„In der Kabine können sie kuscheln …“
Der Auftakt ist gemacht, jetzt steht das erste Heimspiel für Preußen Münster an. Gegner ist der FC Carl Zeiss Jena, der sich im erste Spiel gegen Ingolstadt durch zwei Eigentore selbst schlug. Und was den SC Preußen betrifft, so erwartet Trainer Sven Hübscher eine gewisse Aggressivität auf dem Feld.
Das Spiel im Forum diskutieren
In den vergangenen Wochen war die Stimmung im Team gelegentlich ein Thema. Ist der SCP zu brav, das Team zu wenig aggressiv? Nicht grundlos fiel in diesem Kontext häufiger der Name Klingenburg. Nun: Tatsächlich war die Ruhe im Team auch dem Trainer aufgefallen. „Vor dem Spiel gegen München war mir das teilweise etwas zu wenig Druck, zu wenig Stimmung.“ Das sei erst kurz vor dem Spiel in München besser geworden – und dann wehrte sich der SCP ja durchaus. „Jetzt hatten wir im Training direkt zum Wochenstart mehr Spannung drin.“ Für Hübscher kein Zufall: „Die Jungs merken jetzt eben auch, dass es in der Liga um etwas geht.“
Mit Blick auf die Münchner Typen wie Erdmann oder Mölders formulierte Hübscher: „Mir war das in der Vorbereitung manchmal etwas zu freundlich. Wir brauchen aber Spieler, die auf dem Platz auch mal etwas texten, Präsenz zeigen, sich nicht wegbeißen lassen.“
Die gute Nachricht dabei: Der SCP kann das auch. Vielleicht nicht so auffällig, aber trotzdem. „In der Kabine können die alle kuscheln. aber auf dem Platz muss etwas kommen. Das fordere ich noch mehr ein.“
Hübscher deutlich: Auf dem Trainingsplatz wie auch im Spiel dürfe es durchaus mal etwas lauter werden – „und nach dem Training schüttelst du die Hände und gehst gemeinsam zum Mittagessen“.
Offensiv-Plan
In München war zuletzt über das Thema Spielkontrolle und dann Abwehr das Spiel nach vorn etwas ins Hintertreffen geraten. „Daran haben wir zuletzt gearbeitet“, so Hübscher. Erwartungen hat der Coach an Flügelspieler wie an die Offensivkräfte in der Mitte. Die einen müssten bei Gelegenheiten ihre Flanken auch bringen, die anderen müssten dann aber in der Mitte auch „empfangsbereit“ sein. „Wir müssen einfach mehr in Abschluss-Situationen kommen.“
Da wird von Interesse sein, wie Jena das Auswärtsspiel in Münster angeht. In München ging es für den SCP vor allem darum, defensiv stabil zu stehen. Was dank Doppelsechs und Viererkette insgesamt durchaus funktionierte. Jena bringe aber auch fußballerische Möglichkeiten mit – das könne vielleicht ein Ansatz für den SCP sein, im Heimspiel forscher aufzutreten. Mehr über Spielideen oder Gegner ist beim neuen Preußentrainer selten herauszubekommen. Seine Erkenntnisse verarbeitet Hübscher gern für sich selbst, um dem Gegner nicht vorab zu viel zu bieten. Und so ist am Freitag auch nur zu erfahren, dass es möglicherweise noch Änderungen in der Startelf geben werde – was nun weder überraschend noch sonderlich konkret ist.
Fragen, die vorab aufkommen: Rückt Kevin Rodrigues Pires in die Startelf? Bekommt Rufat Dadashov diesmal einen Platz in der Startelf? Bleibt es beim „Flügel-Duo“ Cueto und Özcan? Und muss Luca Schnellbacher erneut draußen bleiben oder schlägt diesmal seine Stunde? Die Auflösung bekommt auch die Mannschaft erst in der Abschlussbesprechung.
Sicher ist am Tag vorher immerhin: Philipp Hoffmann, der noch Anfang der Woche gehofft hatte, schnell wieder einsteigen zu können, fehlt weiterhin. „Das zu erzwingen, bringt auch nichts. Hoffentlich ist er dann in der englischen Woche wieder einsatzbereit.“
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Unterstützung der Fans
Sven Hübscher freut sich auf die erste Heimpartie. Und wirbt vorsichtshalber um Geduld beim Publikum. „Wir müssen unsere Abläufe noch finden, das erfordert Zeit, das muss sich alles noch einspielen.“
Natürlich wolle man den Fans etwas bieten, aber man müsse auch schauen, was mit dem Team umsetzbar sei. Der Versuch, zu viel zu wollen, den Fans alles zu zeigen, könne zu Fehlern führen. „Ich hoffe, dass wir die Unterstützung von den Fans bekommen.“
Rund 6.500 bis 7.000 könnten es werden. Am Freitag waren 3.900 Tickets verkauft, einiges hängt wohl vom Wetter ab.