Mike Terranova: „Preußen Münster ist als Spitzenmannschaft aufgetreten“
Nach dem Spiel in Oberhausen waren die Befindlichkeiten klar verteilt. Sascha Hildmann, Trainer des SC Preußen Münster, freute sich über den Sieg im Spitzenspiel, sein Kollege Mike Terranova sah den SCP im Stile einer Spitzenmannschaft – und musste sich wegen der Niederlage wohl auch nicht zu sehr grämen.
Für Aufstiegsfragen kam RW Oberhausen ja auch nicht mehr ernsthaft in Frage. In der Regionalliga West geht es schon seit zwei Wochen nur noch um die Frage: Essen oder Münster? Wuppertal, Fortuna Köln und auch Oberhausen haben im März den Kontakt abreißen lassen, als es darauf ankam. Auf Wuppertal als Tabellendritten hat der SCP schon 8 Punkte Vorsprung, 11 bzw. 13 auf Oberhausen und Fortuna Köln. Drei Spieltage vor dem Saisonende hat nur Wuppertal rechnerisch noch Chancen auf Platz 1, doch dafür dürften weder Essen noch Münster irgendein Spiel gewinnen. Nein, das Rennen wird zwischen Rot-Weiß und Schwarz-Weiß-Grün entschieden.
In diesem Kontext war dann auch Mike Terranovas Fazit zum Spiel zu verstehen. „Münster ist ein verdienter Sieger“, betonte Terranova. „Wir wollten in der 1. Halbzeit auf Umschaltmomente gehen, haben nicht viele Chancen zugelassen, aber selbst auch nur ganz wenige Chancen gehabt.“ Faktisch hatte RWO nur eine einzige Chance in der ersten Hälfte. Das war Propheters Lattenschuss. Ansonsten war Oberhausen glattwegs abgemeldet. „Der Lattenschuss war ärgerlich. Mit dem Ausgleich – verdient oder nicht – hätten ich gern ein anderes Spiel gesehen.“
In der 2. Halbzeit habe RWO mehr investieren wollen, so Terranova. Man sei auch etwas offensiver gewesen, habe auch einen weiteren Pfostenschuss verzeichnet (Münster hatte allerdings auch zwei …). „Dass Münster vorne stark ist, wussten wir. Den Elfmeter zu geben in so einem Spitzenspiel… da ziehe ich den Hut vor“, so Terranovas sarkastischer Kommentar. Das sei aus seiner Sicht keiner gewesen – hier waren sich beide Trainer aber uneins und Terranova gab auch unumwunden zu, dass die Debatte darüber nutzlos sei. „Ich kann nur versichern, dass wir alles rausgehauen haben. Es war aber nicht leicht für uns, weil uns einige Spieler gefehlt haben und andere einspringen mussten, für solche Spiele vielleicht noch zu früh kommen. Aber das ist eben, was wir im Moment haben. Münster war abgeklärt, hat nichts zugelassen, ist im Stile einer Spitzenmannschaft aufgetreten.“ Der Sieg der Preußen sei „absolut verdient“. Und: „Am Ende können wir uns nicht beklagen, hätten noch zwei, drei Tore mehr kassieren können.“
Sascha Hildmann war naturgemäß blendend gelaunt. „Wir hatten uns viel vorgenommen, das hat man auch gemerkt“, meinte er. „Dabei haben wir viel Druck aufgebaut und hätten auch mit einigen Ballgewinnen Tore erzielen können.“ Das 1:0 sei verdient gewesen. „Glück hatten wir bei Propheters Lattentreffer.“
„Wir wollten in der zweiten Hälfte mit allem dagegenhalten und wussten, dass wir noch Umschaltmomente bekommen werden. Am Ende können wir auch noch das 4:0 oder 5:0 schießen.“ Das sei auch möglich dank einer „hervorragenden Bank“ – was u.a. Deniz Bindemann mit seinem Tor bewies. Der zweite Treffer des Stürmers binnen weniger Tage.
„Alles in allem war das ein Top-Auswärtsspiel, mit tollen Fans und fantastischer Unterstützung.“
Dann fand Hildmann noch die Zeit, ein paar Worte an die Stadt Oberhausen zu richten. Der Rasen im Niederrheinstadion sei in einem bedauernswerten Zustand. „Wenn man Spitzenteams so einen Platz anbietet…“ Da müsse dringend etwas getan werden, so Hildmann. Und auch hier herrschte dann Einigkeit zwischen den Trainern.