Nicht gut genug für Magdeburg
Langsam wird es im Abstiegskampf enger für den SC Preußen Münster. Wann immer das Team einen kleinen Schritt vorwärts macht, folgt ein Schritt zurück. Die 1:2-Heimniederlage gegen einen wahrlich nicht übermächtigen 1. FC Magdeburg war ein Schritt zurück, und er tat mit Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz auch noch richtig weh. Nur in ganz wenigen Spielphasen war der SC Preußen in der Lage, sich durchzusetzen. Das war einfach zu wenig, nicht gut genug. Es bleibt ein langer, harter Weg für den SCP, aber letztlich wird das auch niemanden überraschen.
Offensivspiel war zuletzt beim SCP im Training angesagt. Das war nötig, denn die Balance stimmte zuletzt nur selten. Ja, defensiv arbeitete das Team konzentriert und kompakt, reduzierte so die Zahl der Gegentore erheblich. Leider ging das zuletzt ebenso auf Kosten des Offensivspiels. Selten in den vergangenen Jahren erlebten die Zuschauer einen so harmlosen SC Preußen wie in dieser Saison. Das kommt natürlich nicht überraschend, es gab auch schon Saisonphasen oder Spiele, in denen sich der SCP mehr Chancen erarbeitete. Zuletzt herrschte jedoch häufig eine totale Flaute.
Mit den Trainingseindrücken im Kopf, hatte Sascha Hildmann Andras Nemeth neben Joel Grodowski beordert – aber um es vorwegzunehmen: Grodowski, zuletzt noch Drittliga-Torjäger, kommt in der 2. Bundesliga weiter nicht in Fahrt. Und Nemeth ist als Zielspieler gefragt, hält den Ball vorn, aber im Abschluss kommen dann vo ihm nur ganz wenige Impulse. Und auch sonst war das insgesamt zu wenig. Münster rückte im Ballbesitz nicht immer gut nach, verlor zudem viele, viele Bälle auch durch ungenaue Zuspiele oder im Zweikampf. Da war insgesamt nicht viel zu machen, das wirkte phasenweise schon ratlos und etwas hilflos auf dem Platz.
Dass dem SCP so ein bisschen die Ideen fehlten, daran hatte sicher auch der kurzfristige Ausfall von Sechser Jorrit Hendrix (erkrankt) einen erheblichen Anteil. Luca Bazzoli, nach längerer Pause neben Rico Preißinger in die Zentrale gerückt, musste sich auch erst wieder finden. So richtig rund lief der Motor des SCP nicht.
Dabei waren es die Preußen, die die ersten Akzente setzten – nach einem Preißinger-Freistoß wuchtete Nico Koulis den Ball am Pfosten vorbei. Das wäre mal ein Auftakt gewesen nach fünf Minuten. War es aber nicht. Magdeburg meldete sich auch im Spiel an und führte mit der ersten guten Aktion direkt: Nach einem zunächst geklärten Eckball bekam der SCP den Ball nicht nachhaltig weg vom Tor, so durfte Magdeburg ziemlich ungehindert aus dem Halbfeld flanken und Baris Atik traf per Kopf zur Führung für die Gäste. Atik, 1,69 Meter groß, setzte sich gegen Münsters lange und kopfballstarke Kerle Koulis und Frenkert durch – beide ließen links und rechts höflich Platz für den Magdeburger. Das musste man auch erst mal schaffen.
Magdeburg bekam in der Folge immer mehr und mehr Spielanteile. Am Ende ging der Gast wieder mit 60 Prozent Ballbesitz aus der Partie und das spürte man auch auf dem Feld, wo der SCP zumeist hinterher lief oder zusah, wie Magdeburg den Ball laufen ließ. So richtige Aufregerszenen produzierte der SCP nach der Gästeführung nicht, einige harmlose Abschlüsse verfehlten das Gästetor am Ende deutlich. Eingreifen musste Magdeburgs Keeper jedenfalls nicht groß.
Dennoch: Nemeths Zuspiel auf Joshua Mees landete bei Charalambos Makridis, der setzte sich links prima durch, seine Flanke nickte Mees dann ganz stark zum 1:1 ein (38.). Das war das sehnsüchtig erwartete Lebenszeichen der Preußen! Und mit diesem 1:1 ging es auch in die Pause.
In der zweiten Halbzeit gehörte die erste Szene wie zuvor dem SCP: Einen Makridis-Freistoß verlängerte Koulis per Kopf über das Tor. Und dann kassierten die Adler den nächsten Tiefschlag: Erneut durfte Magdeburg ungestört eine kurze Ecke so zurechtlegen, dass die Flanke erneut in Richtung Strafraum segelte, wo diesmal Marcus Mathisen einen satten Kopfball zum 2:1 versenkte.
Münster wechselte, Kyerewaa und Amenyido kamen (59.). Und Mees bekam noch eine gute Chance zum erneuten Ausgleich – doch seine Volleyabnahme nach einem Eckball landete nicht im Tor, sondern meterweit darüber. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr gelang des Magdeburg, Münster fernzuhalten von den gefährlichen Orten. Die wenigen Szenen, die der SCP noch bekam, vergab das Team etwas zu fahrlässig – so wie den Freistoß aus bester Position nach 71 Minuten, den Preißinger einfach nur in die Mauer setzte. Oder den Sololauf von Makridis über die linke Seite bis in den Strafraum – mit einem ziellosen Zuspiel ins Nirgendwo. Einfach schade, das war alles zu einfach.
Hintenraus bekam nur noch Magdeburg Chancen. Nach 84 Minuten musste es eigentlich 3:1 stehen, aber Martijn Kaars scheiterte am richtig starken Johannes Schenk. So wie nur zwei Minuten später Bryan Teixeira erneut mit einem Schuss aus spitzem Winkel. Die Preußen durften sich bei ihrem Keeper bedanken, dass es beim 1:2 blieb.
Vier Minuten Nachspielzeit schaukelte Magdeburg mit der länglichen Ausführung eines Freistoßes und einem Wechsel ganz locker runter. Für einen Punkt kam der SCP nicht mehr in Frage. Das war alles etwas ernüchternd.
Spieldaten
Münster: Schenk – ter Horst, Koulis, Frenkert, Kirkeskov (74. Fridjonsson) – Mees, Bazzoli (59. Kyerewaa), Preißinger, Makridis (78. Lorenz) – Grodowski (59. Amenyido), Nemeth
Magdeburg: Reimann – Hugonet, Mathisen, Heber – Hercher (46. Teixeira), Gnaka (46. Michel), Loric (93. Nadjombe) – El Hankouri – Atik (69. Nollenberger), Kaars, Burcu (46. Krempicki)
Tore: 0:1 Atik (12.), 1:1 Mees (38.), 1:2 Mathisen (54.)
Zuschauer: 12 422 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Max Burda (Berlin)
Gelbe Karten: Nemeth, ter Horst, Frenkert / Loric, Kaars, Michel
Spiele am 15. Spieltag | ||
SC Paderborn 07 | 2:4 (1:2) | FC Schalke 04 |
SV 07 Elversberg | 2:1 (1:1) | 1. FC Nürnberg |
Hannover 96 | 3:2 (0:1) | SSV Ulm 1846 |
SpVgg Greuther Fürth | 2:1 (1:1) | Hertha BSC |
1. FC Kaiserslautern | 3:1 (1:0) | Karlsruher SC |
SC Preußen Münster | 1:2 (1:1) | 1. FC Magdeburg |
Fortuna Düsseldorf | 08.12, 13.30 | Eintracht Braunschweig |
Hamburger SV | 08.12, 13.30 | SV Darmstadt 98 |
SSV Jahn Regensburg | 08.12, 13.30 | 1. FC Köln |
15. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Paderborn 07 | 15 | 27:21 | 6 | 27 |
2 | 1. FC Kaiserslautern | 15 | 29:21 | 8 | 26 |
3 | Hannover 96 | 15 | 22:16 | 6 | 26 |
4 | SV 07 Elversberg | 15 | 27:18 | 9 | 25 |
5 | 1. FC Magdeburg | 15 | 24:21 | 3 | 24 |
6 | Hamburger SV | 14 | 31:20 | 11 | 23 |
7 | Karlsruher SC | 15 | 28:28 | 0 | 23 |
8 | 1. FC Köln | 14 | 27:22 | 5 | 22 |
9 | Fortuna Düsseldorf | 14 | 20:17 | 3 | 22 |
10 | Hertha BSC | 15 | 26:25 | 1 | 21 |
11 | SV Darmstadt 98 | 14 | 28:24 | 4 | 20 |
12 | 1. FC Nürnberg | 15 | 29:27 | 2 | 19 |
13 | SpVgg Greuther Fürth | 15 | 23:28 | -5 | 17 |
14 | FC Schalke 04 | 15 | 27:31 | -4 | 16 |
15 | Eintracht Braunschweig | 14 | 16:27 | -11 | 13 |
16 | SSV Ulm 1846 | 15 | 15:19 | -4 | 12 |
17 | SC Preußen Münster | 15 | 16:22 | -6 | 12 |
18 | SSV Jahn Regensburg | 14 | 5:33 | -28 | 8 |
So schön der Aufstieg auch war, so wird der Ausflug in die zweite Liga wohl ein einmaliges Erlebnis sein. Fehler wurden schon am Anfang der Saison gemacht, wo man Spieler holte die zwar schon zweite Bundesliga gespielt haben aber dort in ihren Vereinen keine Rolle mehr spielten. Was mich aber am meisten nervt ist, das vom Vorstand oder auch von Sportdirektor Ole Kittner keine klare Aussage zum Beispiel bei SKY vor einem Spiel zur sportlichen Situation kommt. „Wird insgeheim schon der Abstieg einkalkuliert?“ Sollte es denn so sein, was ich nicht hoffe, bleiben uns hoffentlich die Derbys gegen RWE, OS, und Bi in Liga 3 erhalten.
Ich habe auch das Gefühl, dass der Verein nicht wirklich am Klassenerhalt interessiert ist. Wenn doch, so hoffe ich das Ole Kittner soviel Rückgrat zeigt um auch mal über unseren „selbstverliebten Selbstdarsteller ( Trainer-Schauspieler )“ Sasha Hildmann nachdenkt. Mit SH. werden wir die Klasse definitiv nicht halten.
Sehe ich anders. Und ich bin nicht ganz unglücklich, dass das im Verein auch so gesehen wird.
Was mir auf den Keks geht ist das keine Weiterentwicklung in der Mannschaft zu sehen ist. Und das hängt auch mit dem Trainer zusammen der muss sich auch hinterfragen z.b.gegen Köln so über den Schiri zu jammern das sind nur Alibis für die limitierten Spieler.