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Rat der Stadt Münster schickt Preußenstadion eine Station weiter …

Ohne große Debatten und ohne viele Gegenstimmen hat der Rat der Stadt Münster am Mittwochabend den geplanten Umbau des Preußenstadions wieder eins vorrücken lassen: Die Stadtwerke Münster übernehmen den Planungs- und Bauprozess, parallel wird ein Betriebsmodell konkretisiert.

Erfreulich unaufgeregt passierten am Mittwoch verschiedene Themen den Rat der Stadt Münster. Wir erwartet, gab der Rat „grünes Licht“ für die neuen Trainingsplätze am Preußenstadion. Die erforderlichen Bauarbeiten für jeweils einen Kunst- und Naturrasen (zusätzlich entstehen auch vier Beachvolleyballplätze) sollen demnach im Frühjahr 2022 beginnen, der Kunstrasen soll dann im August 2022 zur Verfügung stehen, der Naturrasen erst im Sommer 2023.

Über die Ausstattung der neuen Trainingsflächen waren erst vor wenigen Wochen Details bekannt geworden. Die Kosten für die gesamte Maßnahme belaufen sich auf rund 4,7 Mio Euro, dazu kommen Baunebenkosten von rund 730.000 Euro.

In Sachen Stadion geht es ebenfalls weiter: Eine Vorratsgesellschaft der Stadtwerke Münster GmbH werde den Planungs- und Bauprozess des Stadionausbaus übernehmen – einschließlich der vorgeschriebenen Infrastruktur. Wichtig hierbei: Das Wort „Mobilstation“ wurde aus dem Antrag entfernt und durch einen allgemeinen Verweis auf die vorgeschriebene, also zwingend notwendige Infrastruktur ersetzt. Ziel der dafür vorgesehenen städtischen GmbH werde die Ausschreibung, Beauftragung und Umsetzung eines des schlüsselfertigen Baus sein, der von einem Totalunternehmen durchgeführt und verantwortet wird.

Raum für Investoren

Parallel soll für den „späteren Betrieb des ausgebauten Stadions das Betriebsmodell mit der Maßgabe konkretisiert, dass sich im Rahmen der gemeindewirtschaftsrechtlichen Grenzen auch Investoren zur Einbindung finanzieller Mittel privater Dritter beteiligen können“, wie es heißt. Der SCP wird als Pächter auftreten und mit einem professionellen Vermarkter dafür sorgen, dass das Stadion wirtschaftlich sinnvoll genutzt wird.

Leichte Bauchschmerzen formulierte am Mittwoch die FDP, die allerdings nicht das Projekt als solches verursachten, sondern die Sorge vor einer Überlastung der Stadtwerke Münster. Jörg Berens formulierte, dass den Stadtwerken in den kommenden Jahren viele größere Aufgaben bevorstünden, darunter der Breitbandausbau, die Energieversorgung, der Bau des Stadthauses 4 und des Südbades. „Irgendwann muss auch mal gut sein“, so Berens. Die FDP enthalte sich aus dieser allgemeinen Sorge der Abstimmung.

Die „Bauchschmerzen“ der FDP wurden in anderen Parteien durchaus nachvollzogen. Doch die Signale aus den Stadtwerken seien insgesamt klar gewesen, betonte Stefan Weber für die CDU-Fraktion. „Wir schaffen das“, heiße es bei den Stadtwerken. Die Kompetenz sei vorhanden, um dieses und andere Projekte voranzutreiben, glaubte Weber. Er erlaubte sich auch eine kleine Spitze u.a. in Richtung der SPD und sprach von einer kleinen „Wirrung“, die nach Senden geführt habe – was dann Philipp Hagemann (SPD) dazu brachte, auf den nun wohl deutlich längeren Zeithorizont zu verweisen. Die Botschaft: In Senden wäre es schneller gegangen. Immerhin: Die SPD trage den Weg nun „sportlich“ mit und am Ende stimmte die Fraktion ja auch dem ganzen Projekt im Rat zu.

Im Vergleich mit früheren Debatten war nun im Rat deutliche Einigkeit zu spüren, das sollte auch ein Signal an Zweifler und Skeptiker sein.

Machbarkeitsstudie

Aus Sicht der meisten Fans sind die logistischen Vorabeiten wohl weniger relevant. Sie wollen langsam erfahren, was genau da an der Hammer Straße möglich sein wird. Und wohl auch, wann. Dazu könnte die Machbarkeitsstudie Aufschlüsse bieten, die am Donnerstag vorgestellt und beraten wird. Möglicherweise fallen im Rahmen dieser Diskussion auch endlich ein bisschen mehr Details über ein künftiges Stadion ab.

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