Rauchen und Stehen sind beim SC Preußen Münster (fast) verboten

In seinem „Heimspiel-Countdown“ zählt der SC Preußen Münster derzeit viele, viele kleine und größere Änderungen auf, die sich durch den Umbau des Preußenstadions ergeben. Es liegt auf der Hand, dass sich die Fans des SCP mit der Inbetriebnahme der neuen Westtribüne (oder Westkurve?) auf neue Wege einstellen müssen. Andere neue Regeln dürften daher ungewohnt sein.
Aktuell stellt der SC Preußen eine überarbeitete Stadionordnung vor. Und rückt das Sitzen in den Fokus. Das war bisher nie ein Thema – es gab ja auch nur so um die 2.800 Sitzplätze und wie man sich dort verhalten soll, ergab sich fast von selbst. Im A-Block auf der bisherigen Haupttribüne durfte man stehen, wenn man wollte. Der Block ist historisch gewachsen und ist so eine Art „Auffangstation“ für solche Fans, die früher auch mal in der Fanszene aktiv waren und/oder die trotz des Umzugs auf die Sitzplätze noch ein Teil der Stimmung sein wollen. Und neben ihnen schlossen sich dann die klassischen Sitzplatz-Besucher an: Offizielle, Sponsoren, VIP-Karten-Inhaber. Man stand, wenn man von der Ostkurve (oder Gegengeraden) aufgefordert wurde. Man saß ansonsten.
Und sitzen soll man künftig eben auch auf der Westtribüne. Dort sind Stehplätze nur noch den Gästefans vorbehalten. Der Rest, fast 4.000 Plätze, ist mit Sitzschalen ausgestattet und dort soll dann bitte auch gesessen werden, schreibt der SCP. Ausnahme? „Das Aufspringen beim Tor oder das Befolgen entsprechender Aufforderungen durch Fangesänge aus der Kurve“ bleibe natürlich zulässig – nur permanent stehen soll man auf den teuren Sitzplätzen nicht mehr. Das ist ein neuer Ton beim SCP – aber mit nun fast 5.000 Sitzplätzen für Preußenfans kommen eben auch neue Regeln ins Spiel. Man fühlt sich an britische Stadien erinnert, in denen Stewards energisch auf die Sitze verweisen, wenn man zu häufig aufsteht. Mal schauen, wie und ob der SCP so etwas auch realisiert.
Wichtig: Für den A-Block gelten diese Regeln auch künftig nicht …
Rauchzeichen
Fast nachrangig ist das de-facto-Verbot von Rauchen und Vapen im Stadion. Zwar bleibe das im Grundsatz gestattet, doch überall dort, wo Nichtraucher nicht effektiv geschützt seien, werde das Rauchen künftig untersagt, so der SCP. „Praktisch bedeutet dies, dass künftig auf allen Sitzplätzen das Rauchen nicht mehr gestattet ist. Das Rauchen auf den Umläufen bleibt hingegen unter dem Gebot der größtmöglichen Rücksichtnahme auf andere Besucher erlaubt. Die gleiche Regelung gilt auch für E-Zigaretten und Vapes/E-Zigaretten“, heißt es beim SC Preußen. Das ist ein Rauchverbot light – aber eines, das sinnvoll ist. Wer rauchen muss, muss das eben außerhalb der engen Sitzplatzreihen tun, um alle anderen nicht zu belästigen.
Zaunzeichen
Aus Sicht der Fans spannend: Wohin mit den Zaunfahnen? Die waren in der Vergangenheit oft ein Anlass für Ärger – denn hier prallen Vermarktungsrealität und Ausdruck der Leidenschaft aufeinander. Unternehmen ärgerten sich, dass ihre teuer bezahlte Bandenwerbung überdeckt wurde. Fans ärgerten sich, dass statt eines schwarz-weiß-grünen Gefühls ein Unternehmenslogo dominiert.
Der SC Preußen versucht im umgebauten Stadion beiden Seiten gereicht zu werden. In der vergangenen Woche gab es dazu bereits eine Art „Testlauf“ mit den echten Zaunfahnen von Fanclubs und einzelnen Fans. Die Lösung: Zaunfahnen hängen künftig an der Brüstung zwischen Sitzplätzen und Rolliplätzen. Die Brüstung direkt zum Spielfeld hin soll dagegen frei bleiben und als Werbefläche genutzt werden.
Diese Lösung wird man auch auf der künftigen Nordtribüne finden, die ebenfalls eine vorgelagerte Rolliplätze enthält und damit eben auch zwei Brüstungen.

Ein Sonderfall wird die Ostkurve bleiben, die „weitgehend werbefrei“ gestaltet werde, wie der SCP betont. Damit wird dort, wo künftig die Preußenfans stehen werden, auch Platz für den Ausdruck via Fahne sein. In allen Fällen sollen die bereits bekannten Stadionhelfer zur Stelle sein, um beim Anbringen der Zaunfahnen behilflich zu sein. Vermutlich die beste Lösung unter den aktuellen Rahmenbedingungen, um alle Beteiligten mit an Bord zu nehmen.
Gästefans im Heimbereich
In diesem Zusammenhang ist dann auch ein Thema zu verstehen, das der SCP ebenfalls adressiert. Gegnerische Fans dürfen künftig nicht mehr mit Kleidung des Gastvereins in die Heimbereiche. Das galt im Kern auch bisher schon, wurde aber in der Realität nicht umgesetzt, wie jeder bestätigen wird, der schon mal im Stadion war. „Das Tragen von Fanutensilien des Gastvereins ist gemäß überarbeiteter Stadionordnung fortan aber auch ganz offiziell nicht mehr gestattet“, betont der SCP.
Der Ordnungsdienst werde vor allem zum Saisonstart verstärkt auf die Einhaltung der neuen Regeln achten, schreibt der SCP. Die allerdings nachzulesen, scheint derzeit noch nicht möglich – online steht nur die seit 2008 gültige Stadionordnung.
Im Profifußball werden schwere Verletzungen durch brutale Fouls leider nicht immer streng für den Verursacher mit einer roten Karte geahndet. Die Schwere und Dauer so einer Verletzung stellt sich oft erst nach dem Spiel heraus. Erst die medizinischer Diagnose kann die Schwere sicher feststellen. Sollte so eine Tat nicht immer im Nachhinein – sofern nicht bereits im laufenden Spiel geschehen – mit der roten Karte und anschließender Spielsperre bestraft werden? Die Gesundheit der Spieler sollte doch höchste Priorität besitzen. Scheinbar ist bei einigen hierfür das Bewusstsein abhanden gekommen!? Wie geht es Tikvic nach dem brutalen Foul? Jetzt ist Preussen wieder für lange Zeit mit einem Ausfall getroffen. Seht ihr auch die Notwendigkeit zu so einer Regelverschärfung?