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Ende über Amenyido: „Diesen einen Moment haben wir von ihm bekommen“

Ende über Amenyido: „Diesen einen Moment haben wir von ihm bekommen“
Etienne Amenyido - hier in Vorbereitung des Einwurfs, der am Ende zum 1:1 führte.

Am Ende war Wille gefragt. Und ein bisschen Hoffnung. Das Spiel des SC Preußen Münster gegen die SV Elversberg stand vor der Niederlage, die reguläre Spielzeit war längst abgelaufen, da schenkte Etienne Amenyido dem gesamten SCP doch noch einen späten Glücksmoment. Dass er überhaupt ins Spiel kam, war gar nicht klar.

Sicher, der Name des 27-Jährigen stand in der Aufstellung. Aber spielen sollte er eigentlich nicht, wie Trainer Alexander Ende nach dem Spiel verriet. Mit einem Innenbandriss war Amenyido Anfang Oktober ausgefallen, arbeitete sich zuletzt wieder ans Team ran. „Es ist immer ekelig, sich mittendrin zu verletzen“, gab der Stürmer nach der Partie zu. „Man kommt nicht so ganz einfach wieder rein.“

Gegen Bielefeld kam er für vier Minuten ins Spiel, gegen Hannover fehlte er, dann kamen noch elf Minuten in Darmstadt dazu. Der Bruch in der Saison war für Amenyido deutlich spürbar. Auch gegen Elversberg hätte er nicht zwingend Einsatzzeit erhalten – denn Rückenbeschwerden warfen ihn zuletzt spürbar zurück. „Unrund“ sei er gelaufen, berichtete Ende. Keine strukturellen Schäden, nur irgendwas, was im Rücken „klemmt“, wie der Trainer berichtete. Nur unter Schmerzen habe er unter der Woche trainieren können, habe immer wieder mal aussetzen müssen. Spielzeit gegen Elversberg sei daher eher eine Art Notoption gewesen. „Aber das sage ich natürlich nicht vor dem Spiel“, gab Ende zu. Es ging ja irgendwie. Ende: Für das Team habe „er noch einmal die Arschbacken zusammengekniffen“.

Letzte Option

Der Spielverlauf gab es her, dass Ende diese letzte Option noch ziehen musste. „Wir wussten schließlich, dass wir noch einen besonderen Moment brauchten und so etwas hat er eben immer drin.“ Alles, was offensiv war, hatte Ende zuvor schon gebracht. In der letzten Minute rückte auch Keeper Johannes Schenk mit raus.

Amenyidos Typ war aber nicht ausschließlich wegen eines erhofften Tores gefragt. Der togolesische Nationalspieler habe die Achter-Position übernommen, den Gegner gezwungen, ihn im Blick zu behalten. Und dann sei er eben auch in die Positionen gelaufen, wo er gebraucht wurde. „Das ist eben sein Stürmer-Gen“, lobte Ende ihn.

Amenyido nahm es am Ende ziemlich pragmatisch. „Schön, dass ich der Mannschaft am Ende noch helfen konnte.“ Einen gewissen Frust darüber, dass er keine ideale Hinrunde gespielt habe nach starkem Auftakt in die Saison, merkte man ihm schon an. Die Verletzung kam zur denkbar ungünstigsten Zeit. Dass er jetzt reinkam und noch helfen konnte, freute ihn natürlich. „Da musst du bereit sein. Manchmal kommst du zur Pause und kannst nichts reißen, manchmal nur für ein paar Minuten und drei Ballkontakte und du triffst“, meinte er achselzuckend. „Du kannst eben als Einwechselspieler auch so einen Impact haben.“

Klar ist: Amenyido will zur Rückrunde wieder dabei sein. „Ich hoffe auf die Winterpause und dass ich das alles gesund überstehe. Dann greife ich an und hoffe auch wieder auf mehr Spielzeit.“

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