Rasend schneller Fortschritt am Preußenstadion

Zwei Wochen schauten Fans auf der neuen Webcam am Preußenstadion dabei zu, wie Beton fest wurde. Arbeiten an den Fundamenten waren eher etwas für die ganz Hartgesottenen. Die vorbereitenden Arbeiten sind aber spätestens seit Dienstag Geschichte, jetzt geht es in die Höhe. Und wie! Seit am Montag die ersten Bauteile für die neue Westtribüne angeliefert wurden, geht es Schlag auf Schlag.
Am Dienstag wurde der erste Betonträger montiert, abends stand schon fast die gesamte Reihe. Am Mittwochmittag kamen die letzten noch fehlenden Stützen hinzu und mehr noch: Mittags manövrierte der große Baukran den ersten Zahnbalken in Position. Es ging nicht so schnell, wie man es an der Webcam hätte vermuten können – und manche Beobachter mutmaßten bereits, es könne einen Fehler gegeben haben. Aber nichts da: Es ging lediglich um Genauigkeit.
Millimetergenau vermaßen die Installateure von Rekers die Position des Zahnbalkens, der möglichst waagerecht eingehoben werden musste. Erst verschiedene Anpassungen später stimmte alles und dann ging es auch wieder zackig voran: Ein paar Handgriffe hier und da und das Bauteil senkte sich exakt wie gewünscht in die richtige Position.
März 2025: Die ersten Tribünenteile für die Westtribüne werden montiert.
Zu sehen ist aktuell nur die erste Hälfte der künftigen Tribünenränge. Richtig in die Höhe geht es erst, wenn die hinteren zwei Reihen mit den größeren Betonstützen installiert werden.
Während am Mittwoch keine weiteren Bauteile angeliefert wurden, soll es am Donnerstag weitergehen. Am Mittwoch ging es vorerst Richtung Gegengerade weiter – dort fehlten noch einige Fundamente, die nun gelegt wurden.
Wie am Mittwoch zu hören war, soll in Kürze auch ein zweiter, etwas kleinerer Baukran anrücken, um etwas flexibler arbeiten zu können. Derzeit muss der große Baukran nicht nur entladen, sondern auch die Bauteile in Position hieven. Das kostet Zeit.
Webcam täuscht
Noch etwas wird live auf der Baustelle deutlich: Die Perspektive der Webcam vermittelt (technisch bedingt) ein missverständliches Bild von Dimensionen und Abständen. Beispiel: Die am Dienstag montierten Frontteile der künftigen Tribüne wirken in der Webcam genauso hoch wie die Lärmschutzwand – und scheinen auch fast direkt an diese zu grenzen. Wer hinschaut (siehe Bildergalerie), merkt allerdings, dass diese Betonwände gerade halb so hoch wie die Lärmschutzwand sind und auch noch gehörigen Abstand dazu halten. Wichtig ist das, weil ja vor diese Betonfront später an einigen Stellen Treppen zum Innenraum montiert werden. Platz dafür ist genug vorhanden, auch wenn die Webcam das kaum zeigt.
Immerhin entwickelt sich die Webcam zum veritablen Zeitvertreib – am Dienstag und Mittwoch schauten zeitweise weit über 200 Fans zu, wie die ersten Elemente eingebaut wurden. Bisher schwankte die Zahl eher zwischen 30 und 50. Fundamente eben. Jetzt. wo es in die Höhe geht, wird der Blick auf die Baustelle noch einmal spannender…
Mehr dazu:
Stadionbuch: Die gesamte Geschichte des Stadionumbaus von den ersten Überlegungen über eine neue Westkurve, den überraschenden Plänen für einen Neubau an anderer Stelle bis hin zur Festlegung auf den Umbau an der Hammer Straße erzählt das Buch „Das neue Preußenstadion“ nach. Überall im Buchhandel zu bestellen, hier bei Amazon oder hier im preussenjournal-Shop.
Ich verfolge auch immer mal wieder über die WebCam den Verlauf der Baumaßnahmen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass das keine „LiveCam“ ist sondern eher immer kleine Filmchen ablaufen. So ist beim Einschalten (aktuell Do. 27.03. 15:00) immer ein Bus und ein kleiner Muldenkipper zu sehen und ein Mann, der den Bauzaun abschreitet und am Ende stehen bleibt und die Situation vom Zaun aus weiter beobachtet.
Live geht anders.
Das dürfte daran liegen, dass die Webcam seit Donnerstagmittag keine Live-Bilder mehr sendet 😉 Der SCP schrieb es am Abend: Die Cam wird aktuell „gewartet“, daher gibt es dort keinen Fortschritt. Erst irgendwann am Freitag soll es weitergehen.