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Voll in der (Ergebnis-)Krise: Preußen Münster verliert auch in Oberhausen

Die Winterzeit ist angebrochen und wie so oft steht der SC Preußen Münster dicht am kokelnden Weihnachtsbaum. Das Bild übersetzt im Sport: Der SC Preußen hat sein Auswärtsspiel bei RW Oberhausen mit 0:2 verloren und rutscht immer tiefer ins Mittelfeld ab. Es war die dritte Niederlage im vierten Spiel und in diesen vier Spielen traf der SCP nur einmal selbst.

Das Nahziel für den SC Preußen Münster muss sein, sich halbwegs ordentlich in die Winterpause zu retten, um dann… nun ja, was denn eigentlich?

Sicher ist: In Oberhausen lief erneut einiges gegen den SC Preußen, leider auch er selbst. Dazu gleich.

Trainer Sascha Hildmann wechselte auf vier Positionen, teilweise nicht freiwillig. Kurz vor der Partie musste Joel Grodowski (Hüftprellung) passen, auch Jules Schwadorf fällt schon wieder aus. Dazu wurde Okan Erdogan sogar komplett aus dem Spieltagskader geworfen, was man nur als Zeichen werten kann und Gianluca Przondziono saß auf der Bank.

Dafür kam, wie angekündigt, Roshon van Eijma zu seinem ersten Spiel und übernahme später eine tragische Rolle. Marcel Hoffmeier rückte wieder in die Startelf, dazu kamen auch Nicolai Remberg und Ousman Touray zu Startelf-Einsätzen. In ungewohntem schwarz-roten Dress lief der SCP so im Stadion Niederrhein auf.

Benedikt Zahn im Zweikampf.

Der teilweise umgebaute SCP tat sich aber auch direkt schwer. Oberhausen bekam durch Sven Kreyer den ersten Torschuss, der aber das Tor der Preußen noch etwas verfehlte. Münster erschien gar nicht auf der Bühne in dieser Anfangsphase.

Es dauerte tatsächlich eine Viertelstunde, ehe der SCP erstmals so etwas wie Gefahr versprühte. Über Heidemann und Touray landete der Ball am Ende vor den Füßen von Nicolai Remberg, dessen Schuss aus 11 Metern zentral in den Armen von Robin Benz landete. Da wäre durchaus etwas mehr drin gewesen.

Weitere fünf Minuten später setzte Alexander Langlitz einen Kopfball an, aber zu ungenau aus guter Position.

Interessanterweise wirkte Oberhausen auf dem Platz präsenter, aber nach Chancen war der SCP, wenngleich hauchfein, im Vorteil. Erst nach einer halben Stunde war RWO wieder sichtbar: Da verpasste Shin Terada knapp.

Mit dem 0:0 ging es nach einer weitgehend ereignisarmen Halbzeit in die Pause.

Aus der kam der SCP mit einem Wechsel: Für Touray kam Angreifer Osman Atilgan ins Spiel. Und mit der ersten Aktion meldete der SCP so etwas wie vorsichtige Ansprüche an – allerdings per Ausrufezeichen. Ein abgefälschter Atilgan-Schuss brachte eine Ecke ein, die dann Preußens Debütant Roshon van Eijma an die Latte wuchtete! Das war die eine große Chance zur Führung, die zweite des Spiels nach Rembergs Schuss.

Kaum hatte sich RWO von van Eijmas Lattenball erholt, da brannte im Strafraum der Gastgeber schon wieder die Luft: Diesmal kam Remberg im Geknubbel vor dem Fünfmeterraum nicht frei zum Abschluss. Eine Chance per Definition war das nicht, aber allemal gefährlich.

Von da an lief allerdings einiges gegen den SCP. Dominik Klann produzierte einen unglaublich schlechten Ball, der Oberhausen direkt in die Beine spielte. Van Eijma musste hinterher, brachte den Gegenspieler zu Fall – und Schiri Martin Tietze zückte sofort Rot wegen einer Notbremse. Das brachte den SCP auf die Palme, weil auch Simon Scherder zumindest noch in der Nähe war. Dennoch: Die Karte ging deutlich eher in Ordnung als nicht. Und die Premiere des Niederländers endete mit der dümmstmöglichen Szene. Nach Abfiff wollte er die Niederlage auf seine Kappe nehmen, was allerdings der Trainer wie auch Mitspieler gar nicht erst annahmen. Van Eijma musste ausbügeln, was Klann ihm eingebrockt hatte.

Bitterer Abgang für Roshon van Eijma.

In Unterzahl wurde die Sache anstrengend, weil nun Oberhausen auch deutlich besser im Spiel war als der SCP selbst zuletzt in einer ähnlichen Situation. Die Preußen reagierten, brachten Joshua Holtby für das Mittelfeld, dafür rückte dann Marcel Hoffmeier etwas weiter zurück. Weichen musste Benedikt Zahn als Offensivspieler.

Trotzdem: Weil RWO jetzt die Offfensive suchte, bekam der SCP dann und wann Platz. So wie nach 60 Minuten, als Alexander mit viel Raum über rechts seinen Sololauf von der Mittellinie startete und am Ende von halbrechts im Strafraum noch den Torschuss ansetzte – aber eben auch über das Tor.

Auf der Gegenseite senkte sich ein Kopfball von Shaibou Oubeyapwa über das Tor der Preußen hinweg. Es deutete sich aber an, dass es für den SCP schwer werden würde. Scherder rettete gerade noch vor der Linie, das war schon eine Warnung.

Und dann war es passiert. Ein Querpass von Nils Winter in die Mitte, dort traf dann der eingewechselte Raphael Steinmetz zur Führung (68.). Das Tor war Gift für Moral und das Preußenspiel. Denn die Überzeugung, hier etwas zu gewinnen, schien nicht mehr ausgeprägt zu sein.

Oberhausen setzte nach: Jerome Propheter beendete eine kleine Serie von Abschlüssen, wenngleich ohne Torerfolg.

Jubel nach dem 1:0.

Besser, aus Sicht der Gastgeber, versteht sich, machte es Tanju Öztürk. Sein Treffer zum 2:0 beendete alle Hoffnung der Preußen. Das war nach 77. Minuten. Münster hatte da gerade noch seinen Stürmer William Moeller reingeworfen (für Klann), aber das war leider auch eher ein Wechsel für die Statistik, denn Moeller hatte mit dem Spiel überhaupt nichts mehr zu tun. Das lag allerdings weniger am Stürmer, sondern daran, dass überhaupt kein strukturiertes Spiel mehr zu erkennen war. Münster war da schon geschlagen, auch im Kopf.

Dennoch bekam Langlitz noch seine zweite Großchance: Diesmal scheiterte er völlig frei vor Benz. Über das Spiel bekam der SCP drei echte, klare Chancen. Aber Tore erzielte er nicht.

Und hatte Glück, dass Oberhausen seine zwei, drei Abschlüsse in den letzten Spielminuten nicht mehr verwertete. Für RWO reichte es aber, für Münster nicht. Auf Platz 6 steht der SCP jetzt, kann von Mönchengladbach II noch überholt werden, Aachen hat auch zwei Spiele weniger und würde mit zwei Siegen am SCP vorbeiziehen können. Wie auch immer man es dreht: Der SCP hat nicht nur nichts mehr mit dem Aufstiegsrennen zu tun, er versinkt auch zunehmen im Niemandsland der Tabelle. Der Winter hat Einzug gehalten.

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