorgestellt wurde, mischte direkt im Training mit. Bedenken wegen seiner Verletztenhistorie wollte Kittner nicht teilen. Die Verletzungen in der vergangenen Saison seien nicht schlimm gewesen und man habe das – so gut es ging – auch im Medizincheck geprüft.
Wenig Zaungäste
Dass der SC Preußen erstaunlich wenige Zaungäste begrüßen durfte, war hausgemacht. Dienstags um 14 Uhr ist die denkbar unfreundlichste Zeit für einen geselligen Auftakt – und bis kurz vor Dienstag hatte der SC Preußen keinerlei Informationen über den Trainingsauftakt veröffentlicht. Dabei war es ja eigentlich kein Geheimtraining – etwas unverständlich, denn in den vergangenen Jahren hatte der Klub Termine wie diese auch schon mal besser behandelt. So fühlte es sich ein bisschen an wie der Trainingsauftakt im Vorort. Sei’s drum.
