Stefan Leitl: „Irgendwie ging heute nichts“

Hertha-Trainer Stefan Leitl war nach der Niederlage in Münster bedient. Sein ganzes Statement in der Pressekonferenz fühlte sich an wie ein großes Schulterzucken. Sein Kollege Christian Pander vom SC Preußen Münster hatte das Vergnügen, den zweiten Sieg in Folge anzumoderieren, schaute aber bereits voraus. Die Stimmen der Trainer …
Erst einmal wurde Leitl Glückwünsche an den „verdienten Sieger“ Preußen Münster los. Das Fazit des Gästetrainers, der einst als Profi u.a. für den FC Bayern, Nürnberg, Darmstadt und Ingolstadt aktiv war, fiel dann nüchtern aus. „Das Spiel beginnt ganz gut für uns mit der Chance nach wenigen Sekunden. Aber das war dann die einzige Aktion von uns in der ersten Halbzeit“, meinte er. Sicher, Hertha war durchaus bemüht, aber wirklich Chancen ließ der SCP nicht zu.
Es habe einfach insgesamt nicht gestimmt, gab Leitl zu. Entscheidungsfindung auf dem Platz, Passspiel, das sei „unsauber“ gewesen, so Leitl. „Wir waren nie richtig im Spiel.“
Nach dem Wechsel habe man gesehen, dass seine Mannschaft durchaus gewillt war. „Aber irgendwie hing heute nichts. Das war einfach nicht gut.“ Und spätestens nach dem 0:2 „hatten wir nichts mehr, um noch zurückzukommen“.
Ein paar dürre Sätze, Leitls Fazit fiel knapp aus. Es war kein guter Tag für Hertha in Münster. So wie es vor einer Woche kein guter Tag für Magdeburg war. Sicher hat der Auftritt der Preußen einen gewissen Anteil daran …

Christian Pander jedenfalls sah eine „durchweg ordentliche Leistung“, wie er formulierte. „Es ging uns diesmal nicht so leicht von der Hand, aber das war zu erwarten.“ Es sei ein verdienter Sieg gewesen, den man sich erarbeitet haben. „Gerade zum Ende hin mussten sich alle reinhauen, mussten die Meter gegen, die dann ein bisschen weh tun. Aber unsere Situation verlangt das eben auch.“
Dass sich die sportliche Ausgangslage möglicherweise am Samstag verändern wird, das hatte auch Pander auf dem Schirm. „Wir werden aber die Konzentration in jedem Fall hoch halten, hier schaltet niemand in den Feierabendmodus“, versicherte der Teamchef.
Die lange Woche sei gut, gerade mit Blick auf Blessuren. „Für die Regeneration ist jeder Tag Gold wert, das weiß ich aus eigener Erfahrung.“ Eine Woche noch, meinte Pander. „Und wenn es uns gelingt, diese Woche positiv zu gestalten, dann war es vermutlich auch die letzte Woche der Saison …“
Trainer für ein Heimspiel
Christian Pander, gebürtiger Münsteraner, saß erstmals auf der Trainerbank in einem Heimspiel für Münster. Sonst verfolgte er die Spiele oben von der Tribüne, im Block der Preußen-Offiziellen, oft neben Jochen Terhaar. „Ich kann euch sagen, man sieht schlechter von unten“, gab er zu. Ein „Tunnelblick“ stelle sich ein, da sei viel Betrieb. „Ich freue mich, wenn wir die Saison erfolgreich beenden und ich wieder oben Platz nehmen darf.“ In diesem Lichte könne es gerne beim ersten und letzten Mal bleiben…