Abschied von der Ostkurve

Vielleicht war es das letzte Spiel für die Fans in der Ostkurve, der Fiffi-Gerritzen-Kurve. Ob es wirklich so kommt, steht wohl erst in einer Woche fest – doch sicherheitshalber schenkte die Kurve ihrer Heimat einen letzten Gruß, man weiß ja nie.

Ein bisschen hatte der SC Preußen Münster die Choreo gespoilert… noch vor der Partie hatte der Klub via „Bluesky“ Bilder von der Ostkurve veröffentlicht. „Stufen, die die Welt bedeuten“, schrieb er dazu. Exakt das Motto, das dann am Freitagabend in gewaltigen Lettern auf dem Banner stand. Stufen, die die Welt bedeuten. Ein ganz kleines bisschen Wehmut dürfte mitgeschwungen haben, schließlich war die alte Kurve Heimat vieler, vieler Generationen von Preußenfans. Die Aussichten auf eine neue Tribüne mit ganz anderer Akustik und Wucht sind allerdings auch nicht die schlechtesten, insofern dürfte es gepasst haben.

Sicher: Was da an Feuerwerk aus der Kurve flog und abbrannte – das gesamte Spiel über – wird wohl eine Delle in der Kasse hinterlassen, gerade mit Blick auf die mehrminütige Spielunterbrechung. Der DFB mag so etwas gar nicht und irgendein Beobachter wird später jede einzelne Fackel, jede Rakete mitzählen und dann eine Gesamtrechnung schicken. Sei’s drum, wenn nicht jetzt, wann dann?

Kein Abriss, bevor …

Sorgen muss sich übrigens niemand machen. Zwar sollen die Abrissarbeiten im Bereich der Ostkurve zeitnah erfolgen – aber keinesfalls vor einem möglichen Relegationsspiel. Der Grund ist logisch. Der Bauunternehmer Hellmich ist verpflichtet, stets eine Mindestkapazität zu erhalten. Ein Abriss im laufenden Spielbetrieb, ohne dass die neue Westtribüne nutzbar ist, kommt daher nicht in Frage. Die wird wohl nach Lage der Dinge zum Saisonstart 202572026 zur Verfügung stehen. Wenn das also absehbar klappt, geht es dem Wall im Osten an den Kragen, sozusagen.

Und sicherheitshalber wurde daher am Freitagabend auf den alten Rängen noch einmal gefeiert, vielleicht war es ja doch das letzte Spiel dort.