Zwölf Minuten Stille
Vor zwei Wochen startete im deutschen Fußball eine Kampagne gegen die Pläne von Politik und Verbänden, die den „gefährlichen“ Fußball mit umfassenden Maßnahmen kontrollieren wollen. Die Banner waren vor zwei Wochen in praktisch allen Stadien der 1. und 2. Liga zu sehen. Jetzt geht es weiter.
In einer gemeinsamen Erklärung der „Fanszenen Deutschlands“ heißt es: „Letztes Wochenende noch mit wehenden Fahnen und Gesängen in der Leipziger Innenstadt, heute ohne Material und ohne Support in den Kurven. Wir werden die ersten 12 Spielminuten schweigend verbringen!“ Die Mitteilung bezieht sich auf eine Aktion in Leipzig: Vor dem Länderspiel gegen die Slowakei waren dort rund 8.000 Fans aus 38 Klubs auf die Straße gegangen und hatten gegen die Pläne protestiert.
Jetzt soll der Protest weitergehen – mit Schweigen in den ersten zwölf Minuten. Der „Kontrast zwischen gelebter Fankultur und schweigenden Zuschauerrängen“ könne so sichtbar und erlebbar werden, heißt es weiter.
Bisher sind noch keine Maßnahmen beschlossen werden – in Rede stehen unter anderem eine kompromisslose Umsetzung von Stadionverboten, personalisierte Tickets oder auch Kollektivstrafen. „Wir fordern die Vereine auf, sich diesen Plänen mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen und Möglichkeiten zur Wehr zu setzen“, heißt es in der Stellungnahme der Fanszenen. In der Kritik stehen die Pläne auch, weil der jüngste Bericht zur Sicherheit in deutschen Stadien eine sinkende Zahl von Verletzten feststellt.
Wenn also am Samstag im Preußenstadion das Spiel gegen Schalke angepfiffen wird, dann könnte es in den ersten zwölf Minuten gespenstisch ruhig werden.
Hintergrund:
Das Spiel am Samstag

