Zähes 0:0 zwischen Münster und Ulm: Nur ein halber Spatz in der Hand
Es gab drei gute Nachrichten nach einem überschaubaren Samstagnachmittag im Preußenstadion: Der SC Preußen Münster geht ungeschlagen in die Winterpause, hält einen Konkurrenten auf Abstand und wichtiger noch – er überwintert mit höchster Wahrscheinlichkeit auf einem Nichtabstiegsplatz. Der Rest des Spiels gegen den SSV Ulm war eher zum Vergessen, es war ein ganz zäher Krampf.
Wenn man ganz ehrlich ist, konnte man am Ende die Chancen des SCP an zwei Fingern einer Hand abzählen. Eine zum Spielbeginn, eine kurz vor Schluss. Dazwischen herrschte eine derartige Offensiv- und Kreativflaute auf matschigem Rasen, dass man sich schon zwingen musste, das phasenweise langatmige Spiel zu verfolgen.
Dabei war der Start verheißungsvoll: Kaum war der Ball im Spiel, landete er vorne bei Holmbert Fridjonsson, der für Andras Nemeth in die Startelf gerutscht war. Weil sich Ulms Hintermannschaft nach wenigen Sekunden noch nicht ganz einig war, bekam Mikkel Kirkeskov ein Bein dazwischen, traf aber nur Ulms Keeper. Das schien ein Weckruf zu sein, war es aber nicht.
Ulm übernahm die Regie, kam nach einer Viertelstunde auf rund 76 Prozent Ballbesitz, während die Preußen nicht einmal nachhaltig über die Mittellinie kamen. Vieles lief beim SCP hintenrum, zurück zu Keeper Johannes Schenk, quer durch die Abwehrreihe. Raumgewinn gleich null, kein Ball kam strukturiert nach vorn, das war wirklich nicht sehenswert.
Aber es war wirkungsvoll in dem Sinne, dass der SCP Ulm eben auch kaum Räume anbot. Wenn dann doch Lücken da waren, wirkte Ulm allerdings immer etwas wacher, zielstrebiger. Und bekam zumindest Abschlüsse, die dem SCP komplett fehlten. Ulms beste Chance gab es nach sieben Minuten, als Telalovic an Schenk scheiterte. Noch besser reagierte Schenk nach 32 Minuten, als er Strompfs Seitfallzieher gerade noch so wegfischte. Wenn hier eine Mannschaft hätte führen können, dann Ulm. Aber Schenk hatte etwas dagegen.
Bis zur Pause tat sich nur noch wenig, das 0:0 war aus Preußensicht etwas glücklicher als für die Gäste.
Spieldaten
SSV Ulm: Ortag – Reichert, Strompf, Kolbe – Rösch, Keller, Kyryläinen, Maier – Krattenmacher (84. Ulrich), Telalovic (77. Kahvic), Chessa (63. Röser)
Preußen Münster: Schenk – Frenkert, Paetow, Koulis – Hendrix, Makridis, Kirkeskov, Mees (84. Grodowski), Bouchama (58. Kyerewaa) – Fridjonsson (77. Nemeth), Amenyido (84. Lorenz)
Zuschauer: 11.941
Schiedsrichter: Christian Ballweg
Gelbe Karten: Hendrix, Paetow, Kirkeskov, Koulis / Chessa
Die zweite Halbzeit ließ sich im Grunde schnell zusammenfassen. Zwei Teams neutralisierten sich gegenseitig auf niedrigem Niveau. Kratzen und beißen, viel Unzulänglichkeiten. Aufregerszenen? Gab es kaum.
Ein paar Mal wirbelte ein langer Einwurf in Richtung Ulmer Strafraum, aber wirklich gefährlich wurde es nie. Erst in der Schlussphase nahm die Partie noch einmal (oder zum ersten Mal) etwas Fahrt auf. Torge Paetows wichtiger Abwehrversuch nach 82 Minuten bildete den Auftakt, dann scheiterte Maier mit einem Abschluss aus spitzem Winkel – aber nur ans Außennetz.
Trainer Sascha Hildmann hatte da gerade zuvor Marc Lorenz und Joel Grodowski ins Spiel gebracht. Und Zufall oder nicht: Beide produzierten nach 88 Minuten die beste Chance des gesamten Spiels: Lorenz‘ wuchtige Hereingabe landete auf dem Kopf von Grodowski, der den Ball dann aber an die Querlatte drückte…
Zwei Minuten Nachspielzeit waren dann schnell beendet, der Abpfiff dürfte für die meisten Fans eine Erleichterung gewesen sein. Aber das Dankeschön der Mannschaft an die Fans war ein kleiner Stimmungsaufheller – und wie gesagt: Am Ende steht ein Nichtabstiegsplatz, der direkte Konkurrent wurde auf Abstand gehalten. Das war am Ende wichtig. Und das Spiel wird am Ende der Saison sicher als eines der schwächsten in Vergessenheit geraten. Andere Dinge sind wichtig.
Spiele am 17. Spieltag | ||
Fortuna Düsseldorf | 2:5 (2:1) | 1. FC Magdeburg |
SV 07 Elversberg | 1:4 (1:1) | FC Schalke 04 |
Hamburger SV | 5:0 (3:0) | SpVgg Greuther Fürth |
SC Paderborn 07 | 1:2 (1:2) | Karlsruher SC |
SC Preußen Münster | 0:0 (0:0) | SSV Ulm 1846 |
1. FC Nürnberg | 21.12, 20.30 | Eintracht Braunschweig |
Hannover 96 | 22.12, 13.30 | Hertha BSC |
1. FC Kaiserslautern | 22.12, 13.30 | 1. FC Köln |
SSV Jahn Regensburg | 22.12, 13.30 | SV Darmstadt 98 |
17. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Karlsruher SC | 17 | 34:31 | 3 | 29 |
2 | Hamburger SV | 17 | 39:23 | 16 | 28 |
3 | SV 07 Elversberg | 17 | 31:22 | 9 | 28 |
4 | 1. FC Köln | 16 | 31:23 | 8 | 28 |
5 | 1. FC Magdeburg | 17 | 30:24 | 6 | 28 |
6 | SC Paderborn 07 | 17 | 29:24 | 5 | 28 |
7 | Fortuna Düsseldorf | 17 | 28:23 | 5 | 26 |
8 | Hannover 96 | 16 | 22:17 | 5 | 26 |
9 | 1. FC Kaiserslautern | 16 | 30:26 | 4 | 26 |
10 | SV Darmstadt 98 | 16 | 35:27 | 8 | 24 |
11 | Hertha BSC | 16 | 27:27 | 0 | 21 |
12 | FC Schalke 04 | 17 | 32:33 | -1 | 20 |
13 | SpVgg Greuther Fürth | 17 | 24:33 | -9 | 20 |
14 | 1. FC Nürnberg | 16 | 30:30 | 0 | 19 |
15 | SC Preußen Münster | 17 | 18:23 | -5 | 16 |
16 | SSV Ulm 1846 | 17 | 16:20 | -4 | 14 |
17 | Eintracht Braunschweig | 16 | 16:35 | -19 | 13 |
18 | SSV Jahn Regensburg | 16 | 7:38 | -31 | 8 |
16 Punkte stehen auf der Habenseite des SCP, P mal Daumen braucht man 40 Punkte um in der Liga zu bleiben. Das heißt in der Rückrunde Torgefährlicher werden um über die Ziellinie zu kommen und den Klassenerhalt zu realisieren.
Da diese Saison nicht so Punktereich ist, auch bei den anderen Mannschaften, könnten evtl. 36 – 38 Punkte reichen
Selbst 29 Punkte würden zum Klassenerhalt reichen, wenn in der Rückrunde die gleiche Punkteverteilung wie in der Hinrunde erreicht wird.