Leistungszentrum nimmt Formen an

In der Westkurve wird gebaut, aber auch am Trainingsplatz hinter der heutigen Haupttribüne: Dort wurden zuletzt Container aufgestellt, die dem künftigen Leistungszentrum des SC Preußen Münster eine Heimat bieten sollen. Auch personell bereitet sich der SCP auf die neuen Aufgaben und Strukturen vor.
Doch zunächst die Container: Geliefert hat sie das Unternehmen ELA Container aus Haren (Ems), das auch im Sponsorenpool des SCP aktiv ist. Rund 320 Quadratmeter Fläche stehen künftig auf zwei Etagen in den 20 Containern zur Verfügung – untergebracht darin sind Aufenthalts- und Besprechungsräume, ein Arzt- und Physioraum, ein Athletikbereich sowie Büros.
Diese Flächen sind verpflichtend vorgeschrieben für die Anerkennung als Leistungszentrum, das zum 1. Juli offiziell seine Arbeit aufnehmen soll. Auch hier war der Zweitliga-Aufstieg Motor des Handelns, denn eigentlich war der SCP nicht darauf vorbereitet, so schnell fertig zu sein.

Um das alles pünktlich umzusetzen, geht der SCP in Vorleistung und stemmt rund 800.000 Euro Kosten zunächst aus eigener Tasche. Im Sinne der Nachhaltigkeit erhält der Bau auch 64 PV-Module, die letztlich bis zu 70 Prozent des Energiebedarfs selbst decken können.
Es gehört ein bisschen zur Natur der Dinge, dass das Containerdorf nun eben so aussieht: wie ein Containerdorf. Zwar plane der SCP, die Fassade noch etwas aufzuhübschen, aber am Ende bleibt es auf absehbare Zeit unverkennbar ein optisches Provisorium. Innen allerdings soll nur wenig an Container erinnern – mit vernünftigen Böden, Schallschutz und einem Athletikbereich im Preußen-Look wird die Anlage hier vernünftige Rahmenbedingungen bieten.
Wichtiger als die Optik ist am Ende auch, dass der SCP endlich ein Werkzeug an die Hand bekommt, um seine Nachwuchsabteilung zu professionalisieren und damit eine aktivere Rolle einzunehmen.
Personelle Weichenstellungen
Dafür hat der SC Preußen personelle Weichen gestellt. Die sportliche Verantwortung für das künftige Leistungszentrum liegt bei Janis Hohenhövel. Gemeinsam mit Sören Weinfurtner als LZ-Leiter und Max Siebert in der administrativen Leitung bildet er die Leitungsebene des Preußen-Nachwuchses. Die weitere Verantwortung der einzelnen Teams und Bereiche fußt insgesamt auf vielen Schultern. Dabei behalte der SCP seine Struktur, dass die Jahrgänge in drei Gruppen unterteilt und diese jeweils von Koordinatoren zielgerichtet begleitet sowie verantwortet werden, im Grundsatz bei, nehme aber kleinere strukturelle Optimierungen vor. So bilden in Zukunft die U12 bis U15 den Aufbaubereich, die U16 und U17 den Leistungsbereich und die U19 und U23 den Übergangsbereich, wie der SCP mitteilt.
Eine Doppelfunktion in der Organisation übernimmt Tommy Indlekofer: Zum einen koordiniert er den Aufbaubereich, also die Altersklassen U12 bis U15. In dieser Rolle ist er für die grundlegende fußballerische Ausbildung der jungen Talente verantwortlich und stellt sicher, dass die Trainingsmethoden und -inhalte altersgerecht und zukunftsorientiert gestaltet sind. Zum anderen wird Indlekofer als pädagogischer Leiter im LZ tätig sein.
Dennis Schunke, bisher in der Rolle des LZ-Planers tätig, vollzieht einen Wechsel in seiner Funktion: Er wird künftig als Koordinator des Leistungsbereichs agieren, der die Altersklassen U16 und U17 umfasst. Seine Aufgabe wird es sein, die Trainingsintensität und -qualität weiter zu steigern und gleichzeitig die Trainer gezielt zu fördern und zu begleiten.


Der Übergangsbereich von U19 und U23, der als Brücke zwischen Jugend- und Profimannschaft fungiert, wird in Personalunion von der sportlichen Leitung Janis Hohenhövel koordiniert.
Weitere wichtige Leitungspositionen werden von Dominik Krüßmann im Bereich „Performance“ und Jonathan Mellwig für die Ausbildung der Torhüter besetzt. Neu im Team sind zwei Kolleginnen für die Sportpsychologie: Birte Brinkmöller als Hauptansprechpartnerin und Kristina Hopp. In enger Zusammenarbeit werden sie die sportpsychologischen Aspekte in der Talentbegleitung etablieren. Lea Körholz wird für die physiotherapeutische Betreuung verantwortlich sein, während Tobi Gienger als Experte für Rehabilitation und Aufbautraining die Spieler bei ihrer Rückkehr auf den Platz unterstützen wird.
LZ-Leiter Sören Weinfurtner freut sich auf die breite Aufstellung des Teams: „Die modernen Anforderungen an eine professionelle Talentbegleitung erfordern ein breites Spektrum an Kompetenzen, die den Weg der Spieler zum Ziel Profifußball sinnvoll unterstützen. Wir sind froh, dass wir hierfür echte Experten gewinnen und sie für die gemeinsame Talentbegleitung beim SC Preußen begeistern konnten.“