Alle Bewerbungen für den Aufsichtsrat – Dr. Ursula Paschke will wechseln
So ein bisschen hat der SC Preußen Münster – oder aber die Kandidatinnen und Kandidaten selbst – ein Geheimnis gemacht um die Bewerbungen für den Aufsichtsrat des SC Preußen. Eine Woche vorher mussten die Bewerbungen eingereicht sein, am Mittwoch waren sie noch immer nicht öffentlich, wenngleich der SCP ein Kurzporträt aller Bewerberinnen und Bewerber in Kürze präsentieren möchte. Das Preußenjournal kennt aber die Namen der insgesamt 13 Personen, die seit Montag bzw. Dienstag im Hintergrund vorstellig wurden. Eine Überraschung gehört dazu: Dr. Ursula Paschke will das Präsidium verlassen, dem sie aktuell angehört, und in den Aufsichtsrat wechseln.
Die weiteren Kandidaten? Klar ist, dass Frank Westermann, Thomas Pfeifer, Tim Schwencke, Wilfried Roth, Jürgen Becker und Friedrich Lukas erneut antreten werden. Schwencke war bei der letzten Wahl nicht sofort ins Gremium gewählt worden, rückte später aber nach. Jetzt steht er erneut zur Wahl.
Von den „Neuen“ hatte sich Hendrik Brüggemann selbst öffentlich gemacht. Auch Thomas Röttgermann will zurück in den Aufsichtsrat, den er 2024 nicht so harmonisch, wie es damals hieß, verlassen hatte. Über die Gründe und seinen Sinneswandel wird er am kommenden Sonntag sicher sprechen.
Nun sind auch die weiteren Namen bekannt: Martin Jostmeier tritt an – zuletzt war er als Versammlungsleiter aktiv, 2016 gehörte er zum damals neuen Präsidiumsteam unter Christoph Strässer, das anschließend den gesamten Klub auf den Kopf stellte und die Themen Ausgliederung und Stadionbau vorantrieb. 2020 schied er aus dem Präsidium aus, für ihn rückte seinerzeit Bernd Homann ins Gremium.

Etwas überraschend steht Siggi Höing bereit. Öffentlich bisher nicht bekannt, hatte sich Höing allerdings schon vor mehreren Wochen für eine Bewerbung entschieden, sein Name blieb aber bewusst außen vor, wie er erklärt. Er habe keine Unruhe ins Verfahren bringen wollen. Höing war Ende 2023 nach über 17 Jahren in Gremienmitarbeit ausgeschieden, jetzt will er noch einmal antreten.
Eine Überraschung war auch, dass „Urgestein“ Willi Springmann antreten wollte. Der Chef des Tennisclubs Preußen ist selten um klare Worte verlegen und kennt die Gremien des SCP schon seit Jahrzehnten. Doch Springmann habe – so berichten es die „Westfälischen Nachrichten“ – am Mittwoch seine Bewerbung zurückgezogen.
Gänzlich neu und rund um den Klub eigentlich eher unbekannt ist Dr. Wolfgang Bagnewski, Facharzt für Innere Medizin aus Dülmen.
Und eben Dr. Ursula Paschke. Ihr Wunsch für einen Wechsel vom Präsidium in den Aufsichtsrat erschließt sich nicht im ersten Moment. Die jüngsten Äußerungen – sowohl in den „Westfälischen Nachrichten“ als auch in den Mails an die Vereinsmitglieder – erweckten den deutlichen Eindruck, als würde das gesamte Präsidium wieder antreten. Was nun die Abkehr von dieser Aussage verursacht hat und ob Kalkül dahinter steckt? Vielleicht wird es auf der JHV deutlicher. Klar ist allemal, dass sie im Falle einer Wahl ihren Präsidiumsplatz umgehend aufgeben müsste – ein gleichzeitiger Platz im Kontrollgremium schließt sich natürlich aus.
Insgesamt stehen also 13 Bewerbungen um die sechs Plätze im Raum. Die Mitglieder sollten sich auf eine längere Versammlung einstellen, denn die Vorstellung aller Bewerberinnen und Bewerber sowie die Wahl selbst wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Vielzahl der Bewerbungen deutet allemal an, dass der Zweitligist SC Preußen Münster eine andere Aufmerksamkeit genießt als noch zwei, drei Jahre zuvor.
Und: Offen ist die Frage, wie das neue Präsidium aussehen wird. Wie im Klub zu hören ist, ist eine erneute Berufung des aktuellen Präsidiums in der derzeitigen Zusammensetzung beileibe kein Selbstläufer. Einfluss darauf wird haben, wie der neue Aufsichtsrat zusammengesetzt sein wird.

