„Keine Ausreden gegen Münster“

Irgendwie gewinnt man das Gefühl, der 1. FC Nürnberg sei mit den Gedanken schon beim Frankenderby. In einer Woche trifft der Club auf den direkten Nachbarn Fürth – das ist eines der großen Derbys der Republik und natürlich fiebert man im Süden dieser Partie entgegen. Das Duell in Münster ist beim 1. FC Nürnberg offenbar eher ein Lückenfüller, gedacht dazu, eine Wiedergutmachung für die Heimniederlage gegen Hannover zu betreiben und sich für das Derby in Form zu bringen.
Und deshalb hat FCN-Trainer Miroslav Klose vor dem Spiel in Münster schon einmal wissen lassen, dass Münster ein Gegner sei, „wo es keine Ausreden“ gebe. Wenn es gelänge, in Münster die Punkte zu holen, werde es für das Derby einfacher. Man wünscht dem Club aus Preußen-Sicht, dass die Mannschaft dieses Einstellung des Trainers verinnerlicht und Münster lediglich als Stufe auf dem Weg zum Derby sieht. Denkbar, dass sich diese Haltung als Bumerang erweist.
Zumal Deutschlands Rekordtorschütze Klose möglicherweise übersehen hat, dass Münster nicht im Vorbeigehen zu schlagen ist – der SCP ist unangenehm zu bespielen und es ist kein Zufall, dass die Partien stets eng ausgehen. Es wäre schon schön zu sehen, welche „Ausreden“ Miroslav Klose bemühen würde, falls es völlig überraschenderweise gegen Münster nicht reichen sollte. Auf der Homepage der Gäste klingt es offiziell auch etwas anders. „Die Adler leben!“ heißt es dort. Erstens ist das zu hoffen und zweitens erinnert der Club daran, wie hart umkämpft das Hinspiel war. Und dass viele Partien der Preußen zuletzt erst spät entschieden wurden, ist auch in Franken aufgefallen.
Aussichten verlockend
Das alles muss den SC Preußen Münster beziehungsweise dessen Mannschaft gar nicht interessieren. Der SCP hat seine eigenen Ideen und die Chance, sich am Sonntag noch etwas Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Das wird in spannender Sonntag, in jedem Fall. Maximal 26 Punkte könnten die Adler erreichen, damit würden die Preußen in jedem Fall Hertha BSC überholen und auf Platz 14 springen.
Die Konkurrenz, vor allem Ulm, musste am Samstag Federn lassen (0:1 gegen Köln). Regensburg erwartet Paderborn, Braunschweig reist zum Niedersachsenderby nach Hannover. Die Aussichten sind verlockend – aber gegen Nürnberg wird es ohne jeden Zweifel ein unglaublich schwieriges Spiel. Mit Stefanos Tzimas stellt Nürnberg einen der besten Torjäger der Liga (elf Treffer bisher), doch zuletzt klemmte es beim Angreifer ein bisschen. Bei den Gästen wackelte zumindest vor dem Wochenende auch noch Ondrej Karafiat – der Innenverteidiger erzielte im vergangenen Oktober das Siegtor gegen Münster.
Der gebürtige Münsteraner Caspar Jander (nur ganz kurz Teil der Preußen-Jugend) und auch Julian Justvan hätten zuletzt in einer „kleinen Formdelle“ gesteckt. So völlig mit breiter Brust wird Nürnberg nicht anreisen. Aber es spielt ohnehin keine Rolle, denn der SCP tut gut daran, wie immer auf sich selbst zu schauen. Die Aussichten sind verlockend, die Rahmenbedingungen bestens.
Statistik
Gerade einmal sechs Spiele zwischen Münster und Nürnberg bstehen seit dem Zweiten Weltkrieg in der Statistik – und irgendwie ist es unwahrscheinlich, dass es zwischen 1906 und dem Zweiten Weltkrieg weitere Partien gab. Wie auch immer: Als der SC Preußen 1951 das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft erreichte, da war Nürnberg Gruppengegner und verlor gleich beide Spiele gegen die Adler (daheim in Nürnberg mit 1:2, auswärts in Münster mit 4:6). Der Rest ist Geschichte. Die ersten beiden Punktspiele in einer gemeinsamen Liga gab es 1963/1964 in der neuen Bundesliga. Münster unterlag im Preußenstadion mit 0:1, holte ein 2:2 in Nürnberg. Und dann gab es Anfang 1968 noch einmal ein Pokalspiel: Als Zweitligist reiste der SC Preußen zum Erstligisten Nürnberg und verlor dort klar mit 0:4. Fast 60 Jahre später trafen sich beide Klubs in der 2. Bundesliga wieder: Das Hinspiel verlor der SCP unnötig mit 2:3, obwohl er zur Pause mit 2:1 führt. Alles schon wieder Geschichte.
Spiele am 25. Spieltag | ||
SV Darmstadt 98 | 3:0 (1:0) | Karlsruher SC |
1. FC Kaiserslautern | 1:1 (1:0) | SV 07 Elversberg |
SpVgg Greuther Fürth | 1:1 (1:1) | 1. FC Magdeburg |
Hertha BSC | 1:2 (0:1) | FC Schalke 04 |
SSV Ulm 1846 | 0:1 (0:0) | 1. FC Köln |
Hamburger SV | 4:1 (2:1) | Fortuna Düsseldorf |
SC Preußen Münster | 09.03, 13.30 | 1. FC Nürnberg |
SSV Jahn Regensburg | 09.03, 13.30 | SC Paderborn 07 |
Hannover 96 | 09.03, 13.30 | Eintracht Braunschweig |
25. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Hamburger SV | 25 | 55:32 | 23 | 45 |
2 | 1. FC Köln | 25 | 38:30 | 8 | 44 |
3 | 1. FC Kaiserslautern | 25 | 43:35 | 8 | 43 |
4 | 1. FC Magdeburg | 25 | 53:38 | 15 | 42 |
5 | SC Paderborn 07 | 24 | 39:29 | 10 | 41 |
6 | SV 07 Elversberg | 25 | 45:31 | 14 | 40 |
7 | Hannover 96 | 24 | 31:24 | 7 | 38 |
8 | Fortuna Düsseldorf | 25 | 42:38 | 4 | 38 |
9 | Karlsruher SC | 25 | 44:46 | -2 | 36 |
10 | 1. FC Nürnberg | 24 | 42:39 | 3 | 35 |
11 | FC Schalke 04 | 25 | 42:44 | -2 | 33 |
12 | SpVgg Greuther Fürth | 25 | 37:45 | -8 | 33 |
13 | SV Darmstadt 98 | 25 | 44:41 | 3 | 31 |
14 | Hertha BSC | 25 | 33:42 | -9 | 26 |
15 | SC Preußen Münster | 24 | 26:33 | -7 | 23 |
16 | Eintracht Braunschweig | 24 | 22:43 | -21 | 22 |
17 | SSV Ulm 1846 | 25 | 25:32 | -7 | 19 |
18 | SSV Jahn Regensburg | 24 | 14:53 | -39 | 15 |
Guten Tag, wenn mann versucht besser zu sein, in Nürnberg war wohl einiges in Unordnung, da musste man gewinnen, in Münster am Sonntag waren die Preussen auf jeden Fall besser und torgefährlicher, aber der Ball wollte partu nicht ins Tor. Der Elfmeter war vielleicht keiner aber dieser VAR, ist völlig daneben auch die zu vielen Nachspielzeit… Nur eine Frage stellt sich von mir, warum immer ab der 80.Minute und kein Elfmeter, damit sind die Preussen wohl einmalig in der Bundesliga.
Warum ab der 80 Minute da musst du Hildmann fragen. Und Elfmeter muss man sich erarbeiten das ist ganz einfach. Die Aussage von Hildmann zeigt er ist am Ende das muss man erkennen nur das hier zu äußern ist strafbar das weiß ich.