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Nicht gut genug für Magdeburg

Nicht gut genug für Magdeburg
15. Spieltag: Münster gegen Magdeburg. Ernüchterung nach Abpfiff.

Langsam wird es im Abstiegskampf enger für den SC Preußen Münster. Wann immer das Team einen kleinen Schritt vorwärts macht, folgt ein Schritt zurück. Die 1:2-Heimniederlage gegen einen wahrlich nicht übermächtigen 1. FC Magdeburg war ein Schritt zurück, und er tat mit Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz auch noch richtig weh. Nur in ganz wenigen Spielphasen war der SC Preußen in der Lage, sich durchzusetzen. Das war einfach zu wenig, nicht gut genug. Es bleibt ein langer, harter Weg für den SCP, aber letztlich wird das auch niemanden überraschen.

Offensivspiel war zuletzt beim SCP im Training angesagt. Das war nötig, denn die Balance stimmte zuletzt nur selten. Ja, defensiv arbeitete das Team konzentriert und kompakt, reduzierte so die Zahl der Gegentore erheblich. Leider ging das zuletzt ebenso auf Kosten des Offensivspiels. Selten in den vergangenen Jahren erlebten die Zuschauer einen so harmlosen SC Preußen wie in dieser Saison. Das kommt natürlich nicht überraschend, es gab auch schon Saisonphasen oder Spiele, in denen sich der SCP mehr Chancen erarbeitete. Zuletzt herrschte jedoch häufig eine totale Flaute.

Mit den Trainingseindrücken im Kopf, hatte Sascha Hildmann Andras Nemeth neben Joel Grodowski beordert – aber um es vorwegzunehmen: Grodowski, zuletzt noch Drittliga-Torjäger, kommt in der 2. Bundesliga weiter nicht in Fahrt. Und Nemeth ist als Zielspieler gefragt, hält den Ball vorn, aber im Abschluss kommen dann vo ihm nur ganz wenige Impulse. Und auch sonst war das insgesamt zu wenig. Münster rückte im Ballbesitz nicht immer gut nach, verlor zudem viele, viele Bälle auch durch ungenaue Zuspiele oder im Zweikampf. Da war insgesamt nicht viel zu machen, das wirkte phasenweise schon ratlos und etwas hilflos auf dem Platz.

Dass dem SCP so ein bisschen die Ideen fehlten, daran hatte sicher auch der kurzfristige Ausfall von Sechser Jorrit Hendrix (erkrankt) einen erheblichen Anteil. Luca Bazzoli, nach längerer Pause neben Rico Preißinger in die Zentrale gerückt, musste sich auch erst wieder finden. So richtig rund lief der Motor des SCP nicht.

Dabei waren es die Preußen, die die ersten Akzente setzten – nach einem Preißinger-Freistoß wuchtete Nico Koulis den Ball am Pfosten vorbei. Das wäre mal ein Auftakt gewesen nach fünf Minuten. War es aber nicht. Magdeburg meldete sich auch im Spiel an und führte mit der ersten guten Aktion direkt: Nach einem zunächst geklärten Eckball bekam der SCP den Ball nicht nachhaltig weg vom Tor, so durfte Magdeburg ziemlich ungehindert aus dem Halbfeld flanken und Baris Atik traf per Kopf zur Führung für die Gäste. Atik, 1,69 Meter groß, setzte sich gegen Münsters lange und kopfballstarke Kerle Koulis und Frenkert durch – beide ließen links und rechts höflich Platz für den Magdeburger. Das musste man auch erst mal schaffen.

15. Spieltag: Münster gegen Magdeburg. Baris Atik jubelt mit seinem Team nach dem 1:0.

Magdeburg bekam in der Folge immer mehr und mehr Spielanteile. Am Ende ging der Gast wieder mit 60 Prozent Ballbesitz aus der Partie und das spürte man auch auf dem Feld, wo der SCP zumeist hinterher lief oder zusah, wie Magdeburg den Ball laufen ließ. So richtige Aufregerszenen produzierte der SCP nach der Gästeführung nicht, einige harmlose Abschlüsse verfehlten das Gästetor am Ende deutlich. Eingreifen musste Magdeburgs Keeper jedenfalls nicht groß.

Dennoch: Nemeths Zuspiel auf Joshua Mees landete bei Charalambos Makridis, der setzte sich links prima durch, seine Flanke nickte Mees dann ganz stark zum 1:1 ein (38.). Das war das sehnsüchtig erwartete Lebenszeichen der Preußen! Und mit diesem 1:1 ging es auch in die Pause.

15. Spieltag: Münster gegen Magdeburg: Hier trifft der SCP zum 1:1.

In der zweiten Halbzeit gehörte die erste Szene wie zuvor dem SCP: Einen Makridis-Freistoß verlängerte Koulis per Kopf über das Tor. Und dann kassierten die Adler den nächsten Tiefschlag: Erneut durfte Magdeburg ungestört eine kurze Ecke so zurechtlegen, dass die Flanke erneut in Richtung Strafraum segelte, wo diesmal Marcus Mathisen einen satten Kopfball zum 2:1 versenkte.

15. Spieltag: Münster gegen Magdeburg: Hier trifft der Gast zum 2:1.

Münster wechselte, Kyerewaa und Amenyido kamen (59.). Und Mees bekam noch eine gute Chance zum erneuten Ausgleich – doch seine Volleyabnahme nach einem Eckball landete nicht im Tor, sondern meterweit darüber. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr gelang des Magdeburg, Münster fernzuhalten von den gefährlichen Orten. Die wenigen Szenen, die der SCP noch bekam, vergab das Team etwas zu fahrlässig – so wie den Freistoß aus bester Position nach 71 Minuten, den Preißinger einfach nur in die Mauer setzte. Oder den Sololauf von Makridis über die linke Seite bis in den Strafraum – mit einem ziellosen Zuspiel ins Nirgendwo. Einfach schade, das war alles zu einfach.

Hintenraus bekam nur noch Magdeburg Chancen. Nach 84 Minuten musste es eigentlich 3:1 stehen, aber Martijn Kaars scheiterte am richtig starken Johannes Schenk. So wie nur zwei Minuten später Bryan Teixeira erneut mit einem Schuss aus spitzem Winkel. Die Preußen durften sich bei ihrem Keeper bedanken, dass es beim 1:2 blieb.

Vier Minuten Nachspielzeit schaukelte Magdeburg mit der länglichen Ausführung eines Freistoßes und einem Wechsel ganz locker runter. Für einen Punkt kam der SCP nicht mehr in Frage. Das war alles etwas ernüchternd.

Spieldaten
Münster: Schenk – ter Horst, Koulis, Frenkert, Kirkeskov (74. Fridjonsson) – Mees, Bazzoli (59. Kyerewaa), Preißinger, Makridis (78. Lorenz) – Grodowski (59. Amenyido), Nemeth
Magdeburg: Reimann – Hugonet, Mathisen, Heber – Hercher (46. Teixeira), Gnaka (46. Michel), Loric (93. Nadjombe) – El Hankouri – Atik (69. Nollenberger), Kaars, Burcu (46. Krempicki)
Tore: 0:1 Atik (12.), 1:1 Mees (38.), 1:2 Mathisen (54.)
Zuschauer: 12 422 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Max Burda (Berlin)
Gelbe Karten: Nemeth, ter Horst, Frenkert / Loric, Kaars, Michel

Spiele am 15. Spieltag
SC Paderborn 072:4 (1:2)FC Schalke 04
SV 07 Elversberg2:1 (1:1)1. FC Nürnberg
Hannover 963:2 (0:1)SSV Ulm 1846
SpVgg Greuther Fürth2:1 (1:1)Hertha BSC
1. FC Kaiserslautern3:1 (1:0)Karlsruher SC
SC Preußen Münster1:2 (1:1)1. FC Magdeburg
Fortuna Düsseldorf08.12, 13.30Eintracht Braunschweig
Hamburger SV08.12, 13.30SV Darmstadt 98
SSV Jahn Regensburg08.12, 13.301. FC Köln


15. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1SC Paderborn 071527:21627
21. FC Kaiserslautern1529:21826
3Hannover 961522:16626
4SV 07 Elversberg1527:18925
51. FC Magdeburg1524:21324
6Hamburger SV1431:201123
7Karlsruher SC1528:28023
81. FC Köln1427:22522
9Fortuna Düsseldorf1420:17322
10Hertha BSC1526:25121
11SV Darmstadt 981428:24420
121. FC Nürnberg1529:27219
13SpVgg Greuther Fürth1523:28-517
14FC Schalke 041527:31-416
15Eintracht Braunschweig1416:27-1113
16SSV Ulm 18461515:19-412
17SC Preußen Münster1516:22-612
18SSV Jahn Regensburg145:33-288

15. Spieltag: Münster gegen Magdeburg. Gästefans im vollen Auswärtsblock.

4 thoughts on “Nicht gut genug für Magdeburg

  1. So schön der Aufstieg auch war, so wird der Ausflug in die zweite Liga wohl ein einmaliges Erlebnis sein. Fehler wurden schon am Anfang der Saison gemacht, wo man Spieler holte die zwar schon zweite Bundesliga gespielt haben aber dort in ihren Vereinen keine Rolle mehr spielten. Was mich aber am meisten nervt ist, das vom Vorstand oder auch von Sportdirektor Ole Kittner keine klare Aussage zum Beispiel bei SKY vor einem Spiel zur sportlichen Situation kommt. „Wird insgeheim schon der Abstieg einkalkuliert?“ Sollte es denn so sein, was ich nicht hoffe, bleiben uns hoffentlich die Derbys gegen RWE, OS, und Bi in Liga 3 erhalten.

  2. Ich habe auch das Gefühl, dass der Verein nicht wirklich am Klassenerhalt interessiert ist. Wenn doch, so hoffe ich das Ole Kittner soviel Rückgrat zeigt um auch mal über unseren „selbstverliebten Selbstdarsteller ( Trainer-Schauspieler )“ Sasha Hildmann nachdenkt. Mit SH. werden wir die Klasse definitiv nicht halten.

  3. Was mir auf den Keks geht ist das keine Weiterentwicklung in der Mannschaft zu sehen ist. Und das hängt auch mit dem Trainer zusammen der muss sich auch hinterfragen z.b.gegen Köln so über den Schiri zu jammern das sind nur Alibis für die limitierten Spieler.

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