Thomas Kok geht weg… nach Lotte
Jetzt ist er wirklich weg. Thomas Kok, der noch vor anderthalb Jahren ausgelassen auf dem Rathausbalkon gefeiert wurde, hat seinen Vertrag in Münster aufgelöst und verlässt den SC Preußen Münster. Sportlich spielte er schon ganz lange keine echte Rolle mehr. Sein letztes Pflichtspiel für die Adler machte er im Dezember 2023. Jetzt heuert er in Lotte an.
Als Stammspieler gehörte Kok 2022/2023 zum Team, das die Rückkehr in die 3. Liga schaffte. 33 Spiele, dazu noch drei im Westfalenpokal: Das war eine starke Bilanz. Auf dem Feld wurde Kok zum Publikumsliebling, auf dem Balkon des Rathauses wurde er gefeiert. „Wo ist Thomas Kok?“, das war der Soundtrack im Frühjahr 2023.
Seine Rolle füllte Kok dann auch zum Start in die 3. Liga aus. Als Mannschaftskapitän führte er die Preußen aufs Feld. Im Herbst 2023 geriet alles ins Stocken. Zunächst kassierte er eine Rote Karte in Regensburg (zwei Spiele Sperre), dann sah er fast umgehend eine Gelb-Rote Karte in Saarbrücken. Damit war der Spielrhythmus weg – und direkt im Anschluss erlitt er bei einem unverschuldeten Autounfall ein Schleudertrauma, das ihn bis Ende Februar stoppte. Es war der „perfekte“ Sturm, weil in genau dieser Zeit auch eine Systemumstellung beim SCP erfolgte, in der Koks Platz schlichtweg verloren ging.
Bis zum Saisonende war er weg, fehlte in sechs Partien sogar im Kader. Die Signale standen schon Anfang 2024 auf Trennung, aber Kok wollte sich eben auch durchsetzen, fühlte sich Stadt und Klub verbunden.
Zur Geschichte gehört, dass ihm frühzeitig signalisiert wurde, dass es sportlich in der 2. Bundesliga nicht mehr reichen würde. Kok trainiert, war voll dabei – aber durfte bei den Spielen nur noch von der Tribüne aus zusehen. Da war nichts mehr zu machen. Jetzt erfolgte die lang erwartete Trennung.
Der SCP zitiert Thomas Kok so: „Als ich vor drei Jahren hierhergekommen bin, konnte ich noch kein Deutsch. Ich habe die Sprache, aber vor allem die Stadt, den Verein und die Fans kennen- und lieben gelernt. Das war mir eine große Freude und ich will mich für die geile Zeit bedanken. Mit den beiden Aufstiegen war es auch sehr erfolgreich und es gab viele Erlebnisse, die ich nie vergessen werde, wie z.B. das Auswärtsspiel in Wattenscheid“, blickt Kok auf seine Zeit zurück und betont: „Von Herzen vielen Dank für die Unterstützung, die ich hier erfahren habe. Auch das Lied ist super, darüber habe ich mich immer gefreut. Es war mir eine Ehre hier zu spielen – und ich habe das deutsche Sprichwort gelernt: Man sieht sich immer zweimal im Leben. Bis dahin.“
Nach 66 Punktspielen (und einem DFB-Pokal-Spiel) sagt Kok nun Tschüss.
Neuzugang in Lotte
Am Tag darauf war dann klar, wohin es Kok treibt: Nur ein paar Kilometer weiter nördlich in Lotte bei den Sportfreunden will Kok in der Regionalliga West wieder Fuß fassen. Die Sportfreunde rangieren in der Weststaffel zwar auf Platz fünf, liegen aber immerhin zehn Punkte hinter Tabellenführer Duisburg.
Beste Thomas, ik wens u hartelijk geluk. Man sieht sich immer zweimal im Leben? Dat klopt. Dus tot het volgende keer.