Nach Carsten Rumps Rundumschlag: SV Rödinghausen sendet Entschuldigung
So richtig erfreut war niemand nach den verbalen Entgleisungen von Carsten Rump. Der Trainer des SV Rödinghausen hatte in einer Art Rundumschlag gegen Verband und auch Preußen Münster ausgeholt – jetzt gab es eine Reaktion.
Am Montag waren die Telefonwege ziemlich kurz. In Rödinghausen dürften sich ein paar Anrufe ergeben haben, mindestens der Abteilungsleiter des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW), Thomas Berndsen, wollte einmal bei SVR-Geschäftsführer Alexander Müller nachhören, was da eigentlich los war.
Verärgert war man beim FLVW mindestens über Rumps Angriff in Sachen Pokal, zumal der in Unkenntnis der Regularien erfolgt sei, wie Berndsen auf Anfrage erklärt. Rump hatte angedeutet, dass der Austragungsort des Verbandspokal-Finales irgendwie auf unsauberen Wegen nach Münster vergeben worden war – ohne Anwesenheit von SVR-Offiziellen. Berndsen weist darauf hin, dass genau dieses Vorgehen in den Regularien so vorgesehen ist. Die Spielorte von Halbfinale und Finale werden vom Verbandsfußball-Ausschuss (VFA) vergeben – und zwar auf Grundlage verschiedener Erwägungen. Ist das jeweilige Stadion grundsätzlich tauglich? Gibt es Einwände von Sicherheitsbehörden oder TV-Anstalten?
Im konkreten Fall kamen sowohl Rödinghausen wie auch Münster in Frage. Beide hatten sich auch um die Austragung beworben. Und weil das so war, gab sich der FLVW keine Blöße und loste den Finalort diesmal doch aus. „Unter juristischer Aufsicht“, wie Berndsen betont. Im Übrigen habe man die beiden Vereine bewusst nicht extra für diese nur wenige Minuten lange Auslosung nach Kamen eingeladen. Ein Vorgehen, das gerade Rödinghausen in der Vergangenheit durchaus als angenehm empfand, wie Berndsen anmerkt. Schließlich müsse der SVR stets weite Wege auf sich nehmen, um z.B. bei Auslosungen dabei zu sein.
Berndsen verwies auch auf die Vorteile, die sich durch die Auslosung für Rödinghausen ergeben hätten. Mangels einer größeren Stadion-Kapazität wäre ein Finale in Rödinghausen wirtschaftlich nachteilig gewesen, in Münster sah nämlich eine erheblich größere Kulisse das Finale und davon profitierte eben auch der SVR.
Berndsen betonte, dass der Verband eigentlich – und gerade – zu den westfälischen Klubs ein enges Verhältnis pflege. Äußeres Zeichen: Rödinghausens Geschäftsführer gehört seit kurzem als Gastmitglied dem Verbandsfußballausschuss an. Sehr viel enger kann man eigentlich nicht dran sein – und spätestens damit wurde Rumps Vorwurf in Gänze widersinnig.
Das alles sah man wohl am Montag auch in Rödinghausen so. Am Nachmittag schrieb der SVR eine Stellungnahme – im Namen von Carsten Rump. Im Wortlaut:
„Nach dem intensiven Spiel am Samstag sind bei mir Emotionen hochgekocht, die mich leider zu den unüberlegten Statements in Richtung des Verbandes haben hinreißen lassen, die zudem auch in Bezug auf einen unserer Konkurrenten falsch verstanden werden können. Mir ist bewusst, dass ich damit insbesondere mir, aber vor allem auch meinem Verein keinen Gefallen getan habe. Vor allem meine Äußerungen mit Bezug auf die DDR waren mehr als unangebracht und deplatziert. Das dies sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den von mir angesprochenen Personen für Verärgerung gesorgt hat, kann ich absolut nachvollziehen. Ich habe mein Verhalten reflektiert und bitte dafür um Entschuldigung.“
Man wolle sich zum Thema nicht mehr weiter äußern, teilt der SV Rödinghausen mit. Von weiteren Anfragen sei daher abzusehen.
Am 17.09 wird das geklärt, durch die Mannschaft und die Fans.