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Der Tabelle zum Trotz: Preußen Münster will Zulassungsantrag für 3. Liga einreichen

Der SC Preußen Münster setzt ein Zeichen. Trotz eines erheblichen Rückstands auf den Aufstiegsplatz will der SC Preußen Münster die Unterlagen auf eine Zulassung zur 3. Liga fristgerecht einreichen.

Möglicherweise wird der eine oder andere Beobachter den Kopf schütteln über diesen Ansatz des SC Preußen. RW Essen führt die Liga derzeit vor dem BVB II an, auf den SCP haben die Rot-Weißen bereits satte 14 Punkte Vorsprung. Essen hat noch kein Saisonspiel verloren, der SC schon sechs. Und mehr noch: Aus neun Spielen gegen die Klubs zwischen Platz 1 und 10 holte der SCP in der Hinrunde nur zwei Siege, verlor aber fünf Partien bei zwei Unentschieden. Im oberen Tabellendrittel stehen die Adler im Grunde nur, weil sie sich gegen die Klubs aus der zweiten Tabellenhälfte weitgehend schadlos gehalten haben. Hier stimmt die Bilanz.

In der aktuellen Lage und mit Blick auf die zwei Top-Teams der Liga dürfte fast klar sein, dass die Chance auf einen Aufstieg minimal bis mikroskopisch ausfällt.

Hier setzen ein paar Überlegungen des Klubs ein. In loser Reihenfolge: Das Zulassungsverfahren folgt der auch vom Trainer formulierten Logik „schauen wir mal“. Wer weiß, was in diesen Zeiten, in dieser Liga, noch alles passiert? Wie dumm wäre es, würde sich irgendwann eine Situation ergeben, in der „nächstbeste“ Klub nachrücken dürfte? Das ist also eine Art Absicherung für unerwartete Umstände, die seit März 2020 wahrlich nicht mehr unerwartet genannt werden dürften.

Der zweite Gedanke ist nicht minder plausibel: Von der Tabellenlage will sich der SCP keinesfalls entmutigen lassen. 14 Punkte hin oder her. Die Mannschaft und ihr Trainer haben Ansprüche, nicht nur für die kommenden Monate, sondern auch mit Blick auf die kommende Saison. Ein Antrag auf Zulassung zur 3. Liga setzt ein Zeichen nach innen und außen, das diese Ansprüche dokumentiert. Es gibt die Marschroute vor und stärkt den Willen der Mannschaft, in der Rückrunde besser als in der Hinrunde zu punkten. Hat der Klub nicht auch wegen seiner Ansprüche und Perspektiven jenen Stürmer verpflichtet, der im Sommer nicht einfach zu haben war?

Die Mannschaft kennt die Möglichkeiten und weiß mit dem Antrag, dass ein – noch so unerwarteter – Erfolg tatsächlich von Erfolg gekrönt sein könnte. Das bringt vielleicht das eine Prozent Motivation mehr. Ohne Drittliga-Zulassung würde der SCP ganz simpel gesagt die weiße Flagge hissen. Dann würde der Rest der Saison endgültig zum Testspielreigen ohne Anspruch, ohne Ziel, ohne Wert. Ein Schaulaufen für die Spielzeit 2021/2022. Jetzt hängt da noch ein Fähnchen.

Ja, das alles kostet Geld, was beim SCP seit der Ausgliederung (und leider auch davor) nicht mehr reichhaltig vorhanden ist. Aber gemessen an allen anderem sind das keine Beträge, die riesige Löcher reißen.

Der Nutzen in allen Aspekten erscheint dem Klub größer als die Kosten. Das Zeichen ist richtig.

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