Preußen Münster ohne fünf gegen Regensburg
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Schon früh nach der letzten Niederlage in Paderborn ging der Blick beim SC Preußen Münster in Richtung Regensburg. Das so wichtige Spiel gegen den direkten Konkurrenten SSV Jahn wird nicht die Entscheidung sein im Kampf um den Klassenerhalt. Aber natürlich muss man nicht drumherumreden: Sowohl für Regensburg wie für Münster ist es eine dieser Partien, in denen man eigentlich zwingend punkten muss.
Der SC Preußen hatte zuletzt das Spielplan-Pech, in kurzer Folge gegen die Topteams antreten zu müssen. HSV, Kaiserslautern, Paderborn, Tabellenplätze 2, 4 und 5. Das ist (derzeit) nicht das Leistungsniveau des SCP, so ehrlich muss man sein. Die gute Nachricht ist, dass sich der SCP in allen drei Partien leidlich gut verkauft hatte und zumindest streckenweise mitgehalten hatte. Das wird auf Sicht helfen, wenngleich eher in den Partien, die zur Kragenweite der Preußen passen.
Aber „auf Sicht“, das bedeutet: Es sind eben auch nur noch zwölf Saisonspiele, die gehen vorüber wie nichts. Mit Blick auf die Spiele vom vergangenen Wochenende bekam der SCP auch die Quittung für drei Niederlagen in Serie präsentiert: Braunschweig gewann gegen weiterhin enttäuschende Darmstädter und schob sich am SCP vorbei. Glück hatten die Preußen dagegen, dass auch Ulm sein Spiel in Nürnberg spät verlor.
Der Wackel-HSV dagegen kam beim Schlusslicht Regensburg nicht über ein 1:1 hinaus, erst Davie Selke rettete den HSV per Elfmeter. Die Preußen rutschten dennoch auf den Relegationsplatz 16 ab. Hertha auf Platz 14 ist fünf Punkte entfernt – und die Hertha kam zum Auftakt des 23. Spieltags auch nicht über ein 0:0 gegen Nürnberg hinaus.
Fans weiter stabil
Und auch deswegen wird den Duellen gegen die direkten Konkurrenten eine besondere Bedeutung zukommen – da kann das Trainerteam noch so oft abwiegeln und auf den Marathon Abstiegskampf verweisen. Während die üblichen Facebook-Gruppen langsam „kritisch“ werden (um die dort teilweise beleidigenden und herablassenden Kommentare mal freundlich zu formulieren), ist die Stimmung bei denen, die live im Stadion sind oder auswärts dabei sind, nach wie vor ungebrochen stabil: Niederlagen nerven, sicher. Aber das Gefühl, „alle zusammen für Preußen Münster“ wirkt nach wie vor ungebrochen fest. Das ist vielleicht sogar eine der wichtigsten Erkenntnisse: Stress von außen ist im Abstiegskampf nicht gefragt und es gibt ihn auch nicht.
Die Mannschaft muss wissen, dass ihnen die Fans nicht von der Stange gehen – und wer auch in Paderborn wieder sah, wie energisch die Kurve ihren Zusammenhalt formulierte, ahnt, dass die Probleme nicht in der Kurve entstehen werden. Darauf hatte auch Trainer Sascha Hildmann schon vor der Saison gehofft. Dass der SCP sportlich der 2. Bundesliga nur bedingt und in Phasen gewachsen ist, konnte man ahnen. Und das Versprechen, im Abstiegskampf mitzuziehen, hält der Anhang. Wer weiß, wofür das am Ende noch gut sein kann.
Personell knapp gegen Regensburg
Gegen den SSV Jahn muss der SCP ohne fünf Spieler auskommen. Neben den gesperrten Torge Paetow, Joshua Mees und Mikkel Kirkeskov fällt András Neméth weiterhin mit Mittelhandbruch aus und nun meldete sich auch Charalambos Makridis verletzt ab. Das bringt ein paar Probleme mit sich – Spieler wie Thorben Deters, der zuletzt wochenlang außen vor war, müssen jetzt zur Stelle sein. Vielleicht bekommt auch Marc Lorenz einen Startelfplatz, wobei dessen Stärken vorrangig als Einwechsler in der Schlussphase liegen.
Wie knapp es ist, zeigt auch die Berufung von Oberliga-Torjäger Luca Steinfeldt in den Kader. Steinfeldt kommt auf 17 Tore in 18 Spielen, stand auch in der Saison 2017/2018 in zwei Drittligaspielen mal auf dem Platz für die erste Mannschaft. Als Strafraumstürmer kann er dem SCP im Fall der Fälle helfen.
Malik Batmaz wird trotz „Bewerbung“ in der „BILD“ nicht im Kader stehen – so war es am Freitag zu hören. Der lange verletzte Stürmer ist zwar wieder voll im Training, doch nach monatelanger Pause will Hildmann nichts überstürzen. Vielleicht kann Batmaz im Herbst und zum Saisonfinale hin noch eine wichtige Rolle spielen. Gleiches gilt für Sebastian Mrowca, der ebenfalls noch nicht fit genug ist für den Kader.
Spiele am 23. Spieltag | ||
Hamburger SV | 3:0 (1:0) | 1. FC Kaiserslautern |
Hertha BSC | 0:0 (0:0) | 1. FC Nürnberg |
Karlsruher SC | 22.02, 13.00 | 1. FC Magdeburg |
SSV Ulm 1846 | 22.02, 13.00 | SV 07 Elversberg |
SC Preußen Münster | 22.02, 13.00 | SSV Jahn Regensburg |
Hannover 96 | 22.02, 20.30 | SC Paderborn 07 |
1. FC Köln | 23.02, 13.30 | Fortuna Düsseldorf |
SV Darmstadt 98 | 23.02, 13.30 | FC Schalke 04 |
SpVgg Greuther Fürth | 23.02, 13.30 | Eintracht Braunschweig |
23. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Hamburger SV | 23 | 51:29 | 22 | 42 |
2 | 1. FC Köln | 22 | 36:28 | 8 | 40 |
3 | 1. FC Kaiserslautern | 23 | 39:34 | 5 | 39 |
4 | 1. FC Magdeburg | 22 | 47:33 | 14 | 38 |
5 | Fortuna Düsseldorf | 22 | 39:31 | 8 | 37 |
6 | SC Paderborn 07 | 22 | 36:28 | 8 | 37 |
7 | SV 07 Elversberg | 22 | 40:30 | 10 | 35 |
8 | 1. FC Nürnberg | 23 | 41:37 | 4 | 35 |
9 | Hannover 96 | 22 | 28:22 | 6 | 34 |
10 | Karlsruher SC | 22 | 40:42 | -2 | 30 |
11 | FC Schalke 04 | 22 | 39:41 | -2 | 27 |
12 | Hertha BSC | 23 | 32:36 | -4 | 26 |
13 | SpVgg Greuther Fürth | 22 | 31:43 | -12 | 26 |
14 | SV Darmstadt 98 | 22 | 38:37 | 1 | 25 |
15 | Eintracht Braunschweig | 22 | 21:39 | -18 | 21 |
16 | SC Preußen Münster | 22 | 24:32 | -8 | 20 |
17 | SSV Ulm 1846 | 22 | 24:30 | -6 | 17 |
18 | SSV Jahn Regensburg | 22 | 14:48 | -34 | 15 |