Ausflug zum Maschsee
Und schon steht der nächste große Preußen-Ausflug an. Rund 4.500 Fans des SC Preußen Münster werden in Hannover erwartet, wenn der SCP erstmals seit 1990 (!) zu einem Pflichtspiel im früheren Niedersachsenstadion, heute Heinz von Heiden Arena antritt.
Damals, im November 1990, war es auch ein Zweitligaspiel. Spieler wie Henry Acquah, Peer Posipal oder Jochen „Jockel“ Terhaar liefen für den SCP auf, kassierten aber eine 1:3-Niederlage. Damals sahen 4.900 Zuschauer zu, eine eher normale Zahl für Hannover und damals auch die 2. Bundesliga, in der teilweise vor noch deutlich weniger Fans gespielt wurde. Es waren andere Zeiten, in jeder Hinsicht.
Also: Am Sonntag gilt’s für den SCP. Seit drei Spielen sind die Adler ungeschlagen und holten in diesen drei Partien sieben Punkte. Fun fact: Damit ist der SC Preußen zuletzt erfolgreicher gewesen als der HSV, der 1. FC Köln und gleichauf mit Spitzenreiter Magdeburg (hier die Freitagabendspiele nicht eingerechnet). Spitzenteam, zumindest nach Punkten, oder?
Ehrlicherweise wird die Aufgabe in Hannover sicher eine andere Herausforderung werden als zuletzt die Partien gegen Ulm oder Fürth. Hannover ist das heimstärkste Team der Liga, kassierte nur eine einzige Niederlage zuhause und spielte einmal unentschieden. Sieben Heimsiege sprechen eine deutliche Sprache.
Rund 35.000 Zuschauer werden erwartet in Hannover, das ist deutlich unter dem Schnitt von etwas mehr als 38.000 Zuschauer – und das trotz der erheblichen Zahl von Gästefans. Vielleicht werden es aber am Sonntag noch ein paar mehr.
„Nicht aus dem Stadion schießen“
Hannovers neuer Trainer Andre Breitenreiter warnte vorsichtshalber am Donnerstag im Rahmen der Pressekonferenz vor den Preußen. „Wir dürfen nicht glauben, dass wir den Gegner locker aus dem Stadion schießen“, meinte er – was eigentlich schon fast wieder eine Herablassung war, schließlich impliziert es die Erwartungshaltung des Umfelds für genau so ein Szenario. Aber „aus dem Stadion“ wurde der SCP zuletzt nie geschossen. Seit dem 1:4 in Hamburg gelang es keinem Team, den SCP mit mehr als einem Tor Unterschied zu schlagen. Das bedeutet: Der SCP ist oft nah dran – sofern nichts Ungewöhnliches geschieht, sollte sich Hannover überhaupt auf ein knappes Ding einstellen. Gut, dass Breitenreiter daher sagt: „Und wenn es kein schönes Spiel wird und wir nur 1:0 gewinnen, dann will ich mich gerne nächste Woche für die drei Punkte entschuldigen.“ Na, dann.
Zumal sich im Team der Preußen gewisse Verschiebungen aufgetan haben. Neuzugang David Kinsombi dürfte dem Mittelfeld ganz neue Impulse geben, auch Neuzugang Florian Pick ist eine Variable, die Hannover noch nicht kennt. Die Preußen allerdings auch nicht, um fair zu sein… Abgesehen davon ist der Kader gesund und einsatzbereit. Lediglich Lukas Frenkert fehlt wegen der Gelbsperre und natürlich sind die Langzeitverletzten Malik Batmaz und Sebastian Mrowca nicht dabei.
So oder so: Es wird ein spannendes Spiel, das der SCP in der Gewissheit angehen kann, auch nach dem Wochenende auf einem Nichtabstiegsplatz zu stehen. Mit einem Auge dürften viele Preußen am Sonntag auch auf das Duell zwischen den Verfolgern Ulm und Regensburg schauen. Am Freitagabend holte Braunschweig bereits einen eher unerwarteten Punkt beim Spitzenreiter Magdeburg – vielleicht könnte sich der SCP hier eine Inspiration abholen für die eigene Aufgabe in Hannover?
Umsteigen in Osnabrück… Wer sich das ausgedacht hat. Die Westfalenbahn stellt einen Entlastungszug bereit, der angeblich 1.200 Fans des SCP ohne Zwischenhalt nach Hannover fährt. So weit, so schön. Verschiedene Gedanken dazu: Der Entlastungszug der Westfalenbahn soll 1.200 Fans fassen? Wie ist das denn möglich? Die normalen Gespanne der Westfalenbahn umfassen auf der Strecke maximal 630 Plätze, da wäre es mit einem Entlastungszug nicht getan. Das ist das eine. Das andere: Der Entlaster fährt am Osnabrück. Genau. Was ist in der Vergangenheit denn schon groß passiert, wenn hunderte Preußenfans in Osnabrück frei durch die Gegend laufen? Das wird interessant, aber offenbar geb es keine Einwände der Sicherheitsbehörden. Der VfL Osnabrück spielt bereits am Tag zuvor, damit hätten Anhänger der Lilaweißen sicher die Möglichkeit, am Sonntag mal am Bahnhof vorbeizuschauen. Aber vermutlich wird’s alles ganz harmlos.
Spiele am 19. Spieltag | ||
SpVgg Greuther Fürth | 2:4 (1:1) | 1. FC Kaiserslautern |
1. FC Magdeburg | 1:1 (1:0) | Eintracht Braunschweig |
1. FC Köln | 25.01, 13.00 | SV 07 Elversberg |
Karlsruher SC | 25.01, 13.00 | Fortuna Düsseldorf |
FC Schalke 04 | 25.01, 13.00 | 1. FC Nürnberg |
Hertha BSC | 25.01, 20.30 | Hamburger SV |
SV Darmstadt 98 | 26.01, 13.30 | SC Paderborn 07 |
Hannover 96 | 26.01, 13.30 | SC Preußen Münster |
SSV Ulm 1846 | 26.01, 13.30 | SSV Jahn Regensburg |
19. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | 1. FC Magdeburg | 19 | 36:27 | 9 | 32 |
2 | 1. FC Kaiserslautern | 19 | 36:30 | 6 | 32 |
3 | Hamburger SV | 18 | 40:23 | 17 | 31 |
4 | 1. FC Köln | 18 | 32:24 | 8 | 31 |
5 | Hannover 96 | 18 | 23:17 | 6 | 30 |
6 | Karlsruher SC | 18 | 35:33 | 2 | 29 |
7 | SV 07 Elversberg | 18 | 33:27 | 6 | 28 |
8 | SC Paderborn 07 | 18 | 30:26 | 4 | 28 |
9 | Fortuna Düsseldorf | 18 | 30:25 | 5 | 27 |
10 | SV Darmstadt 98 | 18 | 38:31 | 7 | 25 |
11 | 1. FC Nürnberg | 18 | 33:31 | 2 | 25 |
12 | Hertha BSC | 18 | 29:28 | 1 | 25 |
13 | FC Schalke 04 | 18 | 32:33 | -1 | 21 |
14 | SpVgg Greuther Fürth | 19 | 27:39 | -12 | 20 |
15 | SC Preußen Münster | 18 | 20:24 | -4 | 19 |
16 | Eintracht Braunschweig | 19 | 17:37 | -20 | 15 |
17 | SSV Ulm 1846 | 18 | 17:22 | -5 | 14 |
18 | SSV Jahn Regensburg | 18 | 9:40 | -31 | 11 |