U23 verliert gegen SF Siegen: Geführt, Kontrolle futsch, Punkte weg
Die U23 des SC Preußen Münster erlebte auch in ihrem zweiten Saisonspiel die Härte der neuen Klasse. Wie beim Start in Hamm (2:2 nach 2:0-Führung) verspielte das Team auch gegen die Sportfreunde Siegen eine 1:0-Führung. Es ist ein Lernprozess, den das Team derzeit durchläuft.
Vor rund 270 Zuschauern, vermutlich ein paar (nicht zahlende) Dauerkarteninhaber zusätzlich gestaltete der SC Preußen im eigenen Stadion das Spiel nach seinem Willen. Mit Ruhe, klarem Spiel und viel Kontrolle hielt das Weinfurtner-Team die Siegener Gäste in Schach. Aus dem Spiel heraus brachten die Sportfreunde praktisch keine Gefahr vor dem Tor von Marian Prinz.
Und dann ging der SC Preußen durch Nicolai Remberg in Führung – aus spitzem Winkel schön flach ins lange Eck geschoben (20.). Das gab den Preußen noch mehr Oberwasser. Nach 28 Minuten rutschte Lukas Frenkert knapp an einem Freistoß vorbei. Siegens beste Szene war eine Fausabwehr von Prinz nach Duran-Schuss. So ging es mit der Führung in die Pause.
Nach dem Wechsel veränderte sich das Bild langsam. Siegens Trainer Dominik Dapprich wechselte Berkan Koc ein – und mit dem schnellen Flügelspieler kam der SCP nicht wirklich zurecht. Trotzdem: Noch hatte der SCP das Spiel weitgehend im Griff und nach 55 Minuten bekam der SCP noch die Chance auf das 2:0 – erneut war es Frenkert, der frei vor Torwart Thies selbst den Abschluss suchte. Ein Querpass auf seinen mitgelaufenen Teamkollegen wäre vielleicht die bessere Wahl gewesen.
Nach 72 Minuten kam dann der lange verletzte Joel Grodowski zu seinem Pflichtspiel-Debüt für den SCP. Und hatte nur wenige Minuten später das 2:0 auf dem Fuß. Einen langen Abschlag von Prinz verarbeitete er prima und lupfte den Ball über den Siegener Keeper – aber leider streichelte der Ball nur knapp die Torlatte und landete auf dem Netz, aber nicht drinnen.
So ging es in die Schlussphase. Und die wurde richtig bitter. Beim Versuch, einen Schuss der Siegener abzuwehren, tauchte Nils Burchardt ab, der Ball prallte an seinen Arm. Handelfmeter. Ein ständiges Ärgernis, denn der Reflex, sich beim Fallen abzustützen, ist eben nicht ab zuschalten. Björn Jost verwandelte sicher zum 1:1 (76.).
Es wurde noch bitterer. Die Räume beim SCP wurden offener, die Beine schwerer und so durfte Siegen etwas zu frei agieren – und traf durch Koc zum 2:1 (84.). Damit war das Spiel gedreht und Münster fiel nichts mehr ein. Dass in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch das 1:3 (erneut Koc) fiel, machte dann schon keinen Unterschied mehr.
Trainer Sören Weinfurtner fand die erste Hälfte gut, aber ärgerte sich umsomehr über den Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit. „Wir schenken das Spiel her, weil wir uns dämlich anstellen.“ Die grundsätzliche Liga-Tauglichkeit habe das Team durchaus bewiesen, aber man müsse die Leistung eben auch „über 90 Minuten abrufen“. Es helfe nicht, wenn man „50 Minuten Bundesliga spielt und am Ende Kreisliga A. Dann wirst du zu nichts kommen“.