Preußen Münster setzt auf eine interne Trainer-Lösung

Ein Trio aus den eigenen Reihen soll den angeschlagenen SC Preußen Münster durch die letzten Minuten dieser Zweitliga-Saison führen. Allen voran soll U23-Coach Kieran Schulze-Marmeling das Ruder rumwerfen. Für den früheren Torwart des SCP, der schon bisher als „erweiterter“ Co-Trainer nah dran war am Kader der ersten Mannschaft, ist es kein Neuland.
Der Schachzug ist nicht überraschend, die Preußen haben auf dieses Modell in der Vergangenheit schon einige Male gesetzt. Cihan Tasdelen (damals U19-Trainer) sprang 2016 ein, Schulze-Marmeling selbst war schon in der Vergangenheit berufen worden, wenn Not am Mann war – zuletzt in der Abstiegssaison 2019/2020 als Co neben Arne Barez. Diesmal soll er das Training leiten und die Trainingsinhalte gestalten.
Ganz allein muss er es auch diesmal nicht richten. Als „Gesicht“ wird Christian Pander fungieren. Der ehemalige Nationalspieler soll das Team als „erfahrener Bundesligaprofi und ehemaliger Nationalspieler mit Qualifikationen im Bereich Führung und Persönlichkeitsentwicklung leiten“, wie der SC Preußen mitteilt. Was immer das heißen soll. Mindestens wird er als Vertreter des Trainerteams bei der Pressekonferenz sitzen und auch die Spieltags-Interviews mit Sky führen.

Sören Weinfurtner wiederum unterstützt Schulze-Marmeling als Co-Trainer. Weinfurtner lenkt die Nachwuchsarbeit beim SCP und ist zudem im Vereins-Präsidium vertreten.
Vorsichtshalber weist der SC Preußen daraif hin, dass sich das Trio der Aufgabe „ohne persönliche Ambitionen“ stelle. „Allein im Sinne des SCP“. Das soll vermutlich andeuten, dass alle drei nach Abschluss der Saison wieder in ihre eigentlichen Positionen zurückkehren, wenn der Klub einen Trainer für die neue Saison sucht. Aktuell würde niemand aus dem Trio die notwendige Lizenz für die 2. Liga mitbringen, vorausgesetzt, dieses Thema wäre Ende Mai noch aktuell.
Alle verwiesen am Montag – so war überall zu lesen – vor allem auf einen Stimmungswechsel. Denn zerrüttet ist beim SC Preußen sicher nichts. Nur fehlte zuletzt die Überzeugung über den richtigen Weg. Mit der Wahl des Trios stellt sich nun auch Sport-Geschäftsführer Ole Kittner ins Schaufenster, er wird am Ende an dieser Entscheidung gemessen, auch wenn er letztlich zum Handeln gezwungen wurde.

Ich bin immer noch geschockt über die Entwicklung,aber wenn die Sache gut ausgeht,hat Ole Kittner natürlich alle Argumente auf seiner Seite.Warten wir es mal ab.