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Lukas Frenkert: „Bringt nichts, jetzt zu hadern“

Lukas Frenkert: „Bringt nichts, jetzt zu hadern“
21. Spieltag: SCP - HSV. Kopfball Frenkert, der Ball wird abgelenkt und landet im Tor ... der SCP führt 1:0.

Willkommen im Leben eines Verteidigers. Lukas Frenkert, in diesem Jahr so etwas wie der Shooting Star der Preußen, erlebte am Freitag die ganze Bitterkeit seines Jobs. Über weite Phasen lieferte er gemeinsam mit seinen direkten Kollegen Torge Paetow und Nico Koulis eine stabile Partie ab. Frenkert selbst besorgte die Führung für den SC Preußen Münster gegen den Hamburger SV, am Ende war er auch direkt daran beteiligt, dass der HSV sich den Sieg sicherte.

„Das gehört zum Leben eines Verteidigers dazu“, meinte Frenkert nach Abpfiff achselzuckend. „Die Stürmer geben die Richtung vor, als Verteidiger kannst du nur reagieren. Da bist du immer ein bisschen im Nachteil.“ Der Nachteil diesmal: Das Gezerre an Davie Selkes Trikot war Schiedsrichter Wolfgang Haslberger etwas zu viel. Tief in der Nachspielzeit zeigte er zum zweiten Mal in diesem Spiel auf den Elfmeterpunkt und weil er sich sicher war, griff der VAR nicht ein. Ganz falsch war der Pfiff sicher nicht, aber auch nicht notwendig. Denn beide, Selke und Frenkert, schenkten sich im Zweikampf nichts. Selke hielt und zerrte, Frenkert stemmte sich dagegen – am Ende fiel Selke theatralisch. So ist das im Leben eines Verteidigers.

„Selke ist einfach ein guter Strafraumstürmer“, meinte Frenkert. „Er arbeitet viel mit seinen Armen, das wussten wir auch vorher. Er lehnt sich in dieser Szene in mich hinein, klammert mich, ich verliere meinen Stand und falle. Natürlich berühre ich ihn. Aber wenn der Schiedsrichter gesagt hätte, das war kein Elfmeter, dann wäre er auch (mit VAR, Anm.d.Red.) dabei geblieben.“ In diesem Fall muss kein Assistent mehr eingreifen.

Also einfach dumm gelaufen für den SCP – und von den Debatten über gerechtfertigte Elfmeter kann sich der SC Preußen ohnehin nichts mehr kaufen. So sah es dann auch Lukas Frenkert: „Es bringt nichts, jetzt zu hadern. Die Zeit ist kurz, am nächsten Freitag geht es nach Paderborn. Solche Rückschläge gehören zum Fußball eben dazu.“

Irgendwie war Frenkert am Freitag an vielen wichtigen Szenen beteiligt. Natürlich vor allem beim Führungstreffer nach 24 Minuten. „Ich war mir in dem Moment gar nicht sicher, ob noch wer dran war.“ Außer Muheims Schulter aber wohl niemand. „Abgefälscht? Egal. Hauptsache, wir treffen“, nahm es Frenkert gelassen. Später rettete er vor der Torlinie und hatte dabei das Glück des Tüchtigen, weil der Kopfball direkt auf ihn kam. „Ich habe da nur gedacht, Hände hintern Rücken, aber dann konnten wir das klären.“

Zweimal in Folge kassierte der SCP jetzt so einen späten Treffer und verlor so wichtige Punkte. Ein Muster? „Nein, das ist gerade ein bitterer Zufall“, wiegelte Frenkert ab. Und verwies auf ähnliche Situationen, die für den SCP ausgefallen waren. Beispielsweise sein eigenes Ausgleichstor in Karlsruhe Anfang November. Da hatte er nach 92 Minuten zum 1:1 getroffen. Oder das späte Siegtor von Torge Paetow nach 87 Minuten in Berlin. „Diese Liga ist einfach so, dass jeder jeden schlagen kann oder auch spät Tore fallen.“ Man müsse jetzt versuchen, dieses Spiel nüchtern und ohne Emotionen zu analysieren und dann ruhig weiterzuarbeiten, sagte Frenkert. „Wir haben eine gute Harmonie im Team, Siege, aber auch Niederlagen schweißen uns nur weiter zusammen.“

Und mit etwas Glück könne man das nächste Spiel wieder auf die Seite der Adler ziehen …

21. Spieltag: SCP - HSV. HSV-Trainer Merlin Polzin (r.).

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21. Spieltag: SCP - HSV. HSV-Trainer Merlin Polzin (r.).

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