2:0-Heimsieg: Preußen Münster kocht den Wuppertaler SV ab
Es war nicht schön, es war nicht übermäßig aufregend, aber es war am Ende souverän. Der SC Preußen Münster bleibt in der Rückrunde ein absolutes Topteam. Das 2:0 im Nachholspiel gegen den Wuppertaler SV war der siebte Sieg im neunten Spiel. Und Wuppertals Aufschwung fand in Münster an diesem Abend ein jähes Ende.
Artikelbild: Torschütze Gerrit Wegkamp cool nach seinem 1:0.
Die Preußen waren wieder zur Viererkette zurückgekehrt, Joshua Holtby rückte wieder in die Zentrale, Niklas Heidemann in die letzte Reihe, so startete der SCP bei wunderbar frühlingshaften Bedingungen, aber auf schwerem Boden in die Partie.
Die Anfangsphase zeigte schon auf, wohin die Reise gehen würde. Beide Teams störten früh, rückten sich gegenseitig auf die Pelle, in den ersten Minuten sogar mit Vorteilen für den WSV. Jonas Erwig-Drüppel setzte den ersten Torschuss des Spiels an, aber das war überhaupt kein Problem für Max Schulze Niehues im Preußentor. Doch der SCP schaute sich die Gäste dann schnell aus – und wurde prompt gefährlicher.
Langlitz‘ guter Einsatz rechts sorgte für eine gute Szene, weil am Ende Gerrit Wegkamp am Elfmeterpunkt nur knapp über den Ball rutschte. Das hätte schon gefährlich werden können.
Dann war Joel Grodowski zweimal mit Tempo auf seiner Seite durch, beim ersten Mal fand er Alexander Langlitz (dessen Abschluss gerade noch so weggeblockt wurde), beim zweiten Mal schloss er selbst ab und traf dabei nur das Außennetz. Das war alles noch vor der 12. Minute.
Und Wuppertal? Ex-Preuße Marco Königs brachte einen Kullerbach Richtung Preußentor unter. Das war alles andere als furchteinflößend. Wenn es ansatzweise spannend wurde, dann nur mit Preußen-Beteiligung und in der Wuppertaler Hälfte. Die 17. Minute war handfester Beleg dafür: Weil Wuppertal im Strafraum unzulässig klärte, pfiff Schiri Timo Gansloweit sofort Elfmeter, den erneut Gerrit Wegkamp verwandelte. Zwar ahnte Sebastian Patzler die Ecke, aber der Elfer war zu scharf geschossen. Die Führung für den SCP ging auch in Ordnung.
Wie gesagt: Die Gäste agierten mit Einsatz, sicher, aber völlig ideenlos am Strafraum. Beleg? Der Freistoß aus fast zentraler Position und bester Entfernung nach 20 Minuten landete direkt in den Armen von Schulze Niehues, der sich dafür kaum bewegen musste. Schwach gemacht von Tjorben Uphoff, dem der Ex-Preuße Kevin Rodrigues Pires (eigentlich auch kaum zu sehen) auflegte.
Es folgte eine eher uninteressante Spielphase mit viel Hektik, fehlerhafte Zuspielen. Eine Partie zwischen den „Boxen“, zweikampfbetont, wenig ergiebig. Bemerkenswert wurde es nur, weil sich Gerrit Wegkamp nach 29 Minuten in einen Angriff der Gäste stellte und sich dabei etwas am Oberschenkel zerrte. Zwei Minuten versuchte er es, dann musste er vom Feld. Für ihn kam Osman Atilgan ins Spiel, Langlitz rückte in die Spitze, Atilgan und Grodowski übernahmen die beiden Seiten rechts und links. Und für Wegkamp geht es am Donnerstag erst einmal ins MRT. Erste Untersuchungen deuteten aber nicht auf eine größere Verletzung hin, abwarten.
Mit der Führung ging es auch in die Pause.
Wuppertal wollte natürlich den Ausgleich, das brachte hier und dort mehr Räume für den SC Preußen. Gut zu sehen nach 48 Minuten, als Grodowski einmal mehr den Turbo anwarf und fast von der Torauslinie einen Tunnel bei Patzler ansetzen wollte, den der Torwart aber nicht freigab. Besser lief es wenige Minuten später: Einwurf Münster, Holtby per Kopf auf Langlitz, der behielt frei vor Patzler die Ruhe und traf zum 2:0. Sein 9. Saisontor, nachdem ihm der DFB den Treffer in Lotte nachträglich „aberkannt“ hatte. Das passte alles perfekt in den Matchplan, denn aufs zweite Tor wollte der SCP unbedingt gehen.
Wuppertal warf alles nach vorn, wollte natürlich noch etwas retten. Weil Kevin Pytlik aber binnen weniger Minuten zweimal rustikal zu Werke ging, durfte er nach 61 Minuten mit Gelb-Rot vom Feld. In Unterzahl wurde es nicht einfacher, auch wenn sich der WSV nun in der Preußen-Hälfte austoben durfte. Wuppertals durchaus „kommunikativer“ Torwart (er kommentierte das Spiel über 90 Minuten ununterbrochen mit) befand, dass die Gäste ja nun so viel Ballbesitz hätten wie in den 61 Minuten zuvor – nur war das eben völlig wertlos und Ballbesitz für die Galerie. Denn Chancen? Nein, nix, nada. Vielleicht ein Friedenspreis für Wuppertal, aber eben undotiert.
Die einzige Szene der Gäste? Ein völlig harmloser Torschuss von Maleo Aramburu in die Arme von Schulze Niehues. Das gab Münster die Chance zu Wechseln. Okan Erdogan kam für den wieder unglaublich starken Dennis Daube, Dominik Klann für den starken Nicolai Remberg, später durfte sogar Deniz Bindemann seine ersten Minuten in der Regionalliga bestreiten.
Die letzten Minuten waren dann eher die Grodowski-Show. Wütend suchte der Stürmer jede Chance, einen Torschuss anzusetzen. Einmal hätte er wohl besser auf Bindemann abgelegt, aber gleich dreimal in Folge zog er aus der Distanz ab – immer knapp am Tor vorbei. Sein Tor liegt in der Luft, aber noch muss er warten.
Nach 90 Minuten war dann ohne jede zusätzliche Sekunde Schluss, viel Anlass gab es auch nicht zum Nachspielen. Mit nun 57 Punkten bleibt der SCP RW Essen zumindest auf der Pelle und in der Rückrunde das Team der Stunde.
31. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Borussia Dortmund II | 29 | 73:21 | 52 | 68 |
2 | RW Essen | 28 | 56:19 | 37 | 61 |
3 | SC Preußen Münster | 29 | 44:24 | 20 | 57 |
4 | Fortuna Köln | 30 | 52:35 | 17 | 52 |
5 | Fortuna Düsseldorf II | 28 | 53:28 | 25 | 49 |
6 | RW Oberhausen | 30 | 48:37 | 11 | 46 |
7 | SV Rödinghausen | 30 | 38:31 | 7 | 45 |
8 | 1. FC Köln II | 29 | 49:39 | 10 | 44 |
9 | Borussia Mönchengladbach II | 29 | 39:42 | -3 | 39 |
10 | SV Straelen | 29 | 33:39 | -6 | 39 |
11 | SC Wiedenbrück | 29 | 37:37 | 0 | 38 |
12 | FC Schalke 04 II | 30 | 35:37 | -2 | 38 |
13 | Alemannia Aachen | 30 | 27:33 | -6 | 37 |
14 | Wuppertaler SV | 28 | 32:44 | -12 | 35 |
15 | FC Wegberg-Beeck | 29 | 27:43 | -16 | 30 |
16 | VfB Homberg | 30 | 29:50 | -21 | 30 |
17 | Sportfreunde Lotte | 29 | 29:54 | -25 | 28 |
18 | SV Lippstadt 08 | 28 | 28:44 | -16 | 26 |
19 | SV Bergisch Gladbach 09 | 30 | 27:52 | -25 | 25 |
20 | Bonner SC | 29 | 27:53 | -26 | 21 |
21 | RW Ahlen | 29 | 31:52 | -21 | 20 |