Gegen Karlsruhe zum Siegen verdammt

Der 29. Spieltag lief aus Preußensicht schon völlig schief, noch ehe in Münster der Ball überall rollte. Mit einem 4:2-Auswärtssieg in Hamburg überraschte Münsters Konkurrent Eintracht Braunschweig alle und damit ist der SC Preußen sechs Spiele vor Schluss auf den Relegationsplatz gefallen. Nur ein Sieg am Sonntag gegen den Karlsruher SC kann das korrigieren.
So sehr alle immer betonen, dass die Saison erst nach dem 34. Spieltag beendet ist – so klar ist auch: Sechs Spiele vor dem Finale zählt es jetzt. Und ausgerechnet jetzt hat Braunschweig einen Lauf. Der Druck ist größer geworden, darum muss niemand herumreden. Aber immerhin hat es der SCP in der eigenen Hand: Ein Heimsieg am Sonntag und in der Tabelle wäre der SCP wieder vorbei. Doch den muss sich der SC Preußen eben auch erarbeiten.
Gut, dass Trainer Sascha Hildmann rechtzeitig vor dem Spiel wieder die Qual der Wahl hat. Joshua Mees und Holmbert Fridjonsson sind wohl wieder einsatzbereit, auch wenn Lukas Frenkert und Thorben Deters vermutlich weiter keine Option sind. Malik Batmaz, zuletzt etwas als ersehnter Heilsbringer etwas mit Erwartungen überfachtet, dürfte gegen den KSC wieder als späte Option eine Rolle spielen. Vermutlich wird es wieder darum gehen, den Ball vorne in die Box zu befördern, Braunschweig aggressiv zu pressen.
Karlsruhe hat weiterhin theoretische Chancen, näher nach oben zu rücken – auch wenn in der Tabelle mittlerweile sechs Mannschaften besser platziert sind. Aber Spiele wie die in Hamburg zeigen, dass immer ein bisschen möglich ist. Und das sollte sich dann wohl auch der SCP für Sonntag merken. „Wir wollen uns vorne endlich belohnen“, so Sascha Hildmann im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Spiel. „Was uns aktuell noch fehlt, ist der letzte Punch im Abschluss.“
Hildmann richtet seine Erwartung in Richtung „Offensive“, die sich gerne endlich mal belohnen sollte.
Spiele am 29. Spieltag | ||
Hamburger SV | 2:4 (0:2) | Eintracht Braunschweig |
SpVgg Greuther Fürth | 1:1 (1:1) | 1. FC Köln |
Hannover 96 | 12.04, 13.00 | SV 07 Elversberg |
Hertha BSC | 12.04, 13.00 | SV Darmstadt 98 |
SSV Ulm 1846 | 12.04, 13.00 | 1. FC Magdeburg |
1. FC Kaiserslautern | 12.04, 20.30 | 1. FC Nürnberg |
SC Paderborn 07 | 13.04, 13.30 | Fortuna Düsseldorf |
SC Preußen Münster | 13.04, 13.30 | Karlsruher SC |
SSV Jahn Regensburg | 13.04, 13.30 | FC Schalke 04 |
29. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Hamburger SV | 29 | 63:36 | 27 | 52 |
2 | 1. FC Köln | 29 | 43:34 | 9 | 51 |
3 | 1. FC Magdeburg | 28 | 55:41 | 14 | 46 |
4 | 1. FC Kaiserslautern | 28 | 49:43 | 6 | 46 |
5 | SC Paderborn 07 | 28 | 47:37 | 10 | 45 |
6 | SV 07 Elversberg | 28 | 51:32 | 19 | 44 |
7 | Fortuna Düsseldorf | 28 | 45:41 | 4 | 44 |
8 | Hannover 96 | 28 | 34:27 | 7 | 43 |
9 | 1. FC Nürnberg | 28 | 47:44 | 3 | 41 |
10 | Karlsruher SC | 28 | 46:49 | -3 | 40 |
11 | FC Schalke 04 | 28 | 48:50 | -2 | 37 |
12 | Hertha BSC | 28 | 42:44 | -2 | 35 |
13 | SpVgg Greuther Fürth | 29 | 41:53 | -12 | 35 |
14 | SV Darmstadt 98 | 28 | 47:45 | 2 | 34 |
15 | Eintracht Braunschweig | 29 | 32:54 | -22 | 30 |
16 | SC Preußen Münster | 28 | 28:36 | -8 | 27 |
17 | SSV Ulm 1846 | 28 | 28:35 | -7 | 23 |
18 | SSV Jahn Regensburg | 28 | 16:61 | -45 | 19 |
Statistik: 9 Punktspiele gab es zwischen dem KSV und Münster. Das Hinspiel in Karlsruhe endete 1:1. In der 3. Liga gab es zwischen 2012 und 2019 sechs Partien, wobei vor allem die Partie im Mai 2019 relevant war. Da stieg der KSV in Münster nach einem 4:1-Sieg auf – und rund 3.000 Fans aus Karlsruhe durften in Münster das Spielfeld stürmen. Den einzigen Heimsieg (überhaupt den einzigen Ligasieg) gegen die Karlsruher sicherte sich der SCP 2013. Nach dem 2:1 sah es so aus, als würde der SCP in die 2. Bundesliga aufsteigen, aber dann war Unterhaching…
Längst ist die Partie ausverkauft – 12.422 Zuschauer sind da. Tageskassen öffnen weder im Heim- noch im Gästebereich. Allerdings steht der Zweitmarkt zur Verfügung für Last-Minute-Ticketkäufe. Das Stadion öffnet um 11.30 Uhr.
Gelöste Atmosphäre, prächtige Stimmung, ein durch nichts zu zerstörender, ebenso durch nichts zu rechtfertigender Optimismus. Schönfärberei der Leistungen. Eine verhängnisvolle Dynamik, die mich an die Bundesligasaison 63/64 erinnert. Deren Ausgang ist bekannt: Leider unglücklich abgestiegen und weg vom Fenster. Aber – das Schöne am Fußball – vielleicht zeigt sich nach dem Karlsruhe-Spiel – alles wieder in einem freundlicheren Licht. Zum Siegen verdammt? Es gibt günstigere Ausgangspositionen.