Schwarz-weiß-grüner Flutlichtabend in Münster
Vermutlich werden sich die rund 1.860 von Hannover 96 am Freitagabend ganz wohl fühlen im Gästeblock. Im vergangenen Jahr standen sie noch unterm Dach der Gegengerade, am Freitag geht’s auf die noch immer neue Westtribüne – und die kommt ja bekanntlich in den Farben daher, die eben auch Hannover liebt. Das dürfte es dann aber auch schon gewesen sein mit den freundschaftlichen Themen. Denn auf dem Feld geht’s um einen Knaller: Das beste Auswärtsteam der Liga tritt beim heimstarken SCP an, zwei passgenaue Teams mit einem ganz ähnlichen Ansatz. Leute, das wird lebendig…
Flutlichtspiele haben ja eh immer etwas ganz Besonderes. Und wenn sich am Freitag die Stadiontore öffnen, bekommen die rund 10.500 Zuschauer auch einen Blick auf die deutlich gewachsene Osttribüne. Das wird sich immer mehr, Stück für Stück, wie ein enges, neue Stadion anfühlen. Und natürlich ist das Stadion an der Hammer Straße ausverkauft. Längst auch Normalität.
Hannovers Trainer Christian Titz dürfte an das letzte Aufeinandertreffen mit Münster nicht die allerbesten Erinnerungen haben. Damals, noch als Trainer des 1. FC Magdeburg, kassierte er eine völlig unerwartete 0:5-Niederlage gegen die Preußen. „Das war ein kurioses Spiel“, meinte er im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Spiel in Münster. „Aber so etwas passiert im Fußball, der von Spieltag zu Spieltag lebt.“ Mit der Partie am Freitag habe das natürlich nichts mehr zu tun .
„Deutlicher Unterschied“
Titz selbst hatte das Derby der Preußen auf der Alm mit Interesse gesehen. Und er sah auch einen ganz anderen SC Preußen als noch im Vorjahr. „Münster spielt eine sehr spezielle Ballbesitzvariante, baut von hinten auf und verlagert ballsicher.“ Dieser Ansatz differenziere den SCP durchaus von anderen Zweitligisten. „Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein deutlicher Unterschied“, so Titz. „Wir werden daher aufpassen, wie wir anlaufen.“ Sein Ansatz: In den Halbräumen kurzzeitig Überzahl herstellen, um so über Ballbesitz Chancen zu erarbeiten. Naturgemäß wird es dann Idee der Preußen sein, genau das zu unterbinden.
„Wir müssen konzentriert und konsequent sein“, meinte Titz am Donnerstag. „Das bedeutet, dass wir auch unsere tiefen Räume gut absichern, die Preußen dürfen nicht in unseren Rücken spielen.“ Den Spielaufbau der Preußen zu unterbinden, das ist die Forderung. Und dass das funktionieren kann, haben zuletzt viele Gegner gezeigt – aber so ganz bekommt man die Adler eben nicht eingeschränkt. Zumal sich ja auch die personellen Bedingungen beim SCP wieder verbessert haben und damit auch viel spielerische Qualität zurück ist. Und die bekommt man eben beim besten Willen nicht völlig unter Kontrolle.
Dass die Preußen überhaupt mit 18 Punkten ganz gut dastehen, wundert Titz nicht. „Das ist keine Überraschung für mich. Wir kennen ihren Trainer ja schon und der SCP ist eine Mannschaft, die sehr stabil ist.“ So darf es dann gerne am Freitag auch sein.
Preußen-Personal: Neben den bekannten Ausfällen von Tikvic, Batmaz, Scherder und Schulz fehlt am Freitag letztmals Keeper Schenk. Jano ter Horst hat die 5. Gelbe Karte kassiert und wird ebenfalls fehlen.
Blick auf die anderen Plätze
Neben dem SCP ist auch Fortuna Düsseldorf am Freitagabend gefordert. Fortuna spielt zuhause gegen Tabellenführer Schalke. Mit 14 Punkten liegt Düsseldorf ein Punkt hinter den Preußen – allerdings auf Platz 14. Da dürfte den Schalkern die Daumen gedrückt werden. Am Samstag spielt Dresden in Kaiserslautern und Bochum erwartet Bielefeld. Die Sympathien dürften klar verteilt sein. Fürth (im Derby gegenüber in Nürnberg) und Magdeburg (bei Hertha) sowie Braunschweig (gegen Kiel) folgen am Sonntag.
Tabelle 14. Spieltag| Klub | Sp. | S | U | N | Tore | Verh. | P | |
| 1.) | FC Schalke 04 | 14 | 10 | 1 | 3 | 18:8 | 10 | 31 |
| 2.) | SC Paderborn 07 | 14 | 9 | 2 | 3 | 21:14 | 7 | 29 |
| 3.) | SV Elversberg | 14 | 8 | 3 | 3 | 27:13 | 14 | 27 |
| 4.) | Hannover 96 | 14 | 8 | 3 | 3 | 27:18 | 9 | 27 |
| 5.) | SV Darmstadt | 14 | 7 | 5 | 2 | 23:13 | 10 | 26 |
| 6.) | 1. FC Kaiserslautern | 13 | 7 | 2 | 4 | 24:16 | 8 | 23 |
| 7.) | Hertha BSC | 13 | 7 | 2 | 4 | 16:10 | 6 | 23 |
| 8.) | Karlsruher SC | 14 | 6 | 3 | 5 | 21:24 | -3 | 21 |
| 9.) | SC Preußen Münster | 14 | 5 | 3 | 6 | 19:22 | -3 | 18 |
| 10.) | 1. FC Nürnberg | 14 | 5 | 3 | 6 | 15:19 | -4 | 18 |
| 11.) | Arminia Bielefeld | 14 | 5 | 2 | 7 | 26:22 | 4 | 17 |
| 12.) | VfL Bochum | 14 | 5 | 1 | 8 | 20:20 | 0 | 16 |
| 13.) | Holstein Kiel | 14 | 4 | 3 | 7 | 14:17 | -3 | 15 |
| 14.) | Fortuna Düsseldorf | 14 | 4 | 2 | 8 | 13:23 | -10 | 14 |
| 15.) | Dynamo Dresden | 14 | 3 | 4 | 7 | 20:26 | -6 | 13 |
| 16.) | Eintracht Braunschweig | 14 | 4 | 1 | 9 | 14:25 | -11 | 13 |
| 17.) | SpVgg Greuther Fürth | 14 | 4 | 1 | 9 | 20:37 | -17 | 13 |
| 18.) | 1. FC Magdeburg | 14 | 3 | 1 | 10 | 13:24 | -11 | 10 |
Die Klubs auf den Plätzen 1 und 2 steigen direkt in die Bundesliga auf. Der Drittplatzierte der 2. Bundesliga spielt in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga. Der Tabellen-16. der 2. Bundesliga spielt in der Relegation gegen den Dritten der 3. Liga, die beiden Klubs auf den Plätzen 17 und 18 steigen direkt in die 3. Liga ab.

