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Basketball, Volleyball, Fußball: Gemeinsame Sache am Berg Fidel

Münsters Top-Sport bündelt sich am Berg Fidel. Zumindest die Klubs mit der wohl größten Außenwahrnehmung: Preußen Münster natürlich, Basketball-Zweitligist WWU Baskets und Volleyball-Bundesligist USC Münster. Alle drei wollen jetzt gemeinsam für ihre Interessen eintreten.

Mit einem „Letter of Intent“, also einer gemeinsamen Willenserklärung, traten die drei Top-Sportklubs am Mittwoch an die Öffentlichkeit. Ziel: Den Sportstandort weiterzuentwickeln und auch eine Verbindung zum Stadtteil Berg Fidel schaffen. Wie das genau geschehen soll, was geplant ist – all das bleibt zunächst noch eher vage. Es geht derzeit eher um die Geste, den gemeinsamen Willen. Den Rest wird dann die Zeit zeigen.

Ein paar grundsätzliche Themen klingen aber an: Zum einen sei der Umbau des Preußenstadion ein „wichtiger Meilenstein für die Profilbildung des Sportstandortes Münster“ sei, verbunden mit der Mahnung, die Umsetzung nicht zu verzögern, sondern vorrangig fortzuführen. Eine sichtbare Reaktion auf die jüngst bekannt gewordene Scheibchen-Taktik der Verwaltung.

„Außerdem sind sich die Vereine bewusst, dass es eine akute Spiel- und Trainingszeitproblematik in der Halle Berg Fidel gibt, die sowohl Baskets als auch USC betrifft. Die Lösung dieser Problematik ist im Zuge der Standortentwicklung zentral, um einen professionellen Trainings- und Spielbetrieb am Berg Fidel zu sichern“, heißt es. Das Problem: Die Trainingszeiten von USC und WWU Baskets überschneiden sich. Das war im Grunde nach dem Umzug der Basketballer aus der Uni-Sporthalle an den Berg Fidel lange absehbar. Diese Themen wollen die drei Sportklubs verstärkt in die Öffentlichkeit rücken.

Realität ist nämlich, dass die Topklubs mit mehr oder weniger bescheidenen Rahmenbedingungen arbeiten müssen. Die Halle Berg Fidel bietet trotz aller Umbauten noch immer einen ziemlich rudimentären Komfort – bis heute nehmen Zuschauer auf harten Planken Platz, die deutlich in die Jahre gekommene „Großsporthalle“ war von Beginn an nur eine bessere Turnhalle mit Zuschauerrängen. Über das fast 100 Jahre alte Preußenstadion muss schon gar nicht geschrieben werden. Umso höher muss man anrechnen, was USC (wenngleich die erfolgreichen Jahre wirklich lange zurückliegen) und aktuell die Baskets leisten.

Ganz ohne Bedeutung wird die gemeinsame Erklärung nicht sein: Während der Saison zieht der Berg Fidel Woche für Woche tausende Fans aller drei Sportarten an – das schaffen nicht viele Veranstaltungen in der Stadt.

Die Erklärung im Wortlaut:

Mit diesem Letter of Intent‘ bekunden der USC Münster, die WWU Baskets und der SC Preußen Münster ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Kooperation am Standort Berg Fidel. Diese Kooperation soll auch und insbesondere einen Beitrag zur Entwicklung und Stärkung des Stadtteils leisten.

Die Vereine wollen gemeinsam eine langfristige Perspektive für den Profi-, Leistungs- und Breitensport in Münster entwickeln. Sie sind davon überzeugt, dass vereinsübergreifende Synergien geschaffen werden können, die dem Sport im Münsterland, der Stadt Münster und den Münsteraner:innen einen substantiellen Mehrwert bieten.

Ziel ist es, den Sport als überregionalen Repräsentanten der Stadt Münster zu fördern und Berg Fidel und das Umland als innovativen und attraktiven Standort für Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft weiterzuentwickeln.

Dabei kann sich Berg Fidel zu einem Gravitationsfeld und einem echten Leuchtturm des Sports für das Münsterland entwickeln, in dem nicht nur die Sportvereine miteinander Synergien entwickeln, sondern auch Unternehmen, Institutionen, Bildungsstätten und Verbände ihre Expertise einbringen.

Zur Erreichung dieses gemeinsamen Zieles braucht es eine zielgerichtete Begleitung durch die Stadt Münster und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Vertreter:innen des Stadtteils.

Für die kurzfristige Perspektive stellen die Vereine klar, dass die Sanierung/der Umbau des Preußenstadions ein wichtiger Meilenstein für die Profilbildung des Sportstandortes Münster ist und die zeitliche Umsetzung dieses Meilensteins nicht verzögert, sondern vorrangig fortgeführt werden muss. Außerdem sind sich die Vereine bewusst, dass es eine akute Spiel- und Trainingszeitproblematik in der Halle Berg Fidel gibt, die sowohl Baskets als auch USC betrifft. Die Lösung dieser Problematik ist im Zuge der Standortentwicklung zentral, um einen professionellen Trainings- und Spielbetrieb am Berg Fidel zu sichern. Alle drei Vereine haben sich in diesen Punkten miteinander verständigt und machen sich für ein konstruktives, zielgerichtetes Vorgehen stark.

0 thoughts on “Basketball, Volleyball, Fußball: Gemeinsame Sache am Berg Fidel

  1. Zur Wahrheit gehört hinsichtlich der Sporthalle Berg Fidel, dass sie vielleicht nicht mit den großen Sportarenen der Republik mithalten kann, aber gerade im Vergleich mit so manch anderer Halle in der Volleyball Bundesliga ein echtes Schmuckstück ist. Auch die Hallen, in den die Baskets in der Pro B bisher antreten mussten, waren mehr Turnhalle als das, was die Sporthalle Berg Fidel bietet. Unterhält man sich mit Fans anderer Städte, sind sie nicht zuletzt ob des vielen Tageslichts in der Halle immer wieder begeistert. Dass die Bretter der Zuschauerplätze alles andere als bequem sind, ist davon losgelöst natürlich ein Fakt, der auch mich immer wieder dazu veranlasst lieber zu stehen als zu sitzen. 🙂

    1. Du hast völlig Recht mit dem Vergleich mit anderen Standorten – aber ich wollte den bewusst nicht ziehen, weil für sich genommen die Halle eben einfach in die Jahre gekommen ist und modernen Anforderungen für Besucherkomfort kaum genügt.

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